Mit den Roswell Pickups LGS10-B Single Coil Bridge Nickel im Humbucker-Format, bietet Roswell den klassisch perlenden Einzelspuler-Sound für Gitarren mit traditionellem Humbucker-Routing. Authentische Vintage-Klänge der Fünfziger bietet die Bridge-Version des LGS10, dessen Alnico V Pole Pieces wie beim Vorbild in Richtung Treble-Seite schräg gestellt sind. Der ideale Begleiter für den LGS10-N!
Vorab: das schwarze Kabel ist die Erdung, weiß und rot sind hot
Ich schreibe das deshalb, weil die Anleitung in der Verpackung komplett falsch ist und zu einem Humbucker gehört, bei dem man rot und weiß zusammenlöten soll.
Erst der Anruf im Music Store Gitarren Service hat die Erläuchtung gebracht.
Der Artikel selbst ist m. M. gut verarbeitet. Der Klang ist definitiv Mitten- und Höhen-lastiger, das Rauschen ist OK.
Anders, als auf dem Artikelfoto, ragen die Polstifte recht weit, in unterschiedlichen Höhen, heraus.
Auch das sollte man unbedingt beachten. Somit sind die D und G Saiten deutlich präsenter.
Ich habe schon insgesamt 6 Roswell-Tonabnehmer erworben(5 Unterschiedliche), keiner hat mich nicht zufrieden gestellt, weder in der Verarbeitung, noch im Klang-Ergebnis.Es ist natürlich schwierig zu bewerten, jeder hört anders.Aber trotzdem bieten sie ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis, auch klanglich brauchen diese Tonabnehmer sich nicht zu verstecken.
Wenn einem der Grundsound einer Gitarre nicht gefällt gibts m.E. nur eine Lösung - Gitarre verkaufen. Eine Mahagoni-Gitarre mit H-S-H-Bestückung wird vermutlich niemals wie eine Strat klingen und ein Humbucker niemals wie ein SingleCoil, auch nicht gesplittet.
Nun bietet aber Roswell mit diesem exotischen SingleCoil in Humbuckerformat immerhin eine Lösung an, um zumindest einen kostengünstigen Versuch klanglicher Annäherung zu unternehmen - ohne irgendwelche Nacharbeiten am Routing.
Das Ding wird in einer Kunststoffschachtel mit den notwendigen Schrauben und Federn geliefert und lässt sich 1:1 in einen vorhandenen Humbuckerrahmen einschrauben und sieht gar nicht schlecht aus. In der EInbauanleitung wird die Verdrahtung eines Humbuckers beschrieben, tatsächlich müssen aber nur 3 Litzen verlötet werden, 2x an Potimasse (blank, weiss), 1x hot (rot).
An der Bridge einer älteren Ibanez Saber habe ich nun (bei unverändertem Poti/Kondensator) einen sehr offenen SIngle Coil Sound ohne beissende Höhen, welcher mir sowohl clean als auch verzerrt erstmal sehr gut gefällt. Auch die Zwischenstellung mit dem mittleren SIngle Coil klingt gut. In Verbindung mit einem split- und kombinierbaren Seymour Jazz SH-2 am Neck klingt nun jede Schalterstellung anders und deckt ein großes Soundspektrum ab - das war bei der Saber ab Werk deutlich anders. Trotzdem spiele ich bereits mit dem Gedanken, auch den Neck-PU gegen einen Roswell Single zu tauschen, weil auch der supercleane SH-2 im Vergleich zum Roswell Single nun irgendwie muffig klingt.
Vielleicht klappts ja irgendwann doch noch mit dem Stratsound ... bis dahin punktet die Ibanez Saber gegenüber einer Strat/Tele zumindest bei Gewicht/Ergonomie/Hals-Bespielbarkeit.
Wie viele andere hier habe ich eine (sehr hochpreisige) Humbuckergitarre mit für meinen Geschmack zu hohem Output und somit viel zu viel Matsch und viel zu wenig Luft und Raum, am Hals mit den günstigen Roswell SCs im Humbuckerformat gezähmt und ihr gleichzeitig das Singen beigebracht. Am Hals entschied ich mich für den LGA 10-N (Vintage P90 im HB Format mit Gibson String Spacing) sowie an der Bridge für den LGS 10-B (HB sized Strat PU mit Fender String Spacing). Mein Ziel war es, die teure Roadstar RS 1010 Steve Lukather mit ihrer Ahorndecke und dem Ebenholzgriffbrett für wenig Geld klanglich zu öffnen und sie über die üblichen matschigen Rocksounds hinweg zu heben. Um es gleich vorweg zu nehmen: Das ist eindeutig gelungen. Durch zwei chinesische Tonabnehmer für € 59,- kann die Gitarre nun am Hals sehr stratig/telig twangen und knödeln und am Hals etwas derber aber nicht zu wuchtig in Vintage Rockgefilden herumspielen. Besonders die Zwischenstellung des Toggle Switches möchte ich hier hervorheben. Alles wird dank Parallelschaltung in Phase etwas leiser und leichter, bekommt aber eine Unmenge Luft und Leichtigkeit für süssliche Akkordbegleitung oder sanftes Singlenote Spiel sowie auch für funkige Akkorde. Ich stehe auf Zwischenstellungen und wähle meine Pickups stets nach ihrer kompatibilität diesbezüglich aus.
Bei Wohnzimmerlautstärke an meinem Yamaha THR 30 ist null Brummen zu verzeichnen, auch nicht, wenn nur der Hals oder Stegpickup benutzt werden.
Nach dieser klanglichen Grundprüfung werde ich noch die Tonecaps aufwerten sowie zwei Push-Push potis einbauen: Einer für Out of Phase, der zweite um die PUs bei Mittelstellung in Reihe zu schalten falls es doch mal etwas rummsen soll. Bei meinen Teles liebe ich diese Option sehr. Dort ist sie aber einfacher durch die Montage eines Vierwegeschalters zu bewerkstelligen.
Die Verarbeitungsqualität entspricht dem mittlerweile üblichen Industriestandard, der mittlerweile von chinesischen Fabriken vorgegeben wird. Natürlich könnte mit gewissen handarbeitstypischen Spuren (also Unzulänglichkeiten) ein höherer Mojofaktor erreicht werden, aber wozu soll das gut sein? Ich möchte Musik machen, nicht von Honks bewundert werden. Daher hier glatte fünf von fünf Sternen.
Was die klangliche Qualität von Tonabnehmern angeht, muss ich zugeben, dass ich mich nicht die Bohne von Etiketten wie "Vintage", Labeln und hohen Preisen beeindrucken lasse. Ich will nicht ausschließen, dass ein guter oder sehr guter Gitarrist da Unterschiede herauskitzeln kann, aber so einer bin ich (wie die Mehrzahl der Gitarrenkunden) nicht. Und deshalb bekommen diese beiden von mir vier von fünf Sternen für ihren Klang und das besonders auch, weil sie sehr schön zusammen arbeiten.
Die Features sind ein Trauerspiel. Bei beiden PUs fehlte das Alienpickup von dem ich hier oft gelesen habe. Das ist natürlich voll zu verschmerzen, aber ich mag solche Goodies und hätte sie gern dabei gehabt. Ncht zuletzt werben diese Teile ja auch für das Produkt. Was für heutige Verhältnisse gar nicht mehr zu verschmerzen ist, sind die wirklich bescheidenen Einbauanleitungen. Sie sollten zum Einen heutzutage fehlerfrei ins Deutsche übersetzt sein, und zum Zweiten auch für die gelieferten Pickups gelten. Beides traf nicht zu. Gut, dass die Verdrahtung von einfachen Dreikabeltonabnehmern kein Hexenwerk darstellt. Schlimm fand ich, dass bei dem LGS 10-B nur eine Feder im Montageset enthalten war. Geht gar nicht! Nicht jeder hat eine Teilekiste rumstehen aus der er sich mal schnell behelfen kann. Eine Verpackung aus Pappe statt Plaste fände ich wertiger und zeitgemäßer. Deshalb bekommen die Dinger für die Features lediglich einen von fünf Sternen.
Die Preisleistung wäre phantastisch, wenn die PUs vollständig und mit passenden Montageanleitungen bei mir angekommen wären. So kann ich mit viel Wohlwollen nur vier von fünf Sternen verabreichen, weil die Tonabnehmer mich klanglich