Mit dem TEO 5 präsentiert Altmeister Tom Oberheim einen polyphonen Analog Synthesizer mit den durchsetzungsfähigen Oszillatoren seiner Poly-Klassiker und dem beliebten SEM Filter. Das fünfstimmige Instrument ist mit einer angenehm spielbaren, anschlagdynamischen 44 Tasten Klaviatur von Fatar ausgestattet und verfügt darüber hinaus über Channel Aftertouch. Die optische Nähe zum Sequential Take 5 kommt nicht von ungefähr, denn Oberheim Synthesizer werden seit dem OB-6 unter dem Dach von Sequential gefertigt. Natürlich darf sich auch der TEO 5 mit dem edlen schwarz-blauen Nadelstreifen-Look schmücken und schaut amtlich nach 80er Jahre Oberheim aus. Ein schönes Detail ist der Vintage-Regler, der die akkuraten und präzisen Schaltungen (Oszillator-Drift, Filter, Hüllkurven-Verhalten…) zu den bauteilbedingten Ungenauigkeiten alter Synthesizer hin verschiebt. Auf diese Weise wird der bestmöglichste Vintage-Klang erzielt. Da der TEO 5 sämtliche klangrelevanten Parameter auf dem Bedienfeld hat, geht die Bedienung schon nach kurzer Eingewöhnungszeit leicht von der Hand. Nur für wenige Aktionen muss das leicht durchschaubare Menü bemüht werden.
Bewährte Oberheim-Komponenten im neuen Gewand
Zwei analoge Oszillatoren mit den Wellenformen Dreieck, Sägezahn und Rechteck mit PWM bilden das Grundgerüst dessen, woraus der TEO 5 seine Klänge formt. Zwischen beiden Tongeneratoren ist Hardsync schaltbar und Cross-Modulation (Thru-Zero FM) von VCO 2 auf 1 dosierbar. Im Mixer wird die Klangerzeugung um einen Suboszillator mit Rechteckwellenform, welcher der Tonhöhe von Oszillator 1 folgt und einem Rauschgenerator ergänzt. Ganz in der Tradition alter OB Poly-Synths lassen sich sie Signalquellen zuschalten und über das Menü feintunen. Bearbeitet wird der schöne Grundklang mit einem der beliebtesten Filter seit es Synthesizer gibt: dem SEM Filter, welches auch als 12db State Variable Filter bekannt ist. Neben dem cremigen Sound zeichnet sich dieses Filter durch die Fähigkeit aus, stufenlos von Lowpass- über Notch- zu Highpass-Charakteristik überzublenden oder wahlweise mit dem schaltbaren Bandpass zu arbeiten. Einige Zwischenstufen rund um die Notch-Position sind schlichtweg ein Traum und kommen besonders organisch rüber.
Modulationen für lebendige Sounds
Die beiden LFOs scheinen auf den ersten Blick identisch zu sein, haben aber unterschiedliche Wirkungsbereiche. Der Global-LFO ist auf das gesamte Patch anwendbar, der Voice-LFO ist pro Stimme aktiv. Denkbar wäre z.B., dass der Global-LFO für Vibrato-Effekte eingesetzt wird und der zweite mit langsamer Frequenz und Wave-Reset das Filter moduliert. Zwei ADSR Hüllkurven sind mit Filter und VCA fest verdrahtet, können jedoch auch anderen Zielen zugewiesen werden. Die Regelzeiten der Hüllkurven reichen von knackig und perkussiv bis hin zu schwebend und ambiental. In der Modulationsmatrix werden weitere Quellen und Ziele miteinander verknüpft. So gelingen weitaus komplexere Sounds, als das Bedienfeld es vermuten lässt. Mit Aftertouch die Pulsweite von Oszillator 2 modulieren, das Filter-Decay pro Note mit einem Random-Parameter variieren oder die Cross-Modulation mit der gespielten Tonhöhe dosieren, dies und mehr verbirgt sich unter „MOD“.
Effekte
Den letzten Schliff bekommen die Klänge durch die beiden digitalen Effektblöcke. Der erste ist wahlweise u.a. mit Stereo Delay, BBD Delay, Tape Delay, Chorus, Flanger, Phaser, Ringmodulator, Rotary Speaker oder Highpass Filter konfigurierbar, der zweite Effektblock ist als reiner Reverb ausgelegt. Als letztes Glied im Signalweg findet sich ein ebenso analoger Verzerrer, der aus jedem noch so dezenten Tönchen ein echtes Raubein formt.
Spielhilfen & Speicher
Als klassische Spielhilfe darf der umfangreich editierbare Arpeggiator natürlich nicht fehlen und ein polyphoner Step-Sequenzer mit bis zu 64 Schritten pro Patch ist ebenfalls mit an Bord. Je 256 User und Factory Sounds bieten Zugriff auf ein Meer an Klängen und sind zugleich Inspiration für neue Sounds. Wahlweise zu den gespeicherten Sounds gibt es den Panel-Mode, ist dieser aktiviert klingt der TEO 5 so, wie er zu dem Zeitpunkt auch eingestellt ist. Dank Keysplit ist ein zweiter Sound im unteren Tastaturbereich im Rahmen der fünfstimmigen Polyphonie spielbar. Was die DubTechno-Fraktion und 1-Finger-Chord Fans erfreuen dürfte ist die Möglichkeit, ein eigenes Chord-Muster je Patch abzuspeichern.