Der Neumann KH 80 DSP AW ist ein 2-Wege Aktivmonitor, der im Nahfeldbereich, als vorderer Lautsprecher in kleinen Mehrkanalsystemen
Auf der Rückseite finden sich zahlreiche Schalter zur Anpassung des Monitors an die akusitschen Gegebenheiten des Aufstellungsortes. Hier lassen sich neben dem Ein- und Ausgangspegel verschiedene Voreinstellungen an die Raumgröße vornehmen. Eine Netzwerkschnittstelle ermöglicht die Steuerung des Monitorsystems über ein Standard-IP-Netzwerk mit der Software Neumann.Control (für PC/Mac
Aufgrund seiner kompakten Abmessungen und der vielseitigen Möglichkeiten zur individuellen akustischen Raumanpassung eignet sich der Neumann KH 80 DSP als Nahfeldmonitor für Musik- und Projektstudios, Homerecording- Video- und Postproductionstudios, Ü-Wagen und Rundfunkanwendungen.
... im Wortsinne!
Diese Aktivlautsprecherboxen kosten zunächst mal viel Geld, aber sie sind es wert! Und, wenn man genau vergleicht, sind sie auch nicht teurer als die der Konkurrenz wie beispielsweise Genelec oder Adam.
Im Übrigen darf man nie sparen, wenn es um Werkzeug geht, erst recht nicht, wenn man es häufig braucht. Im Gegenteil, mit dem richtigen Werkzeug macht die Arbeit sogar Spaß!
Also konkret:
Genelec fand ich immer schon faszinierend, optisch und konstruktiv so ganz anders, klanglich trocken, zünftig und vor allem viel größer als die süßen Dinger anmuten, aber letztlich doch nie so ganz überzeugend.
Adams (Vorgänger der A7X) haben wir im Studio und die klingen klasse. Aber sie strengen irgendwie an. Und das habe ich mir nicht allein ausgedacht, diese Erkenntnis ist das Resultat vieler Produktionsstunden und einiger Fachsimpeleien mit Bekannten und Profis. Am Ende steht stets im Raum: Die Adams klingen super, aber nach einer Zeit strengen sie an.
Es liegt nicht nur an der Abhörarbeit, die irgendwann einfach anstrengt, es liegt auch am Klangcharakter der Adams.
Beim Probehören im Laden (immer mal wieder) empfand ich die Neumanns KH-120 (im Vergleich) anfangs wie HiFi-Boxen. Sehr gut, aber vielleicht zu wohlgefällig. - Kann man damit exakt arbeiten? - Die Antwort all jener oben bereits erwähnten lautete stets: "Absolut, ich möchte nichts anderes mehr."
Mit der Zeit fand ich die Adams im Studio immer anstrengender, wenn sie auch nach wie vor ein super Werkzeug darstellen, aber an meinen neuen Heimstudioplatz klingt es eh nicht wie im Studio. Also warum sollte ich mich an den Adam-Klang gebunden fühlen.
Die Entscheidung für die KH-80 anstatt 120 fiel in zwei Schritten. Erst mal kamen sie neu raus und mir damit regelrecht entgegen: Sie sind sie kleiner (was am PC-Arbeitsplatz weniger aufträgt) und sogar etwas günstiger, obwohl sie sogar DSP eingebaut haben. Und zweitens, obwohl ich mich mit solchen Dingen gerne mal (auch zu) ausgiebig beschäftige und es sich hier um eine ziemlich wesentliche und langfristige Entscheidung handelt, las ich in einer sehr glaubwürdigen Rezension in etwa, dass die 120er zwar geringfügig voller klängen (nun, 1,25 Zoll größere Tieftöner!), was jedoch nicht entscheidend ins Gewicht fiele, insbesondere nicht im Vergleich zu Gesamtgröße und Preis. Im Übrigen würden die Bässe der 80er völlig ausreichen.
Da der örtliche Musikhändler die kleinen nicht da hatte, glaubte ich der Rezension, den anderen Rezensionen zur KH-80 und an Neumann (die Mikrofone haben bei uns bisher jeden Vergleich gewonnen).
Und ich wurde nicht nur nicht enttäuscht sondern muss seit ein paar Wochen immer noch breit grinsen, wenn ich die Dinger in Betrieb nehme. Das sind verrückt kräftige Bässe aus diesen kleinen Dingern und insgesamt ein Klang, der absolut analytisch exakt genug ist, aber trotzdem irgendwie etwas High-End Aura abstrahlt. (Grundeinstellung! - DSP entfällt bei mir mangels I-Pad und Interesse daran - klanglich wüsste ich aber auch nichts verbesserungswürdiges)
Außerdem stehen sie optisch den Genelecs sicher nicht nach, zumal ich die weißen KH habe, im Gegenteil.
Erst sollten sie an die Wand, aber dann doch (weitere Investition - fürs Leben) die weniger aufwändige und im Zweifel flexiblere Montage mit zwei LH 65. Dazu nur soviel: Preis mutet echt unverschämt an - relativ geringe Stückzahl und gewisser Konstruktions- und Abstimmaufwand mit Auftragshersteller K&M mag sein, - aber anderswo gibts dafür Abhörmonitore...
Doch die Konstruktion ist, wenn auch wenigstens für die kleinen 80er einen Tick übertrieben, einfach sehr gelungen. Ständer mit Stange hinten (d.h. so nah wie möglich an der Wand), kenne ich sonst nicht.
Misslungen ist an den KH-80 nur der Kanal, in den man hinten die XLR-Anschlüsse einführt. Der ist so passend wie eng, so dass man mit bloßen Fingern die Kabel am Stecker kaum mehr zu fassen kriegt, wenn sie stecken
Wahnsinn, was für ein Sound aus den kleinen Boxen kommt. Kraftvolle Kickdrums, Klarheit der Stimmen incl. Hallfahnen. Habe bei einigen Tracks Sachen gehört, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Subjektiv hat man den Eindruck, dass der Klang klein ist und mehr Größe benötigt. Das liegt aber nur am Anblick der kleinen Boxen.
OK, ich habe im Vergleich zu meinem vorigen Setup nun ungefähr das 8-fache für das Neumann Bundle bezahlt.
Das ich innerhalb von wenigen Stunden schon so ins Schwärmen komme, war trotzdem nicht meine Erwartung.
Das Klangbild ist bei allen Lautstärken wirklich wunderbar.
Ist es 8mal besser als vorher? Blödsinnige Frage...es ist so wie es ist einfach fantastisch und die Investition war genau richtig.
Der Sub hat ordentlich Reserven die man in kleineren Räumen nicht braucht. Aber ohne Sub kam für mich nicht in Frage.