Sie dominiert das klassische Orchester, begleitet die Folk Band und spielt komplexe Leadstimmen im Jazz-Ensemble: Die Violine ist die wohl bekannteste Vertreterin der Streicher und gilt für viele als die 'Königin' der Musikinstrumente. Nahezu jeder berühmte Komponist schrieb Werke in Form von Sonaten und Konzerten für sie, wodurch sie die klassische Musik wie kaum ein anderes Instrument prägte und Violinisten heutzutage auf ein immenses Repertoire für ihr Instrument zurückgreifen können. Im Bereich der Klassik sind hierbei namhafte Virtuosen wie Anne-Sophie Mutter, Hilary Hahn oder Itzhak Perlman zu nennen. Berühmte Geiger wie David Garrett und Lindsey Stirling hingegen beweisen uns durch musikalische Ausflüge in die Pop- und Filmmusik die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Violine im modernen Kontext. Auch in der Folk-Musik und im Bluegrass ist die Violine oft auf der Bühne zu sehen und hören, während der "Grandfather of jazz violinists", Stéphane Grapelli, mit seinem expressiven Spielstil der Geige im Jazz ihren berechtigten Platz einräumte.
Basierend auf der mittelalterlichen Laute, wurde die Violine in ihrer heute bekannten viersaitigen Form vom italienischen Geigenbaupionier Andrea Amati im 16. Jahrhundert erfunden. Amati gründete daraufhin die wohl berühmteste Geigenbauschule in Cremona, welche in Bezug auf den Geigenbau unerreichte Standards setzte und bis heute als Geburtsort der hochwertigsten Instrumente der Welt gilt.
Durch die Lehre Amatis etablierten sich renommierte Dynastien des Geigenbaus wie z.B. die Familie Guarneri , Ruggeri oder Bergonzi in Cremona, während der sagenumwobene Antonio Stradivari mit seinen unvergleichlichen Instrumenten auf Basis der cremoneser Tradition die Violine zur Perfektion führte. Aber auch außerhalb Italiens verbreitete sich die die Kunst des Geigenbaus recht schnell. Amatis zahlreiche Schüler wie Mathias Klotz und Jakob Stainer brachten seine Geigenbaukunst nach Tirol und Mittenwald, oder auch ins französische Mirecourt, wo sich recht bald neue Zentren der Geigenbaukunst etablierten.
Die cremoneser Violinen sind mittlerweile der Höhepunkt jeder Auktion und auch die wertvollsten Objekte. So wurde das teuerste Instrument der Welt, eine Bratsche Stradivaris, für 32,6 Millionen Euro im Jahre 2014 versteigert.
Ganz einfach: Zwischen der Violine und der Geige gibt es keinen Unterschied! Beide Begriffe werden heutzutage synonym verwendet und meinen dasselbe Instrument. Während der Begriff Violine aus dem italienischen übernommen wurde und das Instrument ursprünglich als 'kleine Viola' bezeichnete, entstammt der Begriff der 'Geige' einer altdeutschen Scherzbezeichnung für die Fidel, welche sich zunächst nicht nur für die Violine, sondern für alle Streichinstrumente im Allgemeinen etablierte. Heutzutage wird der Begriff Geige allerdings ausschließlich für die Violine verwendet.
Wer es ganz genau nimmt, wird in der Geige eine ungeheure Vielzahl an Komponenten finden, die zum Bau des Instruments notwendig sind. Die wichtigsten Bestandteile sind allerdings recht überschaubar. Zunächst besteht der Korpus der Violine aus drei Teilen: Der Decke, welche meist aus Fichtenholz gebaut wird, einem Boden aus Ahorn und einem Zargenkranz, der den Rand des Instruments bildet und Decke und Boden miteinander verbindet. Im Inneren befindet sich unter den tiefen Saiten der Bassbalken, während unter dem Steg der sogenannte Stimmstock die Deckenresonanz auf den Boden überträgt. Der an den Korpus angeleimte Hals besteht ebenfalls aus Ahorn und trägt ein meist aus dunklem Ebenholz gefertigtes Griffbrett ohne Bünde. Nicht zuletzt verfügt der Hals am oberen Ende über eine sogenannte Schnecke und den Wirbelkasten, welcher die Stimmwirbel zum Stimmen der Violine beherbergt.
Neben der Grundkonstruktion gibt es noch weitere nützliche Hilfsmittel für den Geiger: Ein Kinnhalter bietet dem Spieler eine angenehme Ablage für das Kinn, während die Schulterstütze das Instrument komfortabel auf der Schulter hält. Zusätzlich greifen speziell Einsteiger gerne auf zusätzliche Feinstimmer für alle vier Saiten zurück. Diese sind unten im Saitenhalter integriert und erlauben das präzise Stimmen jeder Saite.
Neben der traditionellen Bauweise der akustischen Geige bieten mittlerweile eine Vielzahl an Herstellern sogenannte E-Geigen an. Diese innovativen Instrumente bieten gegenüber der klassischen Geige ungeahnte Möglichkeiten. Da der Korpus dieser Violinen keinerlei Resonanzraum benötigt, setzen sich die meisten E-Geigen aus einer schlanken Rahmenkonstruktion zusammen, was sie besonders leicht und transportabel macht. Dementsprechend greifen gerade Musiker auf Tour gerne auf diese ausgetüftelten Instrumente zurück, zumal sie dank ihres Piezo-Tonabnehmers über ein herkömmliches Instrumentenkabel schnell in ein Mischpult zur Verstärkung über eine PA-Anlage gesteckt sind. Auch Aufnahmen und Mitschnitte über Audio-Interfaces können hierüber ganz einfach getätigt werden, wodurch sie häufiger in Musikstudios Anwendung finden. Nicht zuletzt lädt die E-Geige zum Ausprobieren von Effekten ein und stößt in den umfassbar riesigen Bereich der Effektpedale und –geräte vor, welche bisher den E-Gitarristen und Synthesizern vorbehalten blieben. Egal, ob Distortion, Tremolo, Phaser, Reverb oder Wah: Die elektrische Geige ist für jeden Spaß zu haben!
Natürlich bieten wir Ihnen ein großes Sortiment an elektrischen Geigen! Die wohl beliebtesten E-Geigen auf dem Markt sind ganz klar die Yamaha Silent Violin und YEV-Modelle, während Ned Steinberger mit seinen innovativen NS Design WAV Instrumenten die Bauweise der elektrisch verstärkten Violine wie kein zweiter revolutionierte.
Die Violine hat, wie fast alle Streichinstrumente, vier Saiten. Hierbei sind die Saiten so gestimmt, dass die nächsthöhere Saite im Abstand einer Quinte, also sieben Halbtöne höher gestimmt ist. Die Grundstimmung der Violine ist G-D-A-E. Ein guter Merksatz hierzu lautet: „Geh Du Alter Esel“.
Die Stimmlage der Violine entspricht etwa der Singstimme des Sopran, da sie die höchsten Töne erreichen kann. Der höchste und letzte erreichbare Ton auf dem Griffbrett ist das A, während der Tiefste das G ist.
Die Violine in ihrer bekanntesten 4/4-Größe ist im Durchschnitt 60 cm lang. Die reine Korpusgröße beträgt meistens um die 36 cm. Natürlich gibt es auch eine Vielzahl an kinderfreundlichen Baugrößen. Diese verkleinerten Modelle sind zu Mozarts Zeiten erstmals als Kindervioline aufgetaucht, da Leopold Mozart für den blutjungen Wolfgang Amadeus Mozart eine Geige bauen ließ, die deutlich kleiner als die damals übliche Baugröße war. Heute reicht das Größenspektrum von 1/16-Violinen für die jüngsten Einsteiger bis hin zur ausgewachsenen 4/4-Violine.
Über das „perfekte Alter“ zum Beginn auf der Geige gibt es unter den Geigenlehrern keine einheitliche Meinung. Die meisten angehenden Violinisten beginnen im Durchschnitt mit 7 bis 9 Jahren, allerdings ist ein früherer Einstieg ebenfalls möglich. Ebenso kann man auch als Erwachsener jederzeit beginnen, das Geigenspiel zu lernen. Hierfür gibt es keine Altersgrenze!
Speziell für die jüngeren Geigenbegeisterten führt der MUSIC STORE professional ein breites Sortiment an Kindergrößen von der 1/8-Geige bis zur 4/4-Größe, sodass für Jeden die passende Größe gefunden wird!
Da das Beherrschen der Violine eine gute Grundtechnik voraussetzt, sollte man in jedem Fall Unterricht bei einem Geigenlehrer oder einer Geigenlehrerin nehmen. Grundsätzlich wird die Violine von Kinn und Schulter gehalten, sodass die linke Greifhand das Instrument nicht stützen muss und sich frei über das Griffbrett bewegen kann. Auch bildet eine gerade und entspannte Körperhaltung am Instrument in jedem Fall die Grundlage für eine solide Spieltechnik.
Wer sich für die erste Unterrichtsstunde bestens vorbereiten will, kann hierzu ganz einfach auf unser einsteigerfreundliches Geigensortiment zurückgreifen! In der Regel wird natürlich ein gut spielbares Instrument mit passendem Bogen, ein Etui für den Transport, sowie Kolofonium und ein Stimmgerät für die erste Stunde vorausgesetzt. Hierfür bieten wir sorgsam aufeinander abgestimmte Violin-Sets von Monzani, Fame, GEWA und Primavera in allen Baugrößen, sodass die Wahl des ersten Instruments keine komplizierte Hürde für angehende Musiker darstellt!