sE Electronics bietet mit dem DM1 einen aktiven Inline-Preamp für passive Mikrofone, die eine extrem hohe Vorverstärkung benötigen. Der DM 1 Dynamite ist dafür ideal und lässt sich ganz einfach zwischen Mikrofon und Mic Preamp setzen,
Gekauft für mein Paar Beyerdynamic M201 am Audient ASP800 Preamp. Da die Mikrofone sehr wenig Output haben musste ich für die Abnahme von akustischer Gitarre das Preamp Gain immer auf Anschlag aufdrehen. Zwar sind die Audient Preamps sehr rauscharm, ich wollte aber mehr Flexibilität beim Aufstellen der Mikrofone und der Distanz zur Gitarre. Nach guten Erfahrungen mit den Triton Inline Preamps entschied ich mich für die SE Electronics DM 1.
Die Optik hätte gerne dezenter ausfallen können, sieht aber trotzdem gut aus. Qualitativ wirken sie deutlich hochwertiger als die Tritons, klanglich sind sie völlig neutral und leisten genau das, was sie sollen, 28db mehr cleanes Gain. Die Audient Preamps sind jetzt nur noch knapp über die Hälfte aufgedreht, das Rauschen ist immer noch bei fast Null, man braucht keine externe Stromzufuhr, da die DM 1 über Phantompower gespeist werden.
Der Preis wirkt erst hoch für so ein kleines Gerät, funktional und qualitativ ist er aber eindeutig gerechtfertigt.
Vorab: ich bin vollkommen begeistert von der Optik und der Verpackung. Die Hersteller verkaufen häufig auch Geräte im mittleren und hochpreisigen Segment in schäbigen Hart-Kunststoff-Verpackungen, was direkt frustet, und das ist hier einfach überhaupt nicht so. Wirklich danke an sE für dieses Feature!
Ansonsten ist das DM1 dem FetHead und Co im Preisbereich von 60-120 Euro in nichts voraus oder hinterher. Ich konnte ihn mit einem FetHead und FetHead Brodcast von Triton, dem FetAmp vom großen T, dem Klark CT1 und dem Cloud Filter CL-1 vergleichen. In der Verstärkerleistung sind alle sehr ähnlich. Der vom Rauschverhalten würd ich die Abstufung wie folgt angeben:
Rauschärmste: Cloud CL-1 / FetHEAD Brodcast -> sE DM-1 -> FetAmp/FetHead (geben sich nichts). -> lange nichts -> Klark CT-1 (allerdings auch deutlich günstiger).
Die Verarbeitung und die XLR-Ausführung ist wunderbar. Die XLR Buchse sitzt sauber am Mikrofon, ohne direkt eine 5° Biegung nach unten hin zu legen. Das hat der DM1 seinen Compadren von oben definitiv voraus. Der CL-1 wie auch der FetHead Brodcast müssen aufgrund der Bauart eh zwischen zwei Kabel gesteckt werden, was eine unnötige Verbindung ist. Ich würde daher den DM1 als Gruppensieger herausgehen lassen.
Alles in Allem ist der DM1 für meine SM7B‘s wie auch das RE-20 von EV gesetzt. Ich gehe aus den Mikros in den Preamp (direkt, ohne Kabel), danach ca 5-15m Kabel um in einem Focusrite Red 8 Line zu enden. Und ich kann sagen: optimal!
P.S. Mir waren die 99 Euro immer zu teuer, weshalb ich mir den ersten DM1 als B-Stock für 79 gekauft habe. Im Nachhinein waren es die 99 Euro auf jeden Fall auch schon wert.
Der Vorerstärker hat ein einfaches und damit gut einpassendes Design. Besser als die Kästchen von anderen Herstellern. Auch der Preis ist OK im vergleich zum Wettbewerb.