Xaoc Devices Lipsk ist ein Bitinverter im Eurorack Format. Er ermöglicht die Invertierung der einzelnen von Drezno produzierten Bits (oder eines anderen Moduls, das an seinen Eingangs-Header auf der Rückseite angeschlossen ist) und liefert den resultierenden Code an seinen Ausgangs-Header. Die Bit-Invertierung kann manuell durch Drücken einer beliebigen Kombination der acht beleuchteten Tasten gesteuert oder automatisiert werden, indem Gatesignale in die Gate-Eingangsbuchsen eingespeist werden. Ein aktives (5V) Gate spiegelt den Zustand des jeweiligen Bits. Ist der Button aktiv (Bit umgedreht), dann dreht das Gate das Bit wieder um und ergibt eine doppelte Invertierung (keine Invertierung).
Die entsprechenden LEDs zeigen die kombinierte Wirkung von manuellem und Gate-Eingriff an. Die Bitverarbeitung ist hardwarebasiert um die Latenzzeiten zu verringern, sodass die binären Signale mit extremen Geschwindigkeiten manipuliert werden können.
Zu Lipsk gibt es "funktionsseitig" wirklich gar nicht soviel zu sagen: Er ist ein Expander für Drezno und gehört zum "Leibniz Binary Subsystem", welches 8 Bits arbeitet, um Signale "zwischen den analogen Welten" andersartig zu manipulieren.
Der Lipsk nimmt hierbei die durch Drezno in Bits umgewandelten Daten und kann dann je Bit eben diese invertieren. Das geht sowohl via Knopfdruck als auch via Gatespannungen mit je eigenem Knopf/Eingang.
In der Regel fragt man sich, was dann dabei rumkommt: Neue Wellenformen bei Audio mit einer Art "bit-distortion-folding" (so würde ich es behelfsmäßig benennen) oder eben transformierte Modulationen, welche dann z.B. ein Filter interessant animieren können. In diesem Zuge hilft es natürlich auch, eine Sequenz, welche durch Drezno geht, umzuformen. Ohne ein grafisches Display lässt sich allerdings nicht immer nachvollziehen, was eigentlich mit den Signalen passiert. - Hierfür gibt es ja eine kostspielige, sehr beliebte Lösung in Eurorack, welche man ohnehin irgendwie haben sollte.
Bei mir sitzt er - wie eigentlich ziemlich Standard ist, wenn man "nur" _ein_ Lipsk besitzt - hinter Drezno und vor Jena um den Bitstream aufzubereiten, ehe er entweder direkt zu Drezno geht, oder noch Jenas Scanning passiert. Hier sei darauf verwiesen, dass ein zweites Lipsk hinter Jena und vor Drezno sicher noch viel Wirkung zeigen kann.
Alles in allem ist das Modul für das Subsystem natürlich eine deutliche Potentialsteigerung, insbesondere, wenn man die einzelnen Inputs des Moduls mit solchen von Drezno oder Jena belegt und experimentiert.
Einen Stern weniger gebe ich, weil ich mir für das Funktionsdesign noch eine Sache gewünscht hätte: Zwar sind die Knöpfe für den Latch-Betrieb, die Gate-Inputs jedoch sind momentary, sodass ich diese nicht auch beispielsweise einem Triggersignal einmal anschalten kann und mit dem nächsten wieder aus. - Immerhin wirken sich die Latches darauf aus, in welche Richtung ein Gate sich dreht. Sollte dieses Design irgendwann mal revisioniert werden, bitte mindestens ein Dipswitch auf die Rückseite packen, viel lieber aber sogar ein kleiner Schalter auf die Frontseite.
Alles in allem ist Lipsk ein gutes Produkt und wer das Subsystem möchte, der sollte hier - auch bei dem Preis - nicht zögern - vielleicht sogar zweifach!