Ihr Feedback

Aufnahme- und Speichermedien

Wissenswertes über Aufnahme- und Speichermedien

Ob analog oder digital, die kostbaren Daten müssen auf jeden Fall sicher gespeichert sein. Deshalb sollte eine regelmäßige Sicherung erfolgen. Doch was bei USB-Sticks und Festplatten mit ein paar Mausklicks erledigt ist, ist bei Tonbändern ein zeitaufwendiges und vor allem kostspieliges Vergnügen.

Datenmenge einplanen

1. Audio

Ehrlich gesagt ist dieser Punkt bei digitalen Speichermedien wie USB-Sticks oder Speicherkarten für den Audiobereich fast nicht mehr relevant, da die Kapazität Dimensionen erreicht hat, die eine gewöhnliche Studiosession kaum zu sprengen vermag. Wer mit vielen Künstlern und großen Projekten zu tun hat, wird in der Regel diverse digitale Speichermedien (vorrangig Sticks oder Festplatten) einsetzen, um Projekte zu sichern oder von einem Arbeitsplatz zum nächsten mitzunehmen. Als Faustregel kann man für Wave- oder AIF-Dateien 10 MB pro Minute einkalkulieren.

2. Visuelle Medien

Anders sieht es bei Datenträgern für Videoprojekte oder Fotos aus. Wer hier mit hoher Auflösung arbeitet, sollte Erfahrungswerte einsetzen, um die Speichermedien ausreichend dimensioniert einzukaufen, bevor das Projekt am Ende zu groß für den Datenträger ist. Bei Fotos sind RAW-Dateien ca. viermal größer als dasselbe Bild im JPEG-Format, womit man bei einem 16 GB-Speichermedium auf ca. 800 Fotos (20 MB pro Bild) kommen würde. Noch umfangreicher sind Videoprojekte, die mit hoher Auflösung und verschiedenen Kameraperspektiven aufgenommen wurden. Für die Bearbeitung bleiben meist nur große SD-Festplatten mit mehreren Terabyte Kapazität, die vor einigen Jahren noch ein kleines Vermögen gekostet haben. Heutzutage ist der Einstieg in die professionelle Bildbearbeitung deutlich günstiger, was sich auch auf die Leistung der Rechner bezieht. Das Rendern eines fertigen Projektes dauert mittlerweile kaum noch ganze Nächte, da Datenträger und Prozessor deutlich schneller geworden sind.

Produktbild zu Sandisk Ultra USB 3.0 64GB USB-Stick
Ein USB-3.0-fähiger Stick ist bis zu zehnmal schneller als ein USB 2.0-Stick.

USB-Sticks

Neben der Kapazität selbst ist die Geschwindigkeit des Speichermediums von Bedeutung. Während Sticks mit USB 2.0 lediglich auf 480 MB/s kommen, erreicht ein USB-3.0-Stick mit 5 Gbit/s ungefähr die zehnfache Geschwindigkeit. Außerdem ist USB 3.0 voll Duplex-fähig, was bedeutet, dass Daten gleichzeitig in beide Richtungen übertragen werden können. USB-3.0-Sticks sind abwärtskompatibel und können auch an einen USB-2.0-Port angeschlossen werden.

Speicherkarten

Hier ist zwischen SD- und Micro-SD-Karten zu unterscheiden. Während eine SDHC-Karte bis zu 32 GB groß ist, wird alles darüber hinaus als SDXC-Karte bezeichnet. Letztere ist aufgrund ihrer Kapazität besonders im Video- und Fotobereich verbreitet. Beim Kauf sollte weiterhin auf die Lese- und die Schreibrate geachtet werden.

Bandmaterial

Ganz andere Regeln gelten bei Tonbändern. Hier geht jede Minute merklich ins Geld und Speicherplatz ist kostbar, aber der warme analoge Sound ist aus Sicht vieler Kenner unnachahmlich. Kein Wunder, dass selbst Plugin-Hersteller mittlerweile Bandsimulationen im Programm haben, um den Sound der alten Tonbandmaschinen zu simulieren. Wer noch mit echten analogen Bändern arbeitet, muss beim Kauf nicht nur die Bandlänge, sondern auch andere Dinge beachten:

Produktbild zu RTM SM900 1/2 762m Analogband
Dieses ½“-Tape mit NAB-Spule besticht unter anderem mit weitem Dynamik-Bereich.

Breite und Spule

Die Breite wird in Zoll angegeben. Während 1/4"-Tonbänder eher im HiFi-Bereich oder bei semiprofessionellen Anwendungen eingesetzt werden, arbeiten professionelle Tonstudios je nach Spurenanzahl mit bis zu 2"-Bändern, bei denen 24 Spuren ohne weiteres möglich sind. Daraus lässt sich schließen, dass die Klangqualität nicht nur mit dem Beschichtungsmaterial, sondern auch mit der Breite des Bandes zusammenhängt. Bei analogen Mehrspurmaschinen hat sich das Format NAB (Abkürzung für "National Association of Broadcasters") als Standardformat für den Spulenkern etabliert. Bei vielen HiFi-Maschinen für ¼“-Tonbänder findet sich dagegen die Spule mit Dreizackkern.

Produktbild zu RTM C60 Kassette
Da ist sie wieder: Die Kompaktkassette, hier mit professionellem Eisenoxid-Band und 60 Minuten Spielzeit.

Kompaktkassetten

Obwohl die gute alte Kassette auf dem HiFi-Markt keine nennenswerte Rolle mehr spielt, werden einzelne Serien in kleinen Stückzahlen weiter produziert, um den stetigen Bedarf einer kleinen, aber ernstzunehmenden Fangemeinde zu befriedigen. Denn tatsächlich haben auch heute noch Tonaufnahmen auf Kassette ihre klangliche Berechtigung, wenn sie mit entsprechender Sorgfalt und auf einem technisch einwandfreien, gut eingestellten Tape Deck durchgeführt werden. Natürlich überwiegt in vielen Fällen der Hobby-Charakter, dem analogen Charme einer guten Aufnahme tut das aber keinen Abbruch.