VOX AC15HW1X Combo

Wer einen Combo sucht wird diesen Amp zumindest anspielen müssen. Für viele DER Clean Sound, der sich leicht mit Bodentretern jedweden Geschmacksrichtungen anpassen lässt. Mit Bulldog Speaker klingt er insgesamt räumlicher. In Aufnahmesituationen macht aber auch der Greenback eine sehr gute Figur.
Die HW Bauweise macht sich beim ersten Besuch beim Amptechniker schon bezahlt. Die Röhrensöckel wechseln war z.B. bei der alten Platinenversion ein Horror mit ungewissem Ausgang. Der Amp hat mich nie hängen lassen, das Gewicht geht noch gerade so in Ordnung. Der Normal Kanal kann es gut mit dem EF86 Kanal seines direkten Vorgängers aufnehmen. Der Boost im TB Kanal ist für mich persönlich unbrauchbar. Aber vielleicht kommt die Aufnahmesituation noch in der man ihn braucht.
Ein sehr lebendiger Combo, der viele andere auch teurere Amps in die "steril" und "langweilig" Ecke verbannt. Dazu absolut hochwertig verarbeitet.

Typischer Vox-Sound.
Sehr tolle Optik und für Vox liebhaber genau der ricthige Amp.
In Kombination mit einem Tubescreamer und einer Box of Rock kann man jeden gewünschten warmen crunch sound aus dem Amp kitzeln.
Sehr dynamischer Sound und angenehme Größe.

Ich habe diesen AMP meinem Equipment als weiteres Beispiel klassischer Sounds hinzugefügt. Ich habe lange Zeit überlegt und schließlich aufgrund eines Retoure-Angebotes zugeschlagen. Die Standardvariante des AC15 war zwar kostengünstiger, doch der Look der Handwired-Serie hatte es mir angetan. Ich habe es nicht bereut!

Zuerst galt die Frage, ob AC30 oder AC15. Da ich bisher gute Erfahrungen mit den kleineren Amps gesammelt habe, hatte ich mich schnell für den AC15 entschieden. Dann stand die Frage im Raum, ob es ein Alnico Blue oder ein Greenback werden sollte. Bekanntermaßen sind VOX-Amps sehr brillant und ich hatte Angst, dass der Blue etwas harsch klingt. Da das günstige Angebot auftauchte, habe ich mich dennoch dazu entschieden, zumal ich auch über mein 1x12er Cabinet mit Greenback spielen kann und die Speaker ggf. getauscht werden könnten.

Dann kam der AMP bei mir an. Nach den ersten Tönen kam erst einmal die Erleichterung. Die befürchteten bissigen Höhen waren nicht einmal ansatzweise vorhanden. Stattdessen kamen wohlig cremige Klänge aus dem Alnico Blue. Selbst mit Bright-Switch aktiv und dem Tone-Cut-Regler auf hellster Einstellung klang der AMP sehr angenehm. Im Gefüge von einer Band (testweise als Backing Track abgespielt), setzt er sich absolut brauchbar durch und die Höhen sind völlig unproblematisch. Auch die Bässe sind keinsesfalls dröhnend, aber dennoch angenehm ausreichend vorhanden. Der Test mit verschiedenen Gitarren (Les Paul mit Burstbucker Pros, Strat mit Noiseless Pickups, Tele mit Texas Specials, Gretsch mit Blacktop-Filtertrons) brachte nichts zum Vorschein, was irgendwie unangenehm oder bissig sein könnte. Alle Pickups machen eine hervorragende Figur. Auch der verzerrte Sound des Amps ist angenehm zu hören.

Die Lautstärke des Alnico Blue ist völlig ausreichend für mich. Positiv ist zu bemerken, dass der/die Lautstärkeregler nicht schon kurz nach dem Minimum einen ohrenbetäubenden Pegel bieten, sondern dass man hier sehr gut und feinfühlig regeln kann. Zimmerlautstärke ist so ebenfalls möglich und sogar noch regelbar.

Einziger Kritikpunkt meinerseits sind das fehlende Reverb und Tremolo der Standardserie. Das ist sehr schade, macht den Preis des Amps aber wohl erschwinglicher. Da ich sowieso immer ein Hall-Pedal vorgeschaltet habe und auch der Trem von den Bodentretern aus kein Problem ist, kann ich damit aber gut leben. Der Klang des AMPs macht das auf jeden Fall wieder gut. Dennoch ziehe ich einen Stern ab. Auch ist er mir mit ca. 22kg ein wenig zu schwer. Das liegt aber in der Natur der Sache, da schon der Speaker ein ordentliches Gewicht auf die Waage bringt.

Fazit:
Der AMP ist absolut sauber verarbeitet. Der Klang übertrifft meine Erwartungen deutlich. Die Features, sofern vorhanden, sind alle brauchbar. Der Klang des Alnico Blues ist im Vergleich zu meinem Greenback-Cab deutlich aufgeräumter und angenehmer. Wenn der Speaker im AMP eingebaut wäre, könnte man sicher noch etwas Klarheit gewinnen. Das wird aber nicht so viel ausmachen, dass sich der Mehrpreis für den Blue nicht gelohnt hätte. Glaubt man den Vergleichen diverser Internet-Videos, so bin ich fest davon überzeugt, dass man die klanglichen Unterschiede zwischen Standard-AMP und Handwired-Serie hört. Natürlich fehlt mir der "lebende" Vergleich. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die beim AC15HW1(X) verwendeten Bauteile noch einmal einen positiven Einfluss auf die Klarheit und die Ausgewogenheit des Sounds nehmen. Ich kann nur jedem empfehlen, den AMP anzutesten. Er ist sein Geld auf jeden Fall wert und ich würde ihn mit all seinen Eigenschaften sogar als Schnäppchen bezeichnen.

I got the idea of considering a VOX AC amp for Jazz and Singer Songwriter style Music by hearing John Scofield and Wolfgang Muthspiel using them. I was always a Fender fan, but got into the chimey and crunchy VOX sound through the formidable Tech 21 Liverpool, playing it through an acoustic Acus amp. Nice sound, very practical, easy to add a mic for the voice - what more to desire?

But then I somehow got into getting the real thing. Of course, I first thought it should be an AC30C2. Then I found out about the handwired series. Youtube reviews convinced me of the clear superiority of the HW series over the standard one. Next I found out about the difference between the standard greenback speakers and the Celestion Blue Alnicos. I first thought, what can make the other speaker justify a price difference of over EUR 250, but then I said to myself: if a VOX tube amp, then the real thing with the Blue Alnicos. Finally, I decided that for my purposes (only home and studio) the AC 15 would be better - chimey slight distortion at low volume levels.

So, here I am after a weekend with my new AC15 HW1X. I could not be happier. I play it with a Moffa Mithra full acoustic archtop with humbuckers. The sound is absolutely incredible! Warm or a little brighter with the bright switch in the clean channel, the tone cut allows further fine nuances. The 15 vs 7.5 watt switch also allows to make the amp sound mellower at 7.5 watts. I turn the master to the lowest possible level and use the volume to influence how clean or "growly" I want the sound. This way, the amp is absolutely playable at living room level. The sound reacts very sensitively to your picking (nails or pick, soft, hard, legato, staccato, close to neck or bridge, flageolets etc, it breaks up so sweet with a slightly stronger picking, beautiful chime with chords). I find myself playing at lower levels and with lighter touch than before because the amp sounds so sweet. I absolutely do not miss a reverb. The sound is so full of overtones that it is very three dimensional without any reverb. The lack of reverb in fact encourages me to play more legato with my fingers.

I tried my Fulltone Supatrem with it today - beautiful! Also the combination with the Pigtronix Infinty Looper works wonderfully.

This brings me to the three improvement suggestion I would have: 1. a switchable effects loop between preamp and master volume. This would allow to record a loop with one amp setting, and then improvise over it with a different setting. I might consider asking an amp tech to build an effects loop into it. 2. It would not hurt to make the amp switchable between the two channels. In fact, one might even make it switchable between all 4 Inputs (low and high on each of the two channels). One can achieve this using an external switch - I will probably get myself a Lehle for this end - but why not implement it in the amp right away - would not be a major cost addition, fewer cables, boxes etc.
3. no fixed wiring between amp and speaker but instead link them through a 6.3 mm standard plug. I will use it in combination with a UA Ox and this needs to be cabled between amp and speaker. No Problem if you play silently through headphones, or into a PA (e.g. my acoustic amp) or into the recording deck - then you simply use the external speaker jack. But if I wanted to use the Ox as a power attenuator with the built in speaker, then I would have to cut the speaker cable and mod it.

A final remark: I went to buy a used AC15c1 a couple of weeks ago. I could not get a nice sound out of it. It might also have been the much brighter sounding guitars that the seller had me try with it, but I do have the Impression that the HW Version sounds a lot more "nuanced" and "sublime".

I am in sound heaven - I even consider getting a second one for the studio - at 22 kg it is not a piece you like to carry around. But I guess it needs the weight and the volume of the box to produce this sound...