Bloom von Qu-Bit Electronix ist ein fraktaler Sequenzer, der unendlich viele sich sukzessiv entwickelnde Melodien mit vielen musikalischen Eigenschaften erzeugen kann. Das Herzstück ist ein 32-Schritt-Sequenzer mit zwei unabhängigen Kanälen und einer intuitiven Benutzeroberfläche. Was Bloom so lebendig macht, sind seine fraktalen (bruchstückhaften) Algorithmen, die bestehende Sequenzen mutieren lassen oder völlig neue Muster erzeugen. Die Basissequenz kann manuell programmiert oder mit der Mutationsfunktion automatisch generiert werden. Sobald diese erzeugt ist, kann die Sequenz mit den Drehreglern um Variationen ergänzt werden, was eine bis 256 Schritte lange, generische Sequenz zum Ergebnis haben wird. Zudem können Ratches und Slew per Step programmiert werden. Quantizer- und Transposing-Funktionen runden das Repertoire sinnvoll ab. Auf acht Speicherplätzen lassen sich diese einzigarbeiten Sequenzen festhalten und wieder aufrufen.
Der Bloom ist einer von vielen Sequenzern in meinem Arsenal geworden, jedoch mein erster, der im Eurorack sitzt und es unabhängiger von schweren externen Sequenzern macht.
Gründe für die Wahl waren:
- Ambitioniertes, experimentelles, melodisches Sequenzieren möglich
- Unabhängigkeit von einer externen Clockquelle
- Unabhängigkeit von einem externen Quantizer
- mehr als eine vollständige Gate-CV-Spur
- Hands-on-freundliche Eingriffe in die Sequenzierung per Spur
- Modulationsziele
- Preiskategorie bis 400 Euro
- Einbaugrößenfaktor für ein kleines Case
In der Summe bedient das Modul die genannten Faktoren recht gut.
- experimentelles Sequenzieren ist wohl das Spezialgebiet dieses Sequenzers, was sowohl die netten Videotutorials als auch meine ersten Gehversuche bestätigen
- Die Clock ist zwar nicht per-digit bestimmbar, bringt das System aber zum eigenständigen Laufen und kann auch an weitere Elemente übergeben werden. Umgekehrt kann eine andere Clock auch zugeführt werden. Der Master-Slave-Betrieb ist also problemlos machbar
- Quantizer der CV-Steps ist inbegriffen und mit einem Nachschlagen in der Anleitung auch nochmal an den LEDs ablesbar
- Zwei CV-Gate-Spuren als Mindestanforderung erfüllt und durch zwei Layer getrennt schön bearbeitbar
- Eingriffe in Sequenzen gut möglich mit Drehreglern und Shiftfunktion - da die Funktionen oberhalb der Potis stehen, drehe ich gerne mal den falschen Regler, ist aber der Userfehler, wenn man die Legende sonst links/ rechts neben den Potis kennt (Platzfaktor ist mir so aber lieber) - mehr "Menudiving" als Kanalwechsel und Shiftbutton ist nicht nötig, sehr erfreulich
- Modulationsziele sind mit Paths, Branches, Root und Mutation gut gewählt - hier ist leider nicht festlegbar, ob sich das jeweilige Ziel auf Kanal 1 "und/oder" 2 auswirkt sondern davon abhängig, auf welchem Kanal die letzte manuelle Reglerbewegung vorgenommen wurde - das ist für ganz detailliertes Modulieren natürlich etwas schade
- Preiskategorie ist offenbar erfüllt, Raumgröße für Menge an Steps (32 primäre plus sehr viele experimentelle über Paths/Branches usw.) traumhaft - hier habe ich andere Sequenzer im Preissegment und darüber hinaus untersucht und natürlich festgestellt, dass es sehr programmierbare gibt, die mehr liefern, aber die unvoreingenommene Generierung von Sequenzen wiederum nicht befördern
Ich denke, dass das Gerät unheimlich viele kreativ inspirierende und performbare Werkzeuge mit sich bringt und als einziger Sequenzer in einem Rack schon eine sehr gute Figur macht, weil er den Anwender sehr unterhält, geradezu hypnotisch den Charme von Modulargrooves erfüllt und mithilfe von Slews und Ratchets sowie Ordervariationen als auch integrierter Divider/Multiplier einige Modulkäufe für den Anfang obsolet macht.
Der Blooms lädt durch seine Ausstattung gerade auch solche Anwender ein, die noch unsicher und eher gefühlvoll an die Musiktheorie appellieren, ihnen ansprechende Resultate zu ermöglichen. Er arbeitet sehr gut mit weiteren tempoabhängigen Modulen zusammen und kann hier sowohl der Strippenzieher werden, als auch begleitend zu programmierteren Geräten kleine Fragmente abliefern, die ungelenkige harmonische Loops flankieren.
Ich bin ganz offensichtlich enorm begeistert und habe viel Freude an meinem Kauf und möchte das Gerät allen empfehlen, die entweder ein großes System haben und hier noch mehr Sequencing-Power integrieren möchten, als auch kleinen Startersystemen, die ihren ersten Bewegungsgeber überhaupt suchen.
Nicht empfehlen möchte ich das Gerät den Anwendern, die mehr Raum brauchen um zuverlässig ganz planvolle Sequenzen in das Rack bringen möchten, hierfür gibt es definitiv andere Modelle, die sich den Platz für das experimentelle sparen u. mit Linearität substituieren.
Bloom sorgt beim Jammen immer wieder für eine neue Überraschung.
Ich habe mich insbesondere wegen der Paths/Branches/Mutation-Möglichkeiten für den Bloom entschieden, da es eine spannende Abwechslung in Melodien bringt. CV habe ich dafür bisher allerdings noch nicht genutzt, da ich lieber manuell an Knöpfchen drehe.
Mein Tipp: Einfach die Aufnahme laufen lassen und jammen.
Der Sequencer ist zwar preislich eher so über meinem Budget. Aber es hat sich jeder Cent gelohnt. Bin froh was mehr ausgegeb zu haben als ich wollte, der Sequencer macht richtig Spass. Die ganzen Möglichkeiten lassen jede noch so simple Melodiefolge lebendig und interessant werden. Ich kann ihn nur jedem empfehlen besonders für live.
Hi, er haelt, was youtube videos versprechen, jedoch ist die bedienung fuer meine zwecke nicht gut schnell nutzbar wie ich es eigentlich dachte. Die Mutation ergibt oft einfach eine erhebliche direkte ton erhoehung von einem ton, was meistens nicht gut klingt, wenn man eigentlich nur eine minimale aenderung vor hatte.... sehr unverhersehbare ergebnisse. fuer mich leider nichts und ich werde ihn wieder verkaufen, trotzdem ein tolles teil ! VG