Zoom LiveTrak L-8

KURZ:
Meine Pros
- Multitrack, overdub, externe Dateien ins Projekt laden, punch in/out, Marker setzen/ editieren klappen reibungslos und einfach
- Super Aufnahmequalität (bei Preamps auf niedrigster Stufe) @ 24Bit/48kHz
- Fader und Endlosregler schön gemacht
- Durchdachte Software: Menüführung gut & einfach
- Kopfhörer-Preamps überraschend gut (Abbildung, Rauschverhalten)
- Reibungsloses Umschalten zwischen Netz- und Batteriebetrieb
- umwerfende Anzahl an Funktionalität für den Preis
- Gut gemachte, klare Bedienungsanleitung (online)

Meine Kontras:
- Projekt- und Ordnerstruktur nicht per PC editierbar, da "bytecode" Format
- LEDs sind recht hell und lassen sich nicht dimmen
- Vorzähler des Metronoms maximal 2 Viertelnoten (what??!!)
- etwas billig wirkendes Plastikgehäuse
- keine Gewindeaufnahme o.Ä. für Stativ/Halterungen


LANG:
Als Instrumentalist habe ich öfter mal die eine oder andere playalong-Datei, nach der ich meine Songs üben und später auch aufnehmen möchte.
Normalerweise benutze ich dafür eine DAW, und da es für ein richtiges Heimstudio nicht langt, habe ich entsprechenden Nerv: Laptop, Lizenzstick, Interface, Kabel, USB-Hub, DAW-Handhabung nicht immer reibungslos - z.B. Routing falsch, typische Fehler eben wenn man solch komplexe Programme nicht häufig bedient.
Habe mich länger informiert und geprüft, ob Aufnehmen per Smartphone eine Option ist (am Ende auch zu frickelig für mich) oder ob ich mir das Leben mit der DAW vereinfachen kann.

Nein. "Mal eben eine Idee festhalten" oder "mal eben zum Song xy üben" ist für mich per DAW einfach nicht möglich.
Jetzt zum LiveTrak L-8.

Bedienung:
Alles Menü-mäßige ist per Dreh-Drück-Regler einzustellen (Track-Routing und ja, auch die Namen der Projekte :/) und man sollte direkt beim ersten Start
Datum, Sample Rate ("SETTINGS") und Auflösung ("PROJECT/REC") einstellen.
Externe Dateien liest der Mixer nur im root-Verzeichnis der Karte, WAV-Format, und auch Sample-Rate und Auflösung müssen mit der des Projekts übereinstimmen.
Wechsel der Projekte geht schnell und einfach. Bei Anspringen von Markern muss man sich mal eine halbe Sekunde gedulden, und sample-genau ist das auch nicht hinzubekommen - geschenkt.
Nervig: Nutzt man das Metronom, ballert das auf jedem Output mit voller Lautstärke los und muss für jeden Mix getrennt eingestellt werden. Nimmt man den Master auf, Muten nicht vergessen, sonst klickt's auf der Aufnahme!
Hat man als Backup AA-Zellen drin, klappt das Umschalten reibungslos, wenn man mal aus Versehen ohne herunterzufahren USB-Strom abzieht.
Insgesamt ist die Bedienung sehr intuitiv, Aussteuerungsanzeige für jeden Kanal ist top, extra mute-Knopf pro Kanal, so muss es sein!
Sound:
Die Ausgänge können auch hochohmige Kopfhörer gut befeuern und lassen sich extrem flexibel einstellen. Die Mixer-Presets werden per LED-Anzeige eingeregelt (was waren nochmal Motorfader?), das klappt einwandfrei.
Ich empfehle einen externen Preamp anzuschließen, damit die internen auf niedrigster Stufe belassen werden können; sie sind dem Preis angemessen aber haben keine Studioqualität.
Die AD-Wandler sind super, ich (unwürdiger) höre blind keinen Unterschied zwischen LiveTrak und einem Interface der >1000€-Klasse (Externer Preamp und Splitter verwendet!)
Fazit:
Am Ende steht jetzt dieses Multitalent hier, und ich denke gar nicht daran, es wieder zurück zu tragen.
Endlich kann ich eine Steckdosenleiste anmachen und 10s später ist das Projekt geladen, ich bin den Marker angesprungen, und los geht's!
Super wäre es noch, wenn die ersten drei Kontras durch Software-Updates gelöst werden könnten. Aber bei dem Preis - kann man da Produktpflege erwarten?

Ich habe leider die UK Version erhalten. Dadurch passte das Netzteil nicht. Sehr schade, denn in der Beschreibung sehe ich nicht, dass es sich im Angebot um eine UK Version handelt.
Mein vorheriges Mischpult hatte eine DAW Software zum Download bereitgestellt. Beim Livetrack war leider nichts dabei und wird auch nicht auf der Homepage von ZOOM angeboten.
Die Einstellungen des LiveTrack sind überwiegend selbsterklärend und damit einfach zu händeln.
Diese Einstellungen können unter Scene abgespeichert und damit schnell aufgerufen werden. Sehr attraktiv finde ich die vier Kopfhörerausgänge. Es handelt sich um einen Masterausgang und drei davon können diversen Eingängen zugewiesen werden. Übrigens können darüber auch aktive Monitorboxen gespeist werden. Damit ist man auf der Bühne gut organisiert.
Auf Grund des falschen Netzteils und der nicht angebotenen DAW gibt es einen Stern abzug.

Das Gerät habe ich nach intensiven Online Studium für mein kleines Homestudio angeschafft. Ich habe das L8 dem L12 vorgezogen, da ich manchmal auch auswärts für Theater Ton aufnehme. Außerdem hat mich die Möglichkeit Sounds auf dem Gerät selbst zu Speicher sehr beeindruck.-Dies habe ich auch schon Live für Playbacks benutzt. Im Studio selbst benutze ich es als Interface für meine DAW um meine Bandproben aufzuzeichnen.-Und das mit 8 Spuren gleichzeitig.- Mehr brauch ich nicht! Toll.

Ein Stern Abzug bei der "Ausstattung", da im Vergleich zu den "größeren Brüdern" L-12 und L-20 leider die Möglichkeit zum Starten/Stoppen der Aufnahme über den Fußschalter FS01 fehlt.
Das war aber vorher bekannt und die Möglichkeit zur Nutzung über Batterie/USB-Powerbank hat den Ausschlag für das "kleinere" L-8 gegeben.
Enorm viele Möglichkeiten und sehr gute und leichte Bedienung, wenn man sich die Zeit nimmt, die vollständige Benutzeranleitung von der Zoom-Webseite herunterzuladen und komplett durchzugehen.
Bin vom Preis-/Leistungsverhältnis sowie der enorm schnellen Lieferung begeistert und freue mich auf den ersten "produktiven" Einsatz.

Sehr viel Ausstattung zu einem wirklich gutem Preis.
Viele Extras, Anschlussmöglichkeiten und damit auch überall einsetzbar.