Spring Waves ist eine Effektkarte für den Z-DSP von Tiptop Audio und mit acht unterschiedlichen Physical Modeling Algorithmen ausgestattet, welche das Klangverhalten von realen Objekten (Saiten, Röhren, Metallstangen, Holz etc.) simulieren. Die Karte enthält zwei Physical Modeling Varianten, die als Waveguide und Spring model bezeichnet werden. Der Z-DSP ist ein Open Source DSP für das Modularsystem und kann mit Hilfe der Steckkarten verschiedenste Programme austauschen.
Die "digital waveguide synthesis" beschreibt eine Reihe von Anwendungen des Karplus-Strong Algorithmus. Dieser Algorithmus basiert auf einem kurzen Delay als Eingangsimpuls, der einen Tiefpass-Filter durchläuft und vom Output zurück in den Input gespeist wird. Die Zirkulation des Impulses in der Delay-Line ist vergleichbar mit der wellenförmigen Bewegung einer schwingenden Saite.
Die Tonhöhe wird über die Länge des Delays kontrolliert. Auf der Effektkarte befinden sich insgesamt sechs waveguide-Programme, die sich in der Reihenfolge der Algorithmen unterscheiden, aus denen sie zusammengesetzt sind.
Auf der Effektkarte sind außerdem zwei spring model Programme zu finden. Das Federmodell berechnet in Samplinggeschwindigkeit alle newtonschen Kräfte, die an einem Masse-Feder-System wirken. Dabei werden viele Faktoren berücksichtigt: die Feder selbst, ihre Rückstellkraft, das potentielle (nicht-lineare) Verhalten der gespannten Feder, der Punkt, an dem die Feder befestigt ist und die Masse am anderen Ende der Feder, Geschwindigkeit, Auslenkung, Haft-, Gleit- und Luft- bzw. Flüssigkeitsreibung.
Der Audioeingang wird entweder zur Einstellung des Aufhängepunktes der Feder verwendet oder als direkt auf die bewegende Masse wirkende Kraft. Der Audioausgang hängt unmittelbar mit der Bewegung der Masse zusammen und wird von ihr zur Verfügung gestellt.