Wer auf der Suche nach einer handlichen, vollmassiven Westerngitarre mit kleinem Korpus und einer extrem leichten Bespielbarkeit ist, sollte sich die Stanford P 20 SR Golden Era Natural mal genauer anschauen. Die verkürzte Mensur mit 628mm bewirkt eine niedrigere Saitenspannung, die wiederum eine weiche Bespielbarkeit nach sich zieht. Eine kompensierte Stegeinlage aus Knochen liefert eine saubere Intonation und eine hervorragende Resonanzübertragung. Der kompakte vollmassive Parlor-Korpus mit Sitka-Fichtendecke und einem Korpus aus indischem Palisander resoniert dabei mit straffen Bässen, überragenden und nuancenreichen Mitten, sowie feinsilbrigen Höhen. Damit eignet sich Stanford P 20 SR Golden Era Natural perfekt für Fingerstyle, Flatpicking und leichtes Strumming und wird sicherlich die Freunde von Blues-Musik begeistern. Die Fensterkopfplatte mit den offenen, vernickelten Mechaniken rundet den Vintage-Look ab.
Die Stanford Parlor kommt im Pappkarton, wenigstens ein Gigbag hätte ich mir gewünscht, schade. Die Parlor ist aus sehr guten Hölzern sehr gut verarbeitet, wobei man auf unnötigen Zierrat verzichtet hat. Ich glaube es, dass die Gitarre tatsächlich in Handarbeit in Kleinserie hergestellt wurde, sie hat "etwas", dass Großseriengitarren nicht haben. Optisch machen die guten Hölzer die Stanford Parlor zu einem sehr schönen Instrument. Gemäß ihrem Namen ist die Gitarre klein, kleiner als eine 4/4 Konzertgitarre, für größere Spieler, wie ich einer bin, ist das handling von daher nicht immer einfach. Aber ich habe die Parlor fest ins Herz geschlossen, weil sie einen tollen Klang produziert, vor allem einen mittigen hölzernen Ton, der auch ganz schön laut sein kein. Die Parlot ist bestens geeignet für Fingerstyle und für Plektrumspiel! Alles in einem ein sehr feines wertiges Instrument, dass eine viel bessere Fertigungsqualität (v.a. die verwendeten Hölzer) als etwa die Fender Paramount Parlors aufweist und so gesehen als günstig bezeichnet werden kann. Also kaufen, solange noch Exemplare vorhanden sind!
Mein akustischer Gitarrenzoo daheim bestand bis vor kurzem aus lauter Dreadnaughts. Auf der Suche nach einem durchsetzungsfähigen Instrument habe ich im Store an zwei Samstagen mal was „anderes“ ausprobieren wollen, was „Kleines“ halt bis max. ca. 1000 EURO-Klasse. Bei Gitarren der kleineren Sorte gibt es bekanntermaßen verschiedene Formate. Dazu zählen 000, 00, Grand Auditorium und halt eben Parlor.
Auf die P10 bin ich durch ein Video von Peter Finger bei Youtube aufmerksam geworden. Im direkten Vergleich zu anderen ausprobierten Fabrikaten (die ich hier nicht näher nennen möchte, die Geschmäcker sind halt verschieden) kommt die P10 für mich – ich weiß nicht wie ich es besser beschreiben kann – klanglich eleganter daher, mit mehr Tiefgang. Das mag wohl auch an der vollmassiven Bauweise liegen. Die kleine Parlor kann dabei auch laut, was meinem eher etwas zurück haltenden Flat- bzw. Fingerpicking durchaus entgegen kommt. Vor allem im Kontext mit anderen Musikern.
Durch die kürzere Mensur spielt sich die P10 auch über längere Zeit hinweg sehr angenehm. Zuerst musste ich mich allerdings etwas daran gewöhnen dass es hier nur 12 Bünde bis zum Halsansatz sind. Bei den Dreads spiele ich ab und wann in den höheren Lagen, da kann es auf der P10 schon mal etwas eng mit dem Greifen werden.
Die Sunburstlackierung ist – wie ich meine – ein Hingucker. Bei der Verarbeitung gibt es nur wenig bis gar nichts zu meckern, siehe dazu auch das Video von Peter Finger. Die Bundstäbchen sind ohne Ecken und Kanten und die glänzende Lackierung verleiht dem Instrument einen edlen Touch. Ein Koffer wäre durchaus wünschenswert gewesen. Zumal die Auswahl an Parlor geeigneten Koffern nicht wirklich groß ist, geschweige denn dass sich die Hersteller darüber auslassen wie die Innenmaße der Koffer sind.
Für meinen eher Blues orientierten Style ist die P10 eine ideale Ergänzung zu den Dreads. Den Kauf habe ich nicht bereut. Einen (ganz gut passenden) Koffer habe ich mittlerweile auch gefunden.
Übrigens habe ich die P10 nicht direkt im Store gekauft, sondern über den Online-Shop. Ich hatte mir selbst über das Wochenende noch Bedenkzeit eingeräumt. Allerdings war der Haben-Wollen-Faktor am Sonntag bereits so groß, dass ich die Bestellung dann noch am Abend raus gehauen habe. Der Store hat dabei wie gewohnt zügig die Bestellung abgewickelt und am Dienstag hielt ich das neue Schätzelein in den Händen.
Ich habe neben meiner "Großen" eine zweite kleinere handlichere Gitarre gesucht, die einen guten Klang haben und, da ich Anfänger bin, leichter bespielbar sein sollte. Die Stanford Golden Era SM Natural hat was das betrifft, meine Erwartungen voll erfüllt. Sie hat mir von den Gitarren, die ich ausprobiert habe am besten gefallen. Außerdem macht es Spaß sie anzuschauen, sie besteht aus edlen Materialen und ist soweit gut verarbeitet. (Lediglich der Halteknopf für den Gitarrengurt saß nicht fest, was sich aber leicht selbst beheben ließ). Alles in allen eine gute Anschaffung!
Der typische Klang der kleinen Martin Parlor Gitarren, etwa der der 0-28, hat mich immer schon angesprochen. Zu hören sind diese Parlors auf vielen alten Jethro Tull Alben (sehr schön z. B. auf Minstrel In The Gallery). Die Preise der original Martins bewegen sich jedoch, insbesondere die historischen Instrumente, in stattlichen Höhen.
Um so schöner ist es, dass es immer mal wieder Gitarrenbauer gibt die eine Alternative zu diesen Parlors anbieten. Sehr gut ist es in diesem Fall Stanford mit der Golden Era P10 gelungen. Die P10 weißt die typischen baulichen Merkmale einer historischen Parlor auf: offene Kopfplatte, Korpusform und Größe, Mensur, Pyramiden an Hals und Steg, Scalloped X Bracing und auch die verwendeten Hölzer passen. Alles sorgfältig gewählt und authentisch. Da verwundert es nicht, dass sie auch dementsprechend klingt wie eine typische Parlor mit ihren ausgeprägten Mitten, klaren, nicht so wuchtigen Bässen, seidigen Höhen und einer direkten Ansprache.
Die Gitarre lässt sich hervorragend bespielen. Der Hals hat eine sehr angenehme Form (Richtung C-Shape) der sich ermüdungsfrei über Stunden spielen lässt. Die Saitenlage ist hervorragend eingestellt und lässt keine Wüsche offen. Die Gitarre ist sehr sauber und liebevoll verarbeitet worden. Auch die Mechaniken funktionieren leichtgängig und erlauben ein müheloses Stimmen. Ich hatte die Gelegenheit die P10, die P20 und die Deja Vu Little Sister im MusicStore zu vergleichen. Sieht man von unterschiedlich aufwändigen Verzierungen einmal ab, so unterscheiden sie sich vor allem in den verwendeten Hözern was direkten Einfluss auf den Klang hat. Die kleine Schwester klingt im Verhältnis zur P10 wesentlich matter, die P20 hat ausgeprägtere Höhen. Die P10 hat mir da auf Anhieb zugesagt.
Ich habe die Gitarre mit einem Fishman Sonitone nachgerüstet um sie auch verstärkt spielen zu können. Da gibt es bestimmt bessere Systeme, aber der Einbau war unkompliziert, kostengünstig, man sieht so gut wie nichts davon und mit etwas EQ-Nachhilfe klingt es ganz passabel.
Insgesamt ist es ein sehr ansprechendes Instrument das immer wieder Freude macht es zu spielen.