Das HiPass -Modul von Shakmat versteht sich als aktive Frequenzweiche für bedenkliche Frequenzen . Die beiden Filtereinheiten sind gleichartig aufgebaut, unterscheiden sich aber in ihrem Arbeitsbereich. Die obere Einheit entfernt bis 30 Hz Brummen, Rumpeln und andere tieffrequente Störgeräusche, die untere Einheit setzt bei 100 Hz an und eignet sich eher für FM oder heftige Resonanzen. Beide Bereiche räumen hervorragend das Signal auf und entschärfen es. Alle Frequenzen über 30 Hz bzw. 100 Hz werden durchgelassen.
Das Shakmat Hipass stand erstaunlich lange ungekauft auf meiner Liste, bis ich mich endlich dazu bewogen habe auch den eher "unsichtbaren" Aspekten meines Modularsystems Aufmerksamkeit zu schenken: ultra-low-frequency Energie.
Ich verwende schon generell die zwei 30-Hz-Cuts zur zuverlässigen Beseitigung von eingeschlichenen DC-Offsets in meinem Audio vor meinem DI-Ausgangs-Modul, um auch bei Einsatz von DC-gekoppelten Mixern auf der sicheren Seite zu sein und ebenso den Headroom ideal auszunutzen. Dies habe ich extensiv stressgetestet, indem ich ganz mutwillig verschiedene Szenarien konstruiert habe, bei welchen die Symmetrie des Outputs negativ beeinflusst wird. Auch bei wuchtigem FM u. tiefen Filterresonanzen räumt das Hipass vollständig auf, wie sich auf einem Data oder vergleichbarem zuverlässig darstellen ließ.
Die einem klassischen Lowcut entsprechenden 100-Hz-Cuts wiederum befreien ebenso zuverlässig bei Anwendungen wie M/S-Processing das Side-Signal von unerwünschten Bassanteilen (hier in Verbindung mit dem ebenso fantastischen SumDif des selben Herstellers) sowie dedizierte Submixes außerhalb des Bassbereichs. Auch im Zusammenspiel mit einem Lowpass-Filter verhelfen sie zu mehr Gestaltungsmöglichkeiten und haben mich dazu angeregt, auch die Verwendung im Sounddesign zu bedenken.
In der Regel bezieht sich meine Verwendung also häufig auf Stereopaare, das schließt die vierfache Verwendung zu je zwei einheitlichen Signalbearbeitungen in Mono natürlich nicht aus. Fixierte Filterpaare sind aber wegen dem Matching besonders für gleichmäßige Stereobearbeitungen gerade wegen fehlender Einstellungsmöglichkeiten von Vorteil.
Ich gehe davon aus, dass Hochpassfilter für viele Einsteiger erst einmal unspektakulär wirken und nicht zu den ersten Anschaffungen gehören. Wenn sich aber das System und das technische Verständnis stetig weiterentwickelt, liegt hierin eine wirklich attraktive Anschaffung.
Sofern nur der Lowcut am Ende des Mixes gewünscht ist, lässt sich im Heimbereich einfach auf Software zurückgreifen, aber im Livebetrieb ist der Hipass ebenso Gold wert, wie in ambitionierteren Knotenpunkten inmitten von Patches sowie bei spontanen Aufnahmen, welche möglichst umweglos sauber klingen sollen.
Es ist leicht, den Effekt des Hipass zu "überhören", aber ein A/B-Vergleich in guten Abhörsituationen macht durchaus bemerkbar, dass das Modul einen wertvollen Dienst tut und den Mix entmuffelt. Selbst der Membrantest (den Finger auf die Monitormembran legen und hier Summe mit und ohne Hipass wechseln) zeigt die Wirkung gut auf.
Gerne überbrücke ich 2 fehlende TE nicht allein mit Multmodulen und freue mich auch deshalb über diese nützliche Erweiterung. In der Preisregion gibt es meiner Wahrnehmung nach nichts, das auch nur ansatzweise so derart nützlich ist.
Der 30Hz Filter am Ende der Signalkette verhindert zuverlässig die unnötige Belastung meiner Monitore durch unhörbar tiefe Frequenzen. Dabei nimmt das Modul gerade mal 2HP ein. Ich bin voll zufrieden