Fette und klare Sounds sind das Metier des Roswell WDR10 Wide Range Humbuckers. Dank spezieller Spulenwicklung verfügt der Wide Range über ein ausgeglichenes Lautstärke- und Frequenzverhältnis über alle sechs Saiten. Der Pickup ist etwas größer als Standard-Humbucker, im Falle eines Umbaus muss also das Routing der Gitarre gegebenenfalls angepasst werden!
Zuallererst muß jedem, der sich für diesen Pickup interessiert, klar sein, daß er nicht in eine Standardfräsung für die üblichen "normalen" Humbucker (PAF, etc.) paßt. Wenn man nicht die Tonabnehmer in einer Gitarre, die bereits vorher mit Wide Range PUs bestückt war, austauscht, kommt man auf keinen Fall um Fräsarbeiten herum.
Speziell beim Einbau in eine Strat in der Halsposition kommt weiterhin hinzu, daß man die Fräsung über den Bereich verbreitern muß, der von einem normalen Strat-Pickguard dort abgedeckt wird. Man braucht also ein Pickguard mit einer zumindest leicht veränderten Form, die nicht mehr original aussieht, sonst hat meine einen häßlichen Spalt, der die Optik ruiniert. Man sollte in diesem Fall also selbst Pickguards aus Rohmaterial basteln können!
Ich habe den Pickup in meiner "Bastelcaster" sowohl am Steg, als auch am Hals ausprobiert. Am Steg funktioniert die Ausrichtung der Saiten über den Polepieces bei den breiteren Stratvibratos. Bei den schmaleren Vibratos auf Made-in-Mexico Standards und Classic Vibe Squiers liegen die E-Saiten auf der Innenseite der jeweiligen Polepieces, nicht mittig. Am Hals ist eine Ausrichtung aller Saiten mittig über den jeweiligen Polepieces schlicht unmöglich, es sei denn man baut den PU angewinkelt ein. Da dies aber optisch "verboten" aussieht und die Fräsung noch breiter ausfallen muß als ohnenhin schon, wird wohl niemand diesen Weg ernsthaft in Erwägung ziehen.
- Sound: Am Steg war der PU mir persönlich zu dunkel und warm für cleane und angezerrte Sounds. Ich konnte mit den Ergebnissen in dieser Position wenig anfangen. Am Hals hingegen gefällt er mir sehr gut für jazzige und bluesige Klänge. Warm mit starken Bässen, hat aber auch Bebop-"Punch". Auch für verzerrte Leadsounds, für die man normalerweise den Halspickup einer Les Paul mit zurückgedrehtem Tonregler benutzen würde, kann ich den Wide Range empfehlen. Die Pickupkabel der beiden Spulen sind auf der Rückseite an kleinen "Polen" angelötet. Man kann also mit etwas Löterfahrung ganz leicht mit parallelen und Singlecoil-Verschaltungen experimentieren. Für Lötanfänger ist das aber nichts! Ab Werk ist der PU natürlich mit den Spulen in Serie verdrahtet. Leider kann ich zu den möglichen anderen Verschaltungen nichts sagen, weil ich sie (noch) nicht ausprobiert habe. Ich könnte mir aber vorstellen, daß die parallele Variante sehr gut klingt.
- Fazit: Weil man hier einen dunkel aber "punchig" klingenden Alnico-Humbucker, keinen echten CuNiFe Wide Range im alten Stil kauft, würde ich mir bei anderen Gitarren als Telecaster Custom, Deluxe, 72er Thinline sehr gründlich überlegen, ob man wirklich seine Gitarre durch Fräsarbeiten dauerhaft verändern möchte. Wenn man nur einen weiteren "Experimentierpickup" sucht, der vielleicht nicht lange im Instrument bleibt, sollte man lieber bei Versionen in Standardgröße bleiben.
Also mein Eindruck von dem Rosewell ide Range Humbucker ist super, er klingt, besser als die, von Fender verbauten Wide Range Humbucker (Telecaster Deluxe). Ich habe verschiedene Wide Range Humbucker ausprobiert und das einzige, was wirklich noch drüber kommt, aber nur, wenn mensch viel High Gain benutzt ist der Creamery dubble Humbucker.
Generell kann der Rosewell alles, wobei gerade Jazz im Neck Pickup einfach nur erste Sahne klingt und der Bridge Pickup genug Output bietet + die alcino 5 Magneten genügend Sustain bieten, dass auch härtere Sachen Spaß machen zu spielen.
Ich würde ihn immer wieder kaufen, sau tolles Teil