Das Moog Theremini ist der kleine Bruder eines des ersten elektronischen Instrumente, dem Theremin. Die Töne werden dem Instrument durch eine intuitive Gestensteuerung entlockt und durch ein eingebautes Stimmgerät und Pitch-Correction System unterstützt, mit dem vorhandene oder selbst programmierte Skalen in verschiedener Intensität aufgelöst werden.
In der höchsten Stufe der Pitch Quantisierung sind nur die vorgegebenen Noten der entsprechenden Tonleiter spielbar. Je niedriger die Pitch Quantisierung eingestellt ist, desto mehr kann auch mit Verstimmung und Vibrato gespielt werden, was den Klang lebendiger macht. In der niedrigsten Einstellung reagiert das Theremini wie ein herkömmliches Theremin und der analoge Oszillator kontrolliert den Pitch ohne Hilfe. So ist dann auch ein Glissando möglich.
Über das eingebaute LCD-Display ist sofort ein visuelles Feedback der gespielten Noten möglich, man kann sich also Referenztöne und deren zugehörige Handposition merken. Aus 32 Preset-Sounds kann man wählen und jedem Sound eine eigene Skale mit veränderbarem Grundton zuweisen. Das Theremini besitzt einen Kopfhöreranschluss, sowie 2 Mono-Klinkenausgänge. Ein Lautsprecher ist im Theremini eingebaut, um auch ohne zusätzliche Verstärkung das Theremini zu hören. Über einen Mini-USB-Port können MIDI Daten ausgetauscht werden.
Kostenloser MOOG Theremini Advanced Editor für iPad´s im App Store erhältlich, welcher die Möglichkeiten des Theremini Synthesizers entfesselt. Siehe auch unseren Newsblog Eintrag bezüglich des Editors:
http://news.musicstore.de/kostenlose-moog-theremini-editor-app
Der UK VERSION liegt neben dem Stromkabel für den Betrieb in der EU zusätzlich noch ein Netzteil oder ein Stromkabel für den Stromanschluss in England bei; ansonsten ist alles identisch mit der EU Version.
Herstellerkennzeichnung:
Wer schon mal vor der Jahrtausendwende seine Erfahrungen mit einem originalen Etherwave-Theremin, damals noch unter der Marke Big Briar, machen durfte, der wird sich wahrscheinlich aus diesem Trauma lange erholen. Das Original-Theremin soll tatsächlich spielbar sein. Heißt es. Doch selbst Meister wie Portishead zogen es auf der Bühne vor, den Theremin-Sound mit dem viel besser vorhersehbaren Moog Prodigy nachzumachen. Sicher ist sicher. Wie auch immer, meine Liebste kam mit dem Etherwave auch nicht klar, das Ding liegt seit zwei Jahrzehnten in der Truhe.
So war ich etwas misstrauisch, als ich vor ein paar Jahren zuerst von dem Theremini las. Irgendwann war ich soweit und bestellte es. Und siehe da: Moog hat hier tatsächlich dieses einzigartige Instrument, das vor 101 Jahren als futuristisch galt, nun wieder fit für die Gegenwart, ja für die Zukunft gemacht. Von einem komplett unspielbaren Instrument zu einem, das beim Spielen auf Wunsch Hilfestellungen gibt – das ist schon ein Sprung wie von der Lehmhütte in die Raumstation. Gut, fast. Aber immerhin ein großer Sprung.
Um richtig verstanden zu werden: Auch mit einem Theremini werde ich nicht zu Clara Rockmore. Zum Glück. :) Doch immerhin ist jetzt das Vorhaben, Theremin spielen zu lernen, nicht mehr ganz so aussichtslos. Die Pitch-Correction ist einfach das Feature überhaupt, zumal das Display selbst im stummgeschalteten Zustand die gerade "aus der Luft gegriffene" Note anzeigt – wo gibt es denn sowas. Sogar Skalen lassen sich auswählen, sauber.
Die enthaltenen Sounds sind erst mal eben Presets. Bei Moog gibt es noch weitere zum Download, außerdem gibt es noch welche von Drittanbietern. Nicht zuletzt lassen sich in gewissen Grenzen eigene Klänge programmieren und speichern – wohl das Interessanteste daran. Dabei lassen sich den beiden Antennen mehrere verschiedene Modulationsziele zuweisen; bravo!
Überhaupt, wie kommunikativ das eiweiße UFO im 1950er-Design doch ist! MIDI out – bittesehr. CV? Aber ja doch. USB? Selbstverständlich. So lässt sich etwa ein Synth, gern ein analoger-modularer, per Theremin steuern. Es ist schon ein Riesengaudi, eine(n) Mother 32 oder Arturia MatrixBrute berührungslos zu squeezen. Einen Stereo-Ausgang hat der Theremini auch noch – das ist auch nicht immer selbstverständlich, bei dem Etherwave sowieso nicht.
Die Bedienung verdient ebenfalls noch ein Wort und eigentlich sieben Sterne. Die wichtigsten Funktionen sind direkt mit den klassischen großen Moog-Drehknöpfen an der Oberfläche er-greifbar – was sich dem Spieler sofort erschließt. Kompliment! Dazu das schlichte, informative Display. Nicht zuletzt macht der eingebaute Lautsprecher immer mal wieder Lust auf ganz spontane Jam-Sessions. Dieser Lautsprecher ist übrigens gar nicht übel für diese Mini-Größe und klingt viel besser als erwartet. Wer natürlich den wahren (Ani)Moog-Klang in seiner episch-dynamischen Biestigkeit genießen will, der schließt den Theremini an eine möglichst gute Abhöre. Aber die Möglichkeit, auch ohne Studio das Ding mal zwischendurch zu üben, ist schon nicht falsch.
Schließlich wäre da noch die App. Ich habe die für Mac OS ausprobiert. Einwandfrei: die USB-Verbindung ist sofort da und bleibt stabil. Die zuladbaren Sounds lassen sich direkt von der App aus auf dem Mini abspielen. Im Gegensatz zum Instrument mag die zugehörige App dem verwöhnten Mac-User etwas holprig und stellenweise unlogisch erscheinen, aber das ist ein Luxusproblem. – Die iPad-App habe ich noch nicht getestet, weil für die Verbindung (kein Bluetooth, schade) ein spezielles Kabel notwendig ist – welches nicht zum Lieferumfang gehört.
Alles in allem ein würdiger, spielbarer, inspirierender, genußvoll verpackter (das betrifft nicht nur das Gehäuse, sondern auch den Karton mit allem Drum und Dran) Remake des hundertjährigen Instruments. Auf weitere 100 Jahre denn!