Mit dem Meris Polymoon übergibt die amerikanische Effektschmiede jedem Gitarristen den Schlüssel zu unendlich inspirierenden Klangwelten. Als Super-Modulated Delay kombiniert es eine digitale Delay-Line mit zwei dynamischen Flangern in der Eingangsstufe und zwei Barberpole Phasern in der Ausgangsstufe. Dementsprechend liefert das Pedal eine breite Palette erstklassiger Klangeffekte, vom traditionellen Delay bis hin zu atmosphärischen Ambient Sound. Hierbei gestaltet sich die Bedienung des Meris Polymoon trotz der unglaublichen Klangmöglichkeiten besonders intuitiv.
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Ist das ein Delay? Ein Reverb? Ein Modulator? Eine KI? Ein aufziehbares Blechspielzeug? Ein bisschen etwas von alledem? Wie auch immer: wer ein präzise vorhersehbares Delay für „The Edge“-Trabrennen sucht, ist vielleicht mit anderen Geräten besser bedient. Hier läuft so einiges unvorhersehbar und erratisch – wie der Mond am Himmel eben, die Name ist das Programm. Das hier ist kein tighter Timer, das ist eine verspielte Versuchsanordnung.
Solange es bei Time und Feedback bleibt, ist die Welt noch in Ordnung. Berührt man auch nur leicht den Multiply-Poti, geht es los. Mit jeder Bewegung eines weitern Reglers gerät die Lage zunehmend außer Kontrolle – was für eine Freude! Es wird räumlich und spacing, es geht neben dem Multimond eine Sonne auf.
Die Freude geht weiter mit der zweiten Bedienebene. Oder auch nicht. Denn der zweite Layer ist recht unintuitiv, ohne Blick in die Anleitung geht kaum etwas. Das haben auch andere Pedale mit dem Polymoon gemeinsam, dieses gibt sich aber in dem Sinne besonders sperrig. Zum Glück gibt es eine Art gedruckte (!) Schnellanleitung aus starkem Papier. Immerhin.
Kleiner Trost: verdaddelt sich der Musiker zu sehr im Labyrinth der Einstellungen, lässt sich das Ganze einfach mit einem Steckerstecken zurücksetzen. Steht irgendwo im Dickicht des PDF-Handbuchs.
Genauso umständlich ist das umschalten zwischen den Eingängen: Mono-Stereo, Line/Instrument: dazu macht man das Gerät stromlos, bootet es mit der Alt-Taste ins Einstellungs-Modus, stellt die Eingänge mit der dritten (!) Bedienebene ein, bestätigt mit erneutem reboot. Wow. Wer wie ich das Pedal öfters mit wechselnden Instrumenten (Gitarre, Mono- und Stereo-Synths) benutzt, wird sich um das „Feature“ besonders „freuen“.
Die Verarbeitung ist okay, für diesen Preis erwarte ich aber schon satter laufende und nicht wackelnde Potis. Immerhin ist alles verschraubt, was verschraubt gehört.
Zu allem Überfluss sind Presets nur über MIDI speicher- und abrufbar. Bei der Fülle der kreativen Wirrungen nicht zwingend der Traum.
Alles in allem ein kapriziöses Gerät, weniger ein Effekt, mehr ein Instrument, das gespielt werden will. Trotz der Unzulänglichkeiten in der Bedienung ein Schatz im Tresor des geneigten Klangmagikers.
Fans von simplen Analogeffekten schauen bitte woanders. Alle, die offen für unglaublich weite Klangwelten sind und Spaß mit dem herumexperimentieren von neuen Sounds haben, greifen bitte zu.
Meris-typisch muss man sich erst an die Bedienung insb. der Sekundär Belegung der Knöpfe gewöhnen, aber wer sich da reinfuchst wird auch mit entsprechend guten Sounds verwöhnt. Große Empfehlung!
Der Polymoon von Meris gefällt mir sehr gut. Wer ein klassisches Delay sucht wird hier wahrscheinlich eher enttäuscht.
Das Delay ist deutlich subtiler als ein Boss DD-20 oder ein Strymon Volante. Die Kombination aus Delay, Reverb und Flanger/Phaser macht dann den Charm aus. Es klingt sehr Modern. Wer auf Rüfüs Du Sol sollte den Polymoon mal genauer testen.