Mit Malevolent präsentiert PWM (Paul Whittington Music) einen semimodularen Analog Synthesizer, der sein volles Potenzial mit Verwendung der Patchbuchsen eröffnet. Das monophone Tasteninstrument ist übersichtlich strukturiert und richtet sich mit seiner offenen Architektur gleichermaßen an Anfänger und Profis. Sämtliche Steuerspannungsein- und ausgänge sind Eurorack-kompatibel. Natürlich funktioniert Malevolent auch ohne eingesteckte Patchkabel, die grünen Beschriftungen an einigen Buchsen weisen auf Vorverdrahtungen hin, die erst durch patchen anderweitig Verwendung finden.
Analoge Klangerzeugung mit vielen Facetten
Die beiden analogen Oszillatoren sind gleichartig ausgestattet und bieten neben Regelung der Tonhöhe und zweier FM Eingänge variable Wellenformen an. Für die Rechteckwelle bedeutet dies klassische PWM, bei Dreieck tendiert das Ergebnis Richtung Cloud-Generator und bei Sägezahn zur einfachen Supersaw. Alle Wellenformen lassen sich gleichzeitig aktivieren und zum Mixer führen, was ein sehr dichtes und lebendiges Klangfundament erzeugt. Pauschal können alle drei Wellenformen zugleich manuell eingestellt und mit einer beliebigen Steuerspannung moduliert werden. Im Mixer finden nicht nur die beiden Oszillatoren, sondern auch der regelbare Rauschgenerator und der Audioeingang mit eigenem Pegelregler. Das Signal des Mixers kann separat abgegriffen werden und mündet in das Sallen-KeyMultimode Filter, welches einen sehr bissigen bis leicht aggressiven Klangcharakter hat und für manche „das bessere MS-20 Filter“ darstellt. Ohne Hinzunahme eines Patchkabels mündet der Lowpass des Filters in den VCA. Dieser kann für Drone-Sounds und den Einsatzbereich einer Filterbox für externe Signale auf Durchzug geschaltet werden und ist zudem mit einem Verzerrer ausgestattet.
Das Patchpanel
Oft reichen schon ein bis zwei Kabel aus, um das Klanggeschehen komplett auf den Kopf zu stellen. Verbindet man einen beliebigen Oszillatorausgang mit dem FM-Eingang des anderen Oszillators erhält man Crossmodulation, was sich u.a. für metallische Sounds anbietet. Führt das Kabel anstelle zu einem Oszillator ins Filter, ist das Ergebnis Filter FM, was du den extremsten Modulationen gehören dürfte. Spannend wird es ebenso, wenn der VCA durch einen Oszillator im Audiobereich moduliert wird, was Amplitudenmodulationbzw.Seitenbandmodulation erzeugt. Da das MIDI-CV/Gate Interface ebenso Steuerspannungen ausgibt, ließe sich beispielweise auch das Filter mit Keytracking spielen während die Wellenform von Oszillator 2 mit Velocity animiert wird. Diese Beispiele decken nur einen kleinen Teil dessen ab, wozu Malevolent alleine schon fähig ist.
MALEVOLENT // Official Promo
PWM Malevolent Sound Demo with Empress Reverb
PWM Malevolent // Raw Raucous and Unruly // Review and Demo
Sehr eigenwilliger semi-modularer Synth.Mit den zwei Oszillatoren kann man eine Menge anfangen,da sie über drei verschiedene Wellenformen verfügen,die sich nicht nur miteinander kombinieren lassen,sondern noch (ver-)formen lassen,dazu kommen noch knapp 40 Patchpoints und ein wirklich böser Overdrive. Ich würde mir einen integrierten Sequencer und ein Delay wünschen,aber dafür ist der Preis ja doch sehr gering.Den einzigen Kritikpunkt,den ich habe,ist die extrem kurz gehaltene Kurz-Anleitung(auch im Internet findet man keine ausfürlichere Version).Da wundert man sich,daß der eine Oszillator andauernd vom LFO gesteuert wird,bis man herausfindet,daß die Angaben in grün unter den Patchpoints,die normale Verdrahtung angeben.Wenn man`s weiß läßt sich das natürlich durch einen einfachen Patch ändern.
Ansonsten stimmt schon,was in der Anleitung steht:Ein Synthesizer mit Charakter.