Soma präsentiert mit dem Lyra-4 die halbierte Version des vielbeachteten Drone Synthesizers Lyra-8. Das Hauptunterscheidungsmerkmal findet sich im Oszillatorbereich, hier verzeichnet Lyra-4 vier statt acht Oszillatoren. Das Delay kommt mit einer Timeline statt zwei aus und es gibt im Gegensatz zur Lyra-8 keinen Audioeingang. Das vollanaloge Instrument verfügt über vier Oszillatorenmit variablen Wellenformen, die sich einzeln mit eigener Hüllkurve, aber auch kombiniert für komplexe FM Klänge nutzen lassen. Natürlich zeichnet sich die kompaktere Version durch den ebenso unglaublich ausdruckstarken und organisch klingenden Grundsound des Lyra-8 aus.
Expressiv
Gespielt wird der Soma Lyra-4 wahlweise mit offenem VCA (Drone Mode) oder den acht sehr empfindlichen Sensoren unterhalb der Oszillatoren. Diese stellen jeweils ein Kontaktpaar dar; der obere triggert die Hüllkurve, der untere die Tonhöhensteuerung. Beide Tasten sind so sensibel, dass Andruckgeschwindigkeit, Intensität und Dauer einen deutlichen Einfluss auf die Klanggestaltung. Selbst Umwelteinflüsse wie eine höhere Luftfeuchtigkeit wirken sich auf die Sensoren aus.
Impulsive Klanglandschaften
Für Modulationen findet sich übergeordnet ein Dualer LFO mit zwei gleichzeitig nutzbaren Frequenzen. Schaltbar ist auch, ob einer oder beide ihre Wirkung zeigen und ob der zweite LFO den ersten modulieren soll. Komplex? Nein, eigentlich nur der Hyper LFO. Weitere Modulationen sind auf Oszillator-Ebene additiv oder anstelle des LFO möglich; paarweise beeinflussen zwei Oszillatoren die benachbarte Oszillatorgruppe. Die CV-Eingänge im Lyra-4 wurden etwas reduziert, so sind lediglich Voice und Delay (Time) via Steuerspannung modulierbar.
Effekte
Den letzten Schliff erhalten die erzeugten Klänge durch das Delay mit angehängtem Distortion. Der Zeitbereich des Delays hat einen weiten Regelbereich und reicht bei entsprechend viel Feedback bis in die Selbstoszillation, was resonante und pulsierende Klangteppiche erzeugt; zudem ist die Timeline mit dem Hyper-LFO modulierbar. Transformer-artige Klänge, Flanger Sounds und alles was man für „Dub“ gebrauchen kann, gelingen hiermit im Handumdrehen. Der dem Delay nachgeschaltete Verzerrer hat einen enormen Anteil an der möglichen Klanggestaltung.