PRS SE Santana Singlecut Trem Egyptian Gold

Um es kurz zu machen: Tolle Gitarre.
Ich besitze bereits die Santana SE Double Cut, welche eine gute Gitarre ist. Allerdings bin ich mit deren Klang nie so hundertprozentig warm geworden wegen der Santana-„S“ Pickups. Sie sind, nun ja, etwas eigenwillig, um es mal so zu sagen. Gerade der Halstonabnehmer klingt mir zu dünn. Verzerrt gefallen sie mir durchaus, aber clean hat mich die DC nie begeistert.

Nachdem nun die Single Cut mit ihren TCI S-Pickups hier zu einem günstigen Kurs zu haben war, habe ich sie mir mal kommen lassen und war vom Fleck weg begeistert. Freilich ist Klang immer Geschmackssache und sie hat ihren eigenen PRS-Sound, wenn man das so sagen kann. Und den mag man oder nicht. Aber mich hat sie überzeugt. Die Gitarre fühlt sich wertig an, spielt sich leicht und die Tonabnehmer holen aus der Gitarre definitiv was raus. Clean gefällt sie mir ihrem lockeren, klaren Sound. Verzerrt schmatz und singt es, wie man es erwartet. Wenn man dann noch das Tone-Poti bemüht, kommt man dem Meister aus Mexiko schon nahe. Geht mehr in die Santana-Richtung als die Double Cut, finde ich.
Hervorzuheben ist auch das Volume-Poti, das wirklich sehr präzise regelt. Was Bryan Ewald im Produktvideo auf Youtube zeigt, kann ich bestätigen.

Die Verarbeitung ist eigentlich sehr gut, lediglich der Toggle-Switch läuft etwas hakelig und könnte sich bald verabschieden, aber bei Gitarren aus Fernost hat man ja gerne mal dieses Problem. Der Gigbag war außen voller Styropor-Krümel, keine Ahnung was die da gemacht haben. Auch auf dem Korpus fanden sich schwarze gummiähnliche Krümel, die sich aber leicht abwischen ließen. Das habe ich so auch noch nie gesehen.
Sonst gibt es wirklich nichts zu meckern. Besonders gefallen mir Griffbrett und Bünde. Das Griffbrett ist schön glatt und nicht trocken und die Bünde wurden wirklich spiegelglatt poliert, nichts schab und Bendings gehen wie durch Butter. Auch wurden die Bundstäbchen perfekt abgerichtet, man hat nicht das Gefühl eine Raspel in der Hand zu haben.
Der Hals ist allerdings eher kräftig, liegt aber gut in der Hand. Eine Gibson SG mit Slim Taper Neck ist sie aber definitiv nicht.

Also wer eine Gitarre will um auf Santana zu machen, ist mit der hier gut beraten. Aber auch alle anderen, die einfach eine PRS SE für Blues und Rock suchen, dürfen – allein wegen der Tonabnehmer - ruhig mal einen Blick riskieren – wenn man Gold mag :-)
Wenn man den Preis bedenkt, bekommt man eine überdurchschnittlich gut verarbeitete und gefällig klingende Gitarre.

Alles gut: dadurch dass die Gitarre 24 Bünde hat und der Halspickup etwas Richtung Brücke versetzt wurde, klingt er nicht so matschig. Die Tonabnehmer sind besser als bei anderen SE Modellen. Durch das Tremolo hat die Gitarre auch etwas mehr Höhen. Eine Sache, die einem evtl. Kummer bereiten kann ist das Tremolo selbst: werksmäßig wird es schwebend (floating) eingestellt. Das Stimmen wird dadurch zur Nervensache! Deshalb habe ich zu den drei Federn eine vierte installiert und die Spannschrauben bis zum Anschlag reingedreht. Das Tremolo liegt jetzt auf dem Body. Problem gelöst. Was man aber auf keinen Fall machen sollte: die sechs Schrauben oben am Tremolo runterdrehen! Die sind ab Werk so eingestellt, wie sie sein sollen.

Durch die kürzere Mensur und die 24 Bünde ist die Gitarre schon was besonderes. Vom Preis her sowieso. Zugreifen solange der Vorrat reicht ;)