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Ein Ansteckmikrofon – auch unter dem etwas exotischeren Namen Lavaliermikrofon bekannt – haben Sie bestimmt schon mal gesehen: Nicht nur bei Fernsehmoderatoren gehören die kleinen Mikrofone zur Standardausstattung und werden meist an der Krawatte, am Jacket oder am Kragen befestigt. Was die kompakten Schallwandler so besonders macht, wo sie überall zum Einsatz kommen und was Sie vor dem Kauf wissen sollten, erfahren Sie hier!
Zunächst wollen wir uns der offensichtlichsten Frage widmen: Was ist ein Lavaliermikrofon? Und welche Vorteile bringt so ein Ansteckmikrofon mit sich? Nun, ein Lavalier- oder eben Ansteckmikrofon ist ein besonders kleines Mikrofon, das in der Regel mit einer Klemme am Körper beziehungsweise an der Kleidung des Sprechers angebracht wird. Aus diesem Grund ist es ausgesprochen unauffällig und daher perfekt für alle Situationen geeignet, in denen eine Person zwar gehört, die Technik (aka das Mikrofon) aber nicht direkt ins Auge fallen soll.
Ein netter Nebeneffekt von Lavaliermikrofonen liegt darin, dass man beide Hände frei hat, weil man eben kein gewöhnliches Mikro halten muss. Zugegeben, bei Rock-Sängern und -Sängerinnen auf der Bühne ist das zwar oft weniger von Bedeutung; bei bestimmten Performances sowie bei Moderationen, Reden, Vorträgen und anderen Anlässen kann es aber ein entscheidender Vorteil sein.
Eigenschaften von Ansteckmikrofonen / Lavaliermikrofonen:
Praktische alle großen Hersteller haben Lavaliers in ihrem Portfolio und für nahezu jedes Budget ist das passende Modell erhältlich – von preisgünstigen wie soliden Modellen von Fame Audio bis hin zu High-end-Ansteckmikrofonen von Sennheiser, Rode und anderen Anbietern.
Nachdem wir nun wissen, was ein Ansteckmikrofon ist, kommen wir zur nächsten Fragestellung: Wofür braucht man so etwas überhaupt? Oder anders ausgedrückt, wo kommen Lavaliermikrofone bevorzugt zum Einsatz?
Ein paar Situationen haben wir bereits genannt, hier noch einmal eine Übersicht mit weiteren Beispielen:
Ansteckmikrofon ist nicht gleich Ansteckmikrofon: Unterschiede gibt es vor allem in der Anschlussart sowie bei der Richtcharakteristik. Je nach gewünschtem Einsatzgebiet und Aufnahmegerät eignen sich daher einige Modelle besser als andere.
Schauen wir uns zunächst die gängigen Anschlussarten an:
Hier gilt es also, die erste wichtige Frage vor dem Kauf zu klären: Welcher Anschluss ist an Ihrem Empfangs-/Aufnahmegerät vorhanden? Notebooks und Smartphones verfügen oftmals über einen 3,5 mm TRS-/Klinkenanschluss, sodass Sie hier auf ein Ansteckmikrofon mit ebensolchem Anschluss setzen können. Geht es um besonders zuverlässige Signalqualität in einem professionellen Umfeld, sind dezidierte Funkfrequenzen (zum Beispiel im UHF-Bereich) eine gute Wahl.
Tipp: Die aktuellen Frequenzbereiche und ihre Verfügbarkeit in Europa können Sie hier einsehen.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Auswahl des richtigen Ansteckmikros ist die Richtcharakteristik. Hier gibt es im Großen und Ganzen zwei Optionen:
Kugel / Kugelcharakteristik
Niere / Nierencharakteristik
Generell kann man also sagen: Wenn es am Einsatzort eher etwas unruhiger zugeht, dann sollten Sie über ein Ansteckmikrofon mit Niere nachdenken – auch wenn Sie das Gerät dann nicht einfach irgendwo am Körper des Sprechers anbringen, sondern gezielter platzieren sollten. Andernfalls tut es auch ein klassisches Lavalier mit Kugelcharakteristik, das Ihnen dabei mehr Freiheiten lässt.