Die Squier Affinity Series Stratocaster MN Lake Placid Blue ist die wohl günstige Möglichkeit, an eine waschechte Stratocaster
Ich war von den Rezensionen anderer Käufer recht angetan und da ich sowohl positive aber auch die eine oder andere macke von squier kenne, beschloss ich mich zum Kauf. Ganz simpel gehalten: die affinity Reihe ist natürlich keine fender ABER die ist verflixt nah dran. Bundrein, toller Klang, ich bekam das Instrument sogar voreingestellt. Ich wechselte lediglich das neck coil gegen einen seymour d. stk-6 und den bridge gegen einen dimarzio chopper, da ich sie besaß. Nun ist es eine meiner Lieblingsgitarren! Viele Menschen reiten zu sehr auf dem "entweder original fender, mindestens player edition und sonst nichts" trip. Ich muss hier ganz klar betonen wenn sich jemand nicht so viel aus der voreingenommen Meinung anderer über sein Instrument schert, versucht unbedingt dieses Modell, es wird euch spielerisch und klangtechnisch begeistern. In dieser Preisklasse habe ich noch nichts besseres in den Händen gehalten.
Danke auch an den music store für die schnelle und sicher verpackte Lieferung.
Spielt und fühlt sich wie ne echte Stratocoaster (oder zumindest so nah, wie es bei dieser Preiskategorie möglich ist).
Einziges kleines Manko ist, dass das Loch, wo die Bridge eingelassen ist, sehr schlecht gearbeitet ist und drumherum der Lack abgegangen ist (man sieht das aber nicht, wenn man spielt). Außerdem zerkratzt sich die Pickguard extrem schnell.
Wer sich für diese Klampfe entscheidet, muss wissen, dass sie nicht den Strat-Standardmaßen entspricht und daher nur in engen Grenzen umgebaut werden kann. Der (im Lack übrigens einwandfreie) Korpus wirkt geradezu erschreckend dünn; aber es gibt ja Stimmen , die behaupten, dass dies sogar die Resonanzeigenschaften fördert. Letzteres kann ich bestätigen: das Instrument kommt sehr lebhaft in der Ansprache, sehr charaktervoll im Klang und lang ausschwingend. Für ersteres mache ich nicht zuletzt die Wahl des einteiligen Ahornhalses verantwortlich, der auch dazu führt, dass es keine toten Töne gibt. Einteilige Ahornhälse waren bei der Strat immer meine erste Wahl. Preiswerte Kopien greifen oft zu aufgelegten Ahorngriffbrettern, oder man fertigt den Hals womöglich aus mehreren Teilen — das ist bei der Affinity nicht der Fall.
Der Korpus ist ja aus Pappel, und nicht wie die Klassiker aus Erle oder Esche. Ich habe in der Vergangenheit u.a. zwei DIY-Strats gebastelt, eine mit Mahagony-, die andere mit Linde-Korpus, beide mit Palisander-Griffbrettern. Der Unterschied ist gegenüber dem Klassiker markant. Bei der Affinity habe ich gegenüber meiner American Standard Strat diesen Unterschied so nicht gespürt. Die Pappel galt früher im Instrumentenbau als der letzte Husten, aber heute wird sie auch in höherpreisigen Gitarren erfolgreich verbaut, so auch in dieser Affinity-Strat. -
Die o.g. Charakterfülle im Klang ergab sich allerdings erst durch Einbau von Alnico-V-Pickups, und wer die majestätische Sprache des Strat-Hals-PUs liebt, kommt dann voll auf seine Kosten. Der Hals ist übrigens 1A bespielbar, auch an der Stimmstabilität der Mechaniken, die bei Squier oft kritisiert wird, kann ich nicht groß meckern: wenn das Tremolo erst einmal gerichtet ist und das ganze Saitenarrangement sich gesetzt hat, wird die Stimmung nicht schlechter gehalten als bei meiner "echten" American Standard Strat von 1993.
Das Tremolo auszutauschen war trotzdem im Plan, weil der Hebel lediglich eingeschraubt wird, was bekannte Probleme mit sich bringt. Die oft enmpfohlenen Tremolo-Schrauben, die unter den Schraubarm gesetzt werden sollen, sind hier zu klein und verkanten sich unten so, dass sie nicht mehr herauszuholen sind. — Nur hat die Affinity hier wieder abweichende Maße bem Bolzenabstand. Die wenigen im Handel erwerbbaren Ersatztremolos mit eben diesem Bolzenmaß leiden dann aber an abweichenden Saitenabstandsmaßen. Ein Ersatztremolo habe ich ausprobiert: das Ergebnis war, dass die tiefe E-Saite zu weit nach links kam, und das Sustain landete auch ziemlich im Eimer. - Mit dem vorhandenen Tremolo muss man also leben — und man kann es auch. —
Ein anderer Punkt, den ich ändern wollte, war das Pickguard samt Knöpfen. Schwarz fand ich auf dem schönen Blau zu trist. Ich habe mich dann für ein hellbaues Shell-Muster mit dunkelblauen Kappen und Knöpfen entschieden. Die Backplate konnte ich allerdings wiederum nicht anbringen, weil da die Löcher ganz anders sitzen. Aber wen stört’s, wenn hinten eine schwarze Abdeckung aufliegt?
Geändert habe ich innerhalb der Elektrik noch den 5-Weg-Schalter; ich kann mit dem mittleren PU eigentlich nur in den Zwischenstellungen 2 und 4 etwas anfangen: Stellung 3 kommt bei mir immer in der sog. Tele-Schaltung - Hals und Brücke zusammen, und dafür braucht man z.B. den Schaller Megaswitch E. —
Mit einiger Eigenarbeit ist so nun eine individuelle Stratocaster entstanden, die super klingt und flott gespielt werden kann. — Unter diesen Bedingungen - und ich habe einen B-Stock-Kauf getätigt! — bereue ich den Erwerb dieses schönen Instruments nicht die Bohne.
Es ist schon beeindruckend, was man hier für „kleines Geld“ bekommt. Optik, Haptik und Verarbeitung sind sehr Wertigkeit. Keine scharfen Kanten an den Stegen, tolle Lackqualität und ein sehr schöner und typischer Strat-Sound.
Sehr gut verarbeitet mein Exemplar, stimmstabil, sehr gute Bespielbarkeit und von den Store-Technikern super eingestellt. Für diesen Preis ein wertiges Instrument mit dem typischen Strat-Sound.