Mit der Schecter Aaron Marshall AM-6 Arctic Jade erhält Aaron Marshall – seines Zeichens Gründer und kreatives Mastermind der Kanadischen Progressive Metal Band Intervals – ein auf seine musikalischen Ansprüche zugeschnittenes Signature-Instrument. Hierfür kommt ein wendiges Doublecut-Design zum Einsatz, das in Kombination mit zwei hauseigenen Schecter USA Humbuckern und hochwertiger
Um den Zugriff auf die höchsten Lagen des aus edlem Macassar Ebenholz gefertigten Griffbretts so komfortabel wie möglich zu gestalten, weist der Lindekorpus der Schecter Aaron Marshall AM-6 Arctic Jade zwei weit gefasste Cutaways auf, die mit zusätzlichen ergonomischen Bevels auf Vorder- und Rückseite aufwarten und in den schlanken
Die beiden verwendeten
Natürlich kommen für die Schecter Aaron Marshall AM-6 Arctic Jade ausschließlich hochwertige Edel-Parts zum Einsatz. So sorgt der selbstschmierende GraphTech
Herstellerkennzeichnung:
EU-Wirtschaftsakteur:
Ich war auf der Suche nach einer guten Superstrat und wollte dabei mal ein Instrument eines anderen Herstellers als meiner Leib- und Magenmarke probieren. Da ich die Musik von Aaron Marshall und Intervals sehr mag und den Preis, Optik und Featureliste sehr ansprechend fand, habe ich mich für die AM6 entschieden.
Das Teil sieht wirklich toll aus. Die gewölbte Decke auf dem Body in grüntürkis (mit Flake-Effekt) macht einiges her und der schokoladige Wenge Hals sieht nicht nur toll aus, sondern fühlt sich wunderbar an. Er hat eine angenehme Haptik und ein sehr angenehmes C-Profil, ideal für fixes Spiel und dabei sehr resonant.
Über den Amp liefert die AM6 sowohl tolle Clean-Sounds mit einer breiten Klangpalette, sondern auch fantastische Zerrsounds, egal ob es um perkussiven Crunch oder die Extrakelle Gain geht - auch mit ganz modernen Sounds kommt sie megagut klar.
Was mir besonders gefällt: Sie klingt nie in irgendeinem Bereich unangenehm spitz oder dünn, sondern hat klanglich überall eine warme Note. Wenn man dann bei Soli zum Hals-PU wechselt, erinnert der Sound fast an eine Les Paul - warm singend, bei Runs wunderbar blubbernd.
Eigentlich sollte ich also happy sein, oder? Sieht toll aus, fühlt sich gut an, klingt fantastisch.
Ja, das passt alles, aber was nicht passt ist die Grundeinstellung - das Factory Setup. Die Saitenlage ab Werk war extrem unbequem. Klar, Saitenlage ist Geschmackssache, aber bedenkt man den Künstler hinter dem Instrument und dass es sich um eine moderne Superstrat handelt, sollte man erwarten, dass sie komfortabel bespielbar ist.
Beim Einstellen wurde mir klar, dass das Senken der Saitenlage via Saitenreiter nicht genug sein würde, also ab zu meinem Lieblingsgitarrentechniker hier in Berlin. Dessen Urteil war leider eher negativ. Hier die Mängel, die er feststellte:
- Hals ab Werk schlecht justiert ("echte Bananenform")
- Sattelkerben viel zu wenig tief gefräst, muss nachbearbeitet werden, um in den tiefen Lagen ne vernünftige Saitenlage zu gewährleisten
- Auch die Saitenreiter müssen justiert und gleich mal abgeschliffen werden.
Das Blödeste:
- Das Vibratosystem hat einen Konstruktionsfehler, den mir der Tech gezeigt hat. Die umwickelten Saiten reiben über die Kanten der Löcher in der Grundplatte des Vibratos. Da dort konstruktionsbasiert ein Winkel vorliegt, kommt es zu Verstimmungen, und das lässt sich durch einen Tech nicht so einfach fixen. Auch wenn die Saitenführung am Kopf sowie die Locking Tuner also für Stimmstabilität sorgen sollten, sorgt dieser Makel für Problemchen. Bei starkem Whammyeinsatz (extreme Divebombs) merkt man das auch, Cat Purring und kleine Dips sind ok.
Schade, denn das geht bei so vielen modernen Superstrats mit non-locking Systemen so viel besser.
Die Kosten für die Nacharbeiten und das Setup belaufen sich auf ca. 100 Euro... die, befürchte ich, muss man beim Kauf mit einberechnen. Das ist in der Preislage vielleicht nicht so ungewöhnlich, aber das Ding mit der Reibung am Vibrato ist unschön.
Fazit: Tolle Optik, fühlt sich (Halsprofil und gewölbte Decke) gut an, klingt fantastisch, aber das Factory Setup ist grottig. Leider. Werde sie dennoch behalten, denn klanglich gefällt sie mir und ich freue mich enorm drauf, sie mit bequemer Saitenlage und vernünftigem Setup vom Tech abzuholen!