Klassische Bandecho-Vibes und Vintage Tape Delays analoger Echogeräte sind das Metier der Strymon Volante Magnetic Echo Machine. Vom voll und satt klingenden Drum Delay über Band Echos mit markanter Tape Saturation bis hin zum glasklaren Reel-to-Reel Studio Tape Effekt erzeugt das Volante die beliebtesten Sounds analoger Bandgeräte und bietet eine Vielzahl an detaillierten Bearbeitungsmöglichkeiten. Dementsprechend bietet der vielseitige Effekt nicht nur die Möglichkeit, alle vier Magnetköpfe wahlweise einzeln an- oder abzuschalten, sondern auch Regler für Mechanics und Wear, welche die Qualität des simulierten Tonbands und der Mechanik künstlich altern lassen. Nicht zuletzt zeigt sich das Volante als waschechtes Strymon-Gerät absolut studiotauglich dank Ein- und Ausgängen im Stereo-Format, Anschlüssen für Tap Tempo und Expression sowie Midi In und Out zur Echtzeitsteuerung über externe Geräte.
Die grundlegenden Sound-Modes des Volante orientieren sich an klassischen Bauweisen des analogen Echo-Effekts. Im Drum Mode erzeugt das Volante traditionelle Echorec-Sounds, dessen satter und bassstarker Klangcharakter den röhrenbestückten Signalweg und der magnetisierten Metallscheibe akkurat rekreieren. Im Tape Modus stellen sich hingegen klassische Eigenheiten des Bandechos inklusive saftiger Tape Saturation und mechanischer Abnutzung der Lese- und Schreibköpfe ein. Für klare und definierte Delays steht der Studio Delay Mode zur Verfügung, welcher ein professionelles Reel-to-Reel Setup der Fünfziger- und Sechzigerjahre simuliert.
Neben den drei grundlegenden Sound Modes bietet das Volante eine ungeheure Vielzahl an Möglichkeiten, den eigenen Echo-Sound bis ins kleinste Detail anzupassen. Zunächst bietet der Low Cut Regler einen variablen Hochpass-Filter, der speziell im Drum Mode unerwünschte Bässe aus den Repeats filtert. Mechanics erzeugt charakteristische Ungenauigkeiten des Abspielgeräts inklusive Bandeiern, Rissen und Klebestellen, während der Wear-Regler die abnehmende Bandbreite eines gut benutzten Tapes simuliert. Zur zeitlichen Steuerung des Effekts steht ein Tap Tempo Schalter zur Verfügung. Dieser bestimmt die Wiedergabeverzögerung von Lesekopf 4, während der Spacing-Regler die zeitlichen Abstände der separat zuschaltbaren Köpfe 1-3 definiert. Von geraden achteln über triolische Muster bis zur zeitlichen Unterteilung nach goldenem oder silbernem Schnitt für satte Delay-Teppiche setzt das Strymon Volante der Kreativität keine Grenzen.
Mich begleiten Strymon Delays schon lange, ich hatte auch das große grüne Damage Control Timeline schon auf dem Board. Später dann ewig das Timeline und das El Capistan. Letzteres ist eines meiner ewigen Favoriten.
Als ich das Volante in einem Newsletter erblickte wusste ich, das muss ich haben. Nun ist es hier und ich bin unschlüssig. Klar, es klingt fantastisch (das tun fast alle Strymon Delays), aber irgendwas fehlt mir im Vergleich zum El Capistan. Fairerweise muss man sagen, dass ich das El Capistan schon seit zehn Jahren spiele und das Volante erst seit ein paar Stunden, ich muss es also auch noch etwas kennenlernen. Der Anspruch an ein Pedal ist natürlich in den letzten Jahren auch merklich gestiegen, es gibt mittlerweile unzählige, wundervoll klingende Delays auf dem Markt. Ich gebe dem Volante noch etwas Zeit, vielleicht bin ich auch von der Komplexität mit den vielen Tonköpfen auch nicht etwas überfordert.
Ein klarer Pluspunkt ist auf jeden Fall der Looper, der ist grandios und hervorragend auch live zu benutzen.
Das Volante umfasst zahlreiche Einstellmöglichkeiten (Studio, Tape und Disc) die in Verbindung mit der Tapegeschwindigkeit nochmals unterschiedlich klingen. Mit der einzigartigen Funktion der vier Tonköpfe, die im Stereosetup frei auf zwei Amps gelegt werden können gelangt man ins Delay Nirwana. Im Gegensatz zum El Capistan sind alle Funktionen direkt regelbar. Sowohl die Modulation, Hi und Lowcut sowie der Hall sind klanglich top! Mit Midi Sync, Tap und Presets hat man dabei auch alle Funktionen der Neuzeit. Das Pedal ist sehr um empfehlen.
Das Volante klingt hervorragend. Ich kann es nicht mit den analogen Vorbildern vergleichen aber die Qualität der digitalen Delays und des ebenso digitalen Federhalls sind ausgezeichnet. Störgeräusche gibt es keine. Ich hatte schon analoge Federhalle die stark gerauscht haben, beim Volante ist alles clean und klingt trotzdem recht warm.
Abzüge gibt es in der Bedienung und dem Preis. Die Doppelbelegung einiger Tasten macht die Bedienung manchmal mühsam, da man ohne einen Blick in die Bedienungsanleitung nicht weiter kommt. Der Preis ist auch recht happig. Man wird aber mit einem tollen Klang belohnt.
Ich hatte lange Zeit ein echtes Bandcho im Studio (was ständig in Wartung musste). Das Volante fühlt sich von der Bedienung und vom Sound her sehr ähnlich an. Aber hier in Stereo mit freien Panning Einstellmöglichkeiten pro Wiedergabekopf. Auch die Möglichkeit einzelne Wiedergabeköpfe vom Feedback zu nehmen ist wirklich nützlich. Im Grunde hat man vier Taps die sich einzeln in Lautstärke und Panning regeln lassen und die man in unterschiedlichen Pattern "positionieren" kann. Dann noch das Feedback und die wunderbar einhergehende Klangfärbung. Alles ist per Midi CC steuerbar und die Delayzeit lässt sich auch zu Midi Clock synchronisieren. Die Einstellungen lassen sich in Presets speichern. Dazu noch alle wichtigen Parameter mit eigenem Regler, was bei den digitalen Delays oft nicht der Fall ist.
Der Umstieg vom kleinen Bruder (El Capistan) hat sich voll gelohnt.
+ Sound
+ Features
+ Bedienung
- Farbe (Was ist das? Senf Metallic?)
- SOS (Sound on Sound - Looperfunktion) synct sich nicht zu Midi Clock