Rock's Cool GUITAR von Frank Doll vermittelt die Grundlagen des E-Gitarrenspiels anhand von acht bekannten Rock-Klassikern. Die Gitarrenschule für den Unterricht oder zu Hause enthält zusätzlich umfangreiche Video-Tutorials zu den Übungen.
Die Rock's Cool Serie ist durch den parallelen Aufbau der Ausgaben für Gitarre, Bass und Schlagzeug bestens für den Einsatz in Schul- und Musikschulbans geeignet.
Frank Doll ist schon mit seinen ebenfalls bei Schott erschienen Theoriebüchern positiv aufgefallen. Vor allem sein Buch Griffbrett-Theorie vereint musikalische Theorie hervorragend mit der spieltechnischen Übertragung auf die Gitarre.
Mit dieser Reihe – es gibt identisch aufgebaute Bücher für Bass und Schlagzeug – wird ein Wunsch vieler Schüler und Lehrer war. Aufeinander abgestimmte Lehrbücher, so dass Schüler dieser drei Instrumente, Gitarre, Bass und Schlagzeug, parallel ihr Instrument lernen und das gelernte sofort mit richtigen Stücken im gemeinsamen Spiel vertiefen können. Stücke auszusuchen, die für alle drei Instrumente den gleichen Schwierigkeitsgrad bieten, ist sicher eine Herausforderung und die Autoren scheinen es gemeistert zu haben. Alle Achtung!
Dazu hat der Verlag tatsächlich die notwendigen Rechte eingekauft, um 8 bekannte (ok, ich kannte nur sieben) Songs bieten zu können, von denen 6 sicher auf der Wunsch-Liste der meisten Rock-Gitarristen (und Bassisten und Schlagzeuger) stehen. Eine gelungene Auswahl also.
Die Überarbeitungen klingen authentisch, mit Abstrichen beim ersten Stück vielleicht, aber irgendwo muss man ja anfangen. Die Begleitungen klingen, auch wenn nicht identisch mit dem Original, sehr gut und nahe dran.
Geboten werden 8 Stücke. Jedes Stück wird in vier Lektionen vorbereitet, für die jeweils eine Woche angedacht ist. Also Lehrmaterial für 8 Monate. Das scheint mir auch eine realistische Zeiteinschätzung zu sein. Also kann man als Anfänger bereits nach weniger als einem Jahr 8 tolle echte Stücke spielen. Motivation pur.
Online finden sich die Spielstücke in verschieden schnellen Fassungen (sehr gut! So macht üben Spaß!) mit Gitarre und eine Playback-Fassung in Originalgeschwindigkeit ohne Gitarre. Leider gibt es Stücke, wo ein Klick durch das Playback durchläuft, weil es darin längere Pausen gibt. Das ist ganz schön für den Anfang, wenn man längere Pausen noch nicht sicher spielen kann. Aber erstens ist der Klick extrem aufdringlich, etwas zurückhaltenderes hätte es auch getan. Zweitens gibt es dann kein Playback ohne Gitarre UND ohne Klick. Was sehr schade ist, da so die letzte rhythmische Sicherheit nicht ohne Krücke trainiert werden kann. Es dürfte doch keine Problem darstellen, das Playback auch ohne Klick auszuspielen.
Online gibt es zahlreiche Videos, in denen Doll einzelne Übungen zeigt. Leider nur in der Halbnahen. Kein Splitscreen, keine Großaufnahme der Greif- oder Spielhand. Aber immerhin.
Die Seiten, auf denen die Videos hinterlegt sind, sehen auch etwas lieblos gestaltet aus. Offenbar ist die Internetreaktion nicht darauf vorbereitet, auf diesem Weg Onlinematerial anzubieten.
Im Buch wird wiederholt auf ein Theorie-PDF hingewiesen, dass auf der Online-Seite leider unauffindbar war.
Sicher ein Lehrwerk, das auch dem Autodidakten weiterhelfen wird.
Bleibt die Frage, warum Sänger aussen vor gelassen wurden? Denn um die Songs umzusetzen, braucht man die doch auch.
Insgesamt eine Empfehlung und ich hoffe, die Autoren arbeiten schon an einem zweiten Band als Fortsetzung. Acht Monate sind nicht lang, dann muss Neues her. Und gerne wieder in dieser Art.