Der Bard Quartet von Shakmat Modular ist ein Quantizer mit vier Ein- und Ausgängen. Dank präziser 16-Bit Wandler ist ein akkurates skalieren über zehn Oktaven hinweg kein Problem. Jeder der vier Kanäle kann eine eigene Tonskala haben und bei Bedarf mit Microtuning versehen werden. Zudem ist vor oder hinter der Quantizer-Funktion die Tonhöhe
Bin noch am experimentieren. Die ersten Eindrücke sind vielversprechend und laden zum Experimentieren ein.
Dauert sich noch etwas, bis die vielen Funktionen des Moduls einsetzbar sind. Kann ich aber auf jeden Fall an dieser Stelle schon empfehlen. Später kommt noch der Expander dazu.
Ich habe das Gerät gerade mal einen Nachmittag lang vor mir und muss sagen, dass ich es für den besten aktuell verfügbaren Quantizer halte...
Vier unabhängige Quantisierungsstufen, welche nicht nur "einfach Skalen" abtasten, sondern diese auch durch den Nutzer festlegen lassen. Das heißt, es ist kein Problem, einen unquantisierten Sequenzer am Bard Quartet richtig effektiv einzusetzen: Ich kann hiermit beispielsweise händisch beliebig viele (oder wenige) Noten an der "Knopfklaviatur" festlegen und die Steps meines Sequenzers entsprechend skalieren, bis die Abfolge mir gefällt. - Die quantisierten Notenwerte zeigen sich durch stärkeres Aufleuchten der jeweiligen Buttons ganz prima.
Wer Microtuning möchte, der findet diese Option bei +/-50 Cent je individuelle Note. Wer verschiedene Pitch-CV-Standards in seinem Setup hat (z.B. Buchla) wird sich freuen, dass Bard Quartet via Button-Combo auf drei verschiedene Spannungsskalierungen umgestellt werden kann.
Natürlich bietet sich ein harmonischer Krell-Patch mit bis zu vier Stimmen besonders an, indem man als Notenlieferant ein Sample-Hold mit Noise patcht, was mich aber wirklich begeistert ist der Arpeggiator per Kanal. Immerhin ein Kanal kann dabei auch gleich den nötigen Trigger bei Notenwechsel abfeuern - Bedeutet auch, dass hier auch rudimentär "Keyboard" gespielt werden kann. Sollen die anderen drei Kanäle in anderen Tempi gespielt werden, nutzt man eben ein Mult an seinen Triggern und verteilt diese auf Bard Quartets Eingänge und die Hüllkurven im Rack.
Darüber hinaus kann mithilfe des Gate-Eingangs auch ein Shift-Register erzeugt werden, großartig!
Ich finde es genial, dass neben einem Transponiereingang auch die Steuerspannung für die 8 Harmonien je Kanal dabei ist: Hier kann ich also mit einem ordentlichen Sequenzer in der Hinterhand ein sehr vielseitiges Songtool erzeugen.
Das Editieren ist natürlich beim Formfaktor von 10 TE auf Kaskadierungen angewiesen, aber es freut mich festzustellen, dass ich ganz ohne die Gebrauchsanweisung schon sehr weit mit Intuition gekommen bin. Sehr handlich ist auch das Kopieren eines Harmonie-Kanals zu beliebig vielen weiteren, was wirklich viel Zeit und Mühe spart.
Das Modul ist sehr gut verarbeitet, arbeitet präzise, lässt sich exzellent bedienen und verweist rückseitig mit einem Expander-Verbinder (der sogar extra noch abgedeckt wurde, sehr löblich!) auch schon auf die kommende Erweiterung für noch unabhängigere Nutzung in der Zukunft.
Ich gehe davon aus, dass jede Person, welche nicht nur (semi-)atonale Musik mit Eurorack machen möchte vom Bard Quartet immens profitieren würde. Eine Anmerkung hierzu: Ich nutze das Modul auch an Sequenzern mit quantisierten Pitch-Ausgängen, denn mit dem Keyboard-Layout des Bard Quartet lassen sich auch diese viel schneller - und visueller - auf Notenwerte setzen, die auch wirklich der Melodie entsprechen, die gewollt ist.
Ein Hinweis noch: Bard Quartet ist kein Chord-Quantizer wie ihn Jason Lim mit seiner Marke anbietet.