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PA Lautsprecher

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Wissenswertes zu PA-Boxen

PA-Boxen gehören zur PA-Anlage wie Saiten zur Gitarre. Aber welche Lautsprecher brauche ich eigentlich für welche Situation und was gibt es generell zu beachten? Wir sagen es Ihnen!

1. Aktive und passive Lautsprecher

Beginnen wir mit der Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Systemen. PA-Boxen – Topteile, Subwoofer und Monitorboxen – sind in beiden Varianten erhältlich. Der große Unterschied liegt darin, dass aktive Lautsprecher bereits über einen eingebauten Verstärker verfügen, wohingegen passive eine externe Endstufe (oder Powermixer o. ä.) benötigen. Sie sparen sich also unter Umständen einiges an Schlepperei – zumal moderne Verstärkermodule inzwischen so leicht sind, dass die Lautsprecher durch sie nicht direkt wesentlich schwerer sind. Zusätzlich enthalten aktive Boxen häufig einen DSP (digitalen Signalprozessor) sowie Möglichkeiten zur Klangformung (Stichwort: Effekte).

Vorteile von aktiven PA-Boxen:

  • Kompakt, weil Verstärker schon integriert

  • Einfache Handhabung, weil z. B. die Widerstände von Verstärker und Lautsprecher perfekt aufeinander abgestimmt sind

  • Gleichmäßig verteilte Leistung, weil jedes Gerät seinen eigenen Verstärker hat (besonders praktisch bei PA-Anlagen mit Topteilen und Subwoofern)

  • Beim Hintereinanderschalten und Kombinieren mehrerer Boxen muss nicht auf Aspekte wie den Gesamtwiderstand geachtet werden

Passive PA-Box von JBL
Passive PA speaker by JBL with 15" woofer and 1" tweeter

Die Bedienelemente von aktiven Lautsprechern befinden sich am Gehäuse – was allerdings in manchen Situationen auch von Nachteil sein kann. Wenn die Box zum Beispiel außer Reichweite steht, kann das Ändern der Einstellungen unter Umständen etwas aufwendig und lästig werden.

Übrigens: Schlechte Witterung ist nicht automatisch ein Argument gegen Aktiv-Lautsprecher. Für viele Modelle sind sogenannte Raincover erhältlich, die Schutz vor kurzzeitiger Feuchtigkeit bieten.

Passive Speaker bieten die eben genannten Vorteile nicht. Auch beim Thema Frequenzweichen (der Aufteilung des Tonsignals in verschiedene Frequenzbereiche wie Bässe, Mitten und Höhen sowie der anschließenden Weiterleitung an verschiedene Lautsprecher) sind aktive Modelle meist die bessere Wahl. Nicht zuletzt sind bei passiven Boxen natürlich auch viel längere Kabelwege im Spiel, weil die Endstufe eben nicht direkt im Gehäuse sitzt. Trotzdem: Auch passive Lautsprecher haben ihre Vorzüge.

Vorteile von passiven PA-Boxen:

  • Häufig günstiger
  • Flexible Kombination von Boxen und Endstufen oder Powermixern möglich
  • Lautsprecher und Verstärker können bei Defekt separat ersetzt werden
  • Besonders freie Positionierung, da Steuerung gesammelt über die Endstufe erfolgt

Achten Sie darauf, dass die Leistung des Verstärkers höher sein sollte als die der passiven Boxen – rund 30 Prozent mehr sind empfehlenswert.

Passive PA-Box von JBL
Passive PA-Box von JBL mit 15“-Tieftöner und 1“-Hochtöner

2. Topteile

Als PA-Topteile oder auch Tops werden PA-Boxen bezeichnet, die (mehr oder weniger) den gesamten Frequenzbereich abdecken und somit auch separat (also ohne Subwoofer) eingesetzt werden können. Hierzu verfügen sie typischerweise über mehrere Lautsprecherkomponenten, die sich jeweils um verschiedene Frequenzbereiche kümmern, zum Beispiel Bass, Mitten und Höhen. Solche Boxen werden Mehrwege-Lautsprecher genannt, weil der Sound aufgeteilt und über mehrere Wege transportiert wird.

Gängige Beispiele sind:

  • 2-Wege-Lautsprecher: 1x Tieftöner und 1x Hochtöner
  • 3-Wege-Lautsprecher: 1x Tieftöner, 1x Mitteltöner und 1x Hochtöner

Je mehr Wege eine PA-Box hat, desto ausgeglichener ist generell der Sound. Man kann aber auch schon mit 2-Wege-Lautsprechern ordentliche Ergebnisse erzielen.

Tops sind allgemein sehr flexibel und können zu verschiedenen Anlässen eingesetzt werden:

  • Als Gesangsboxen
  • Als Teil einer Party-Musikanlage
  • Als PA-Lautsprecher zur Beschallung kleinerer bis mittlerer Veranstaltungen
Electro Voice ELX112 als Monitorbox
Viele Topteile wie dieses Electro Voice ELX112 lassen sich auch hinlegen und als Monitor nutzen.

Wie groß die Boxen sein sollen, hängt zum einen vom Anwendungsbereich und zum anderen von der restlichen PA-Anlage ab. Die Größenangaben in Zoll beziehen sich auf den Durchmesser der Membran des verbauten Tieftöners. Üblich sind folgende Größen:

  • 8“
  • 10“
  • 12“
  • 15“

Je größer der Durchmesser ist, desto mehr Bässe kann die Box wiedergeben. 12“-Speaker sind ein guter Kompromiss und lassen sich zudem sehr gut mit Subwoofern ergänzen. Tut es in Ihrem Fall auch ein kleineres Set-up, können zwei 15“-Modelle ohne Bassbox ebenfalls gute Dienste leisten. Hier kommt es dann darauf an, was überhaupt wiedergegeben werden soll: Sprache benötigt kaum tiefe Frequenzen, dafür aber Klarheit – hier sind kleinere Boxen oft ausreichend. Für Musik eignen sich größere Boxen und zusätzliche Subwoofer dagegen oftmals besser.

Hier geht es zu passiven Lautsprechern und hier zu aktiven Boxen.

Tipp: Es gibt auch PA-Sets, die mehrere aufeinander abgestimmte Bestandteile enthalten – zum Beispiel zwei Topteile mit passenden Boxenstativen, Boxensets mit Topteilen und separatem Subwoofer usw. So bekommen Sie alles, was Sie zum Start brauchen, in einem Paket. Hier finden Sie aktive PA-Komplettsets und hier passive Komplettsets.

PA-Komplettset von Fame Audio mit Boxen, Stativen, Kabeln und Endstufe
PA-Komplettset von Fame Audio mit Boxen, Stativen, Kabeln und Endstufe

3. Subwoofer

Wenn ein kräftiges Sound-Fundament gewünscht ist, führt kaum ein Weg daran vorbei, Topteile mit PA-Subwoofern zu kombinieren. In diesem Fall wird das Signal per Frequenzweichen in verschiedene Bereiche eingeteilt, die dann jeweils über Top und Sub ausgegeben werden.

Gängige Membrangrößen von Subs sind:

  • 10“
  • 12“
  • 15“
  • 18“

Auch hier gilt: Je größer der Durchmesser, desto stärker die Basswiedergabe. Allerdings verlangsamt sich mit zunehmender Größe der Membran auch die Ansprache der Box – klar, denn mehr Masse schwingt langsamer. Je nachdem, wie dynamisch und kompakt der Klang in Ihrem Fall sein soll, muss es dementsprechend gar nicht unbedingt das größte Modell sein.

Tipp: Viele Subwoofer besitzen praktische Gewinde für Stative an der Oberseite – so können Sie das Topteil direkt über der Bassbox platzieren und somit besser auf die Ohren des Publikums ausrichten. Dadurch klingt der Sound ausgeglichener.

Da es deutlich mehr Energie braucht, Bassfrequenzen abzubilden, weisen Subwoofer entsprechend auch eine höhere Leistung als Topteile auf. Große 18“-Modelle bringen gut und gerne 1000 Watt und mehr mit.

Hier finden Sie passive Subwoofer und hier aktive Bassboxen.

4. Weitere PA-Boxen

Neben den „klassischen“ PA-Boxen, also separaten Topteilen und Subwoofern, gibt es noch weitere Lautsprecher, die in einer PA-Anlage zum Einsatz kommen können.

Säulen-Systeme

Diese Systeme bestehen aus einer Bassbox und einem länglichen Lautsprecher, der direkt darauf montiert wird. Meist ist noch ein Distanzelement vorhanden, sodass der Lautsprecher angehoben werden kann. Die großen Vorteile an Säulen-Soundsystemen sind ihre Kompaktheit und einfache Handhabung – stecken Sie einfach die gewünschten Komponenten ineinander und Sie können mit der Beschallung loslegen. Der Abbau und Transport gestaltet sich ähnlich leicht.

Ein weiterer großer Pluspunkt von Säulen-Systemen ist ihr Abstrahlverhalten: Indem im Lautsprecher-Element mehrere kleine Lautsprecher übereinander verbaut sind, wird ein ähnlicher Effekt wie bei Line-Arrays (s. u.) erzeugt – in Verbindung mit der hohen Bauform ergibt sich eine große Reichweite bei konstanter Lautstärke.

Monitore

Monitore oder Monitorboxen besitzen eine abgeschrägte Seite, sodass sie sich hinlegen lassen und dann nach oben abstrahlen. Auf Bühnen haben Sie solche Lautsprecher sicher schon einmal gesehen, denn sie dienen dort dazu, dass die Musiker sich selbst gut hören können. Es gibt Monitore sowohl aktiv als auch passiv.

Line-Arrays

Bei Festivals oder ähnlichen Großveranstaltungen sind Ihnen bestimmt schon die großen „Lautsprecher-Ketten“ an den Seiten der Bühne aufgefallen: Das sind sogenannte Line-Arrays – eine buchstäblich ganze Reihe an Lautsprechern, die leicht gewölbt herabhängen oder „geflogen“ werden. Dank ihrer Konstruktion erreichen Line-Arrays nicht nur amtliche Lautstärken, sondern auch eine ideale Abstrahlung und Reichweite, sodass so viele Menschen wie möglich den bestmöglichen Sound genießen können.

Line-Array von dB Technologies
Line-Array von dB Technologies

Wichtige Information zur Verkabelung:

Bei der Verkabelung von Verstärkern mit Lautsprechern spielt die Art des Lautsprechers eine entscheidende Rolle in der Wahl des benötigten Kabels.

Passive Lautsprecher benötigen ein spezifisches, zweipoliges Lautsprecherkabel für die Anbindung an einen Verstärker. Diese Verkabelung ist notwendig, da bei einem passiven Setup der Verstärker und der Lautsprecher physisch voneinander getrennt sind.  Je nach Konnektivität von Verstärker und Lautsprecher kommen meist "Speaker-Twist" oder 6,3 mm Klinkenstecker (Lautsprecherkabel – kein Instrumentenkabel) zum Einsatz.

Im Gegensatz dazu aktive Lautsprecher, die bereits einen integrierten Verstärker besitzen, erfordern keine externe Verkabelung zwischen Verstärker und Lautsprecher. Bei dieser Konfiguration ist die Verbindung bereits intern hergestellt und vorinstalliert. Benutzer müssen lediglich ein Kabel zwischen der aktiven Lautsprecherbox und der Tonquelle, wie einem Mixer, verbinden. Hierfür wird häufig ein Kabel mit XLR-Anschlüssen auf beiden Seiten oder ein 6,3 mm- Instrumentenkabel (kein Lautsprecherkabel) verwendet.

Diese Unterscheidung ist wesentlich für die korrekte Installation und Leistung eines Lautsprechersystems, wobei die Auswahl des richtigen Kabeltyps eine optimale Soundqualität gewährleistet.