Das NUX Pedals Optima Air NAI 5 simuliert authentische Westerngitarren-Sounds mit nahezu jedem Gitarrentyp. Hierfür greift das Pedal aus der Verdugo Serie auf innovative IR-Modeling-Technologie zurück,
Ab Werk stehen 15 Presets hochkarätiger Westerngitarren zur Verfügung, welche von berühmten Jumbo-Bauformen namhafter
Wer den individuellen Charakter seiner eigenen Gitarre festhalten und mit anderen Gitarren abrufbar machen möchte, kann ganz einfach eigene Impulsantworten erstellen. Hierzu wird das Tonabnehmersystem der Gitarre an die Input-Buchse angeschlossen und ein zusätzliches Mikrofonsignal über die Return-Buchse des Pedals eingespeist. Aus der Differenz beider Signale ermittelt das innovative Pedal schließlich das einzigartige Timbre des eigenen Instruments, welches auf einem der neun internen Speicherplätze abgelegt werden kann.
Für ideale Ergebnisse wird ein Kondensatormikrofon mit zusätzlichem Vorverstärker empfohlen.
Bei Betätigung des Amp-Schalters aktiviert sich die Preamp-Sektion des Nux Pedals Optima Air. Diese stellt einen zusätzlichen Gain-Regler und einen 3-Band
Das Nux Pedals Optima Air wartet mit zahlreichen Anschlüssen für verschiedenste Einsatzbereiche auf. Neben einer seriellen Effektschleife befinden sich ein DI-Ausgang im XLR-Format, ein Aux Input für Zuspielgeräte und ein Kopfhöreranschluss an Bord. Ein zusätzlicher USB-Anschluss erlaubt Firmware-Updates und das Editieren und Speichern von Presets über die gratis erhältliche Optima Air Software.
Nach einigen Wochen und einigen Auftritten mit dem Optima Air von NUX hier mein Erfahrungsbericht:
AUSGANGSSITUATION & ZEILVORHABEN
Insbesondere bei Soloauftritten ist mir über die letzten Jahre der Sound meiner Akustik-Gitarre (hochwertiges Instrument + sehr guter Pickup) eher negativ aufgefallen. Letztlich habe ich auf viele Wege versucht, den warmen, transparenten und agilen Sound der Gitarre über den Pickup (Piezo + Mic) einzufangen. Ohne Erfolg. Piezo klingt immer tendenziell drahtig, Mic immer eher zu dumpf. Mischung aus beiden immer eher verwaschen. Das Demovideo auf der Herstellerseite von NUX hatte mich letztlich überzeugt, den Optima Air auszuprobieren.
UNBOXING & VERARBEITUNG
Verpackt in einem kleinen Karton wird neben der eigentlich Einheit ein Handbuch (EN) mitgeliefert. Das Optima Air macht einen soliden Eindruck und ist sehr gut verarbeitet. Sowohl das Gehäuse als auch die Regler versprechen eine lange Haltbarkeit der Einheit. Zudem bietet das Optima Air neben dem Klinke-Ausgang auch einen XLR-Ausgang und einen Insert. Dies ermöglicht sehr schöne Anwendungsmöglichkeiten.
INBETRIEBNAHME & ERSTER TEST
Wie im Handbuch angegeben, sollte man zunächst die Firmware auf den neusten Stand bringen. Hierfür kann auf der Herstellerseite eine Software heruntergeladen werden. Ein USB-Kabel wird benötigt, damit die Einheit an einen PC oder in meinem Fall Mac angeschlossen werden kann. Zudem sollte man unbedingt auch ein passendes Netzteil besitzen.
Die Installation der neuen Firmware über die Herstellersoftware lief problemlos.
In einem nächsten Schritt habe ich das Optima Air angeschlossen und die Werks-Presets getestet. Ich muss gestehen: Ich war durchwegs enttäuscht - unbedingt weiterlesen. ;-)
Positiv ist jedoch der Rauschabstand aufgefallen. Auch bei großer Laustärke ist kein Grundrauschen zu hören.
Zudem klingt der eingebaute Hall ausgezeichnet.
ERSTELLEN EINES IMPULSE-RESPONSE-ABBILDS
Kern-Feature des Optima-Air ist die Erstellung von eigenen Impulse-Response-Abbildern.
Man gibt dem Gerät zwei Signale:
1. Das Signal, dass die Gitarre über den Pickup liefert
2. Das Signal, wie die Gitarre letztlich klingen soll (z.B. über ein Mikrofon)
Nach Start des Deconvolution-Vorgangs muss man ca. 15 Sekunden spielen, damit das Gerät danach das Abbild errechnen kann.
Es wird sozusagen die Differenz zwischen dem Pickup-Signal (oben 1) und dem Mikrofon-Signal (oben 2) errechnet. Was man dann erhält, kann man sich (Laienhaft erklärt) wie einen Equalizer vorstellen, der den Sound des Pickup-Signals so manipuliert, dass die Gitarre über den Optima Air gespielt so klingt, wie es das Mikrofon in dem Raum aufnimmt.
Ich habe mich inzwischen etwa 1,5 Tage nur damit beschäftigt, den Sound für die Deconvolution abzustimmen und nach Gigs wieder anzupassen. Vorteilhaft - wenn nicht sogar notwendig - ist dabei ein gutes Audio-Interface, ein akustisch sehr gut behandelter Raum sowie ein amtliches Mikrofon.
FAZIT
Inzwischen nutze ich nur noch den Optima Air und einen Kompressor für mein Live-Setup. Wenn man über die notwendige technische Ausstattung verfügt, kann man einen Sound schaffen, der nicht nach Piezo klingt, sondern eher einer Mikrofonierung im Studio ähnelt.
Wer sich das Gerät holt, sollte sich jedoch dessen bewusst sein, dass man ohne der Erstellung eines eigenen Abbilds eher keinen zufriedenstellenden Sound erhält.
TIPPS
* Gerinste Latenzen zwischen den beiden Signalen während der Deconvolution (z.B. durch Plugins) führen zu phasing-problemen. Lösung: Unison-Plugin (UAD) oder bearbeiten und Ausgabe der Signale (stems + phase-align) über eine DAW.
* Unbedingt neue Saiten aufziehen, da sonst später mit neuen Saiten die Höhen klirrend ausgegeben werden.
* Man erhält letztlich den Sound der Gitarre von vorne. Daran muss man sich erst gewöhnen, da man sie ja sonst immer von oben hört. ;-)
* Gain für die Ausgabe zum Gerät bei Deconvolution beachten: Sollte Gi
Der Klang kann hervorragend sein, wenn man es schafft, gute eigene Profile zu erstellen. Die mitgelieferten Profile haben mit meinen beiden Gitarren nicht gut harmoniert. Das kann aber prinzipbedingt je nach Gitarre variieren. Im Vergleich zum ToneDexter klingen die selbst erstellten Profile irgendwie direkter und besser (In meinen Ohren) . Ausserdem kann man auch extern erstellte Profile laden.
Den Hall finde ich recht gelungen, ist natürlich Geschmackssache.
Die Klangregelung ist sehr effizient und kann den Sound noch verbessern bzw an die jeweilige PA anpassen. Eine klangneutrale Einstellung ist aber kaum möglich,auch bei Reglern in der Mitte hört man beim Einschalten der Klangregelung einen Unterschied.
Kritkpunkte:
-schlechte Bedienungsanleitung, speziell beim Erstellen und Speichern sehr dünn. Zur Software habe ich gar keine Anleitung gefunden.
-bei jedem Einschalten Start mit Profil 1, das gewünschte Profil muss dann neu eingestellt werden
-Pegel der Profile können sehr stark variieren. Das lässt sich aber über die Software einstellen, muss man aber erst einmal herausfinden.
-Funktion des Mixreglers suboptimal. Verändert man die Mischung von Direkt und Profilsound, dann ändert sich auch der Pegel recht stark. Das bedeutet während einem Gig sollte man die Finger davon lassen, sonst muss man am Mischpult nachregeln.
Fazit : hat ein paar Schwächen, kann aber durch gute IRs den Sound deutlich aufwerten. Klingt bei mir jetzt nach Akustik und nicht mehr nach Piezo. Würde es wieder kaufen.