Der Trigon-6 ist ein polyphoner Analog Synthesizer und zugleich das letzte Produkt, an dem Sequential-Gründer Dave Smith aktiv mitgewirkt hat. Das sechsstimmig polyphone Keyboardinstrument ordnet sich dank der sehr übersichtlichen Bedienung neben Prophet-6 und OB-6 ein und verbucht klanglich ein dickes Plus für sich selbst. Mit drei fast identischen Oszillatoren, dem charakteristischen Sequential Lowpass Filter, hochwertigen Effekten und einer Modulationsabteilung die sich bei Prophet-5, OB-6 und Take 5 bedient hat, bringt der Trigon-6 ideale Eigenschaften mit ein zukünftiger Klassiker zu werden. Der konfigurierbare Unisono-Modus liefert extrem breite Sounds mit bis zu 18 Oszillatoren, da bekommt wohl jeder Synthesizer-Fan das Leuchten in den Augen! Das klar strukturierte Panel, die großen und gut verteilten Bedienelemente und erst recht deren Anzahl zeigen mehr als deutlich, das der Trigon-6 ein Performance-Synthesizer mit hohem Spaßfaktor ist.
Die Tonerzeugung
Je Stimme gibt es drei diskret aufgebaute, analoge Oszillatoren mit jeweils drei zugleich aktivierbaren Wellenformen (Dreieck / Sägezahn / Rechteck inkl. einstellbarer Pulsbreite), die das Grundgerüst dessen bilden, woraus der Trigon-6 seine Klänge formt. Die Tongeneratoren 1 und 2 sind identisch aufgebaut, zwischen ihnen ist Hardsync schaltbar. Oszillator 3 verfügt zudem über die vierte Wellenform „invertierter Sägezahn“ und kann als LFO verwendet werden. Additiv zu den Tongeneratoren ist ein Rauschgenerator zumischbar. Bevor das Oszillatorgemisch ins Filter gelangt kann es wahlweise mit Drive leicht angeraut oder in eine Feedbackschleife geschickt werden. Bearbeitet wird der schöne Grundklang mit einem charaktervollen 12/24dB Lowpass Filter, das klanglich ganz der Sequential-Klangkultur entspricht.
Modulation
Links auf dem Bedienfeld werden die Modulationen zugewiesen. Dem LFO wird hier der meiste Platz eingeräumt, dieser verfügt über fünf Wellenformen und wird Oszillator-Frequenz 1/2/3 und Cutoff, sowie PWM 1/2/3 und Volume mit verschiedenen Intensitäten zugewiesen. Zwei ADSR Hüllkurven mit einzeln zuschaltbarem Velocity sind mit Filter und VCA fest verdrahtet. Die Regelzeiten der Hüllkurven reichen von knackig und perkussiv bis hin zu schwebend und ambiental. Channel-Aftertouch wird für die Ziele wird Oszillator-Frequenz 1/2/3, Cutoff, LFO sowie FX Mix A/B angeboten. Polymod ist auf insgesamt sieben Ziele anwendbar und bedient sich der Quellen Oszillator 3 und Filter-Hüllkurve. Oszillator 3 verfügt übrigens über einen Low-Mode und ist vom Keyboard-Tracking abkoppelbar, was ihn als zweiten LFO qualifiziert. Im Bereich Polymod gelingen also Filter-FM, Oszillator-FM, PWM im Audiobereich und/oder via Hüllkurve. Im Unisono-Mode werden alle 18 Oszillatoren des Trigon-6 zu einem großen, oberfetten Mono-Sound summiert. Wer ausdruckstarke Synthesizersounds liebt, wird hier sein Glück finden. Als Tüpfelchen auf dem i erweist sich der Vintage-Regler, der die akkuraten und präzisen Schaltungen des Trigon-6 (Oszillator-Drift, Filter, Hüllkurven-Verhalten…) zu den bauteilbedingten Ungenauigkeiten seiner Vorfahren aus den 70er und 80er Jahren hin verschiebt. Auf diese Weise wird der bestmöglichste Vintage-Klang erzielt.
Effekte
Den letzten Schliff bekommen die Klänge durch die beiden parallel nutzbaren, hochauflösenden 24 Bit / 48kHz Effektblöcke. Mit Stereo Delay, BBD Delay, Chorus, Flanger, Reverb, Phaser, Ringmodulator, Rotary Speaker und weiteren Effekten ist alles dabei, was als Sahnehäubchen bis hin zur kompletten Klangtransformation benötigt wird. Als letztes Glied im Signalweg findet ein analoger Verzerrer, der aus jedem noch so dezenten Tönchen ein echtes Raubein formt.
Spielhilfen & Speicher
Als klassische Spielhilfe darf der umfangreich editierbare Arpeggiator natürlich nicht fehlen und ein polyphoner Sequenzer mit bis zu 64 Schritten pro Patch ist ebenfalls mit an Bord. Je 500 User und Factory Sounds bieten Zugriff auf ein Meer an Klängen und sind zugleich Inspiration für neue Sounds. Wahlweise zu den gespeicherten Sounds gibt es den Panel-Mode, ist dieser aktiviert klingt der Trigon-6 so, wie er zu dem Zeitpunkt auch eingestellt ist.