Enner von Soma Laboratory ist ein analoger Synthesizer, dessen Klang und Schaltungsdesign ziemlich einzigartig sein dürfte. Neben den vielen technischen Komponenten ist es der Nutzer selbst, der Teil des Instruments wird. Sämtliche Klangquellen, Signalwege und Intensitäten werden mit den Kontaktflächen aktiviert und gesteuert. Da diese Pads mit den Händen berührt werden, wird der menschliche Körper Teil der Schaltung, da auch der Mensch geringe, aber messbare Ströme in sich hat. So kann der Grundklang schon von Nutzer zu Nutzer variieren und vor allem passieren diese Veränderungen nie linear. Alle Potis von Enner sind metallisch und funktionieren auch als Ein- oder Ausgänge. Das Berühren eines Potis kann nicht nur die Parameter verändern, sondern auch die Audiosignale miteinander verbinden.
Was kann es?
Das Bedienfeld hält auf der rechten Seite des Gerätes fünf Oszillatoren bereit, die u.a. mit drei Ringmodulatoren verknüpft sind. Zudem gibt es hier einige Modulationsverbindungen. Das Dreieck in der Mitte bietet getrennt für den linken und rechten Audiokanal Zugang zu der Filtermatrix, dem Delay-Prozessor und dem Rauschgenerator mit rosa Klangcharakter. Die linke Seite wartet mit einem Tempo-Generator auf, dem verschiedene Frequenzteiler angehängt sind, zudem findet sich hier der Audioeingang, der Enner zu einem exklusiven Effektgerät macht und die „spielbare“ Feder mitsamt Piezo-Tonabnehmer.
Wie klingt es?
In der Summe erzeugt Enner mäandernde Klangcollagen, stark resonante Klänge, gefühlt endlose Feedback-Orgien, Pfeifen, Kratzen, Pulsierendes, metallische Töne, Drones, Ambient Noise… Wenn man so möchte ist Enner ein Labor für experimentelle und ungewöhnliche Klänge.