Mit der Pedal-Version des Meris Mercury 7 aus der 500-Serie bringt Meris breite und raumfüllende Reverb-Sounds aufs Pedalboard des Gitarristen. Zwei vom Soundtrack des Films Blade Runner von 1982 inspirierte Algorithmen Ultraplate und Cathedral sorgen für langanhaltende Ambience-Sounds, welche über die Regelmöglichkeiten des Mercury 7 bis ins letzte Detail angepasst werden können. Mittels Lo Frequency und Hi Frequency kann das Reverb-Verhalten der hohen und tiefen Frequenzen bestimmt werden, während der Pitch Vector und Modulate Regler Obertonspektrum und Modulationsgeschwindigkeit des Halls setzen.
Durch Betätigen des Alt-Buttons verfügt jeder Regler über eine alternative Funktion, wodurch die 6 Regler des Mercury 7 die Steuerung von sechs zusätzlichen Parametern wie Attack, Density, Pre Delay oder die Modulationsgeschwindigkeit erlaubt.
Zusätzlich bietet das Meris Mercury 7 die sogenannte Swell-Funktion, welche per Fuß bedient wird und den Space Decay bis zum Maximum treibt. Nicht zuletzt befinden sich ein Anschluss für Expression-Pedale, Ausgänge im raumfüllenden Stereo-Format und ein schaltbarer Eingang für Gitarren, Synthesizer oder Geräte auf Line-Level an Bord.
Das Meris Mercury 7 gehört zu den wenigen Pedalen, die ich gekauft, verkauft und dann wieder gekauft habe, weil sie eine Lücke hinterließen, die andere Pedale nicht schließen konnten. Das erste kaufte ich vor Jahren bei deutscher Markteinführung und das zweite vor wenigen Tagen und frage mich, warum ich es überhaupt verkauft habe.
Besessen habe ich bis jetzt das Eventide H9, Neunaber Immerse MK2, TC Hall of Fame und alle Plugins, die es von Waves, Soundtoys, Eventide und den anderen üblichen Verdächtigen gibt. Das Mercury 7 hat seinen ganz eigenen Platz und seinen eigenen Sound.
Die Modulationen erwecken den Hallraum zum Leben wie kaum ein anderer Effekt, den ich kenne. Die beiden Algorithmen decken alles ab, was man sich von standard Ambiente bis Weltraum Kathedrale wünschen könnte und die Swell Funktion erlaubt völlig neue Klänge fast ohne Aufwand.
Perfekt ist das Mercury natürlich trotzdem nicht. Die Swell Funktion hat manchmal Probleme mit sehr tiefen Tönen und man muss ihr Zeit lassen, das Gate wieder zu schließen, bevor man den nächste Ton spielt. Außerdem macht sie aus einem Stereo Signal ein Mono Signal, was besonders für meinen Vermona Perfourmer 2 schade ist, weil er in Stereo überragend klingt. (Ohne Swell Funktion kommt alles passend in Stereo raus.)
Jede Taste ist doppelt belegt, woran man sich in den letzten Jahren aber gewöhnt haben dürfte.
Der Input lässt sich im laufenden Betrieb nicht von Mono auf Stereo umstellen. Man muss das Gerät aufstöpseln, beim einstöpseln mit gedrückter Alt Taste in den "Setup Modus" wechseln, mit Reglerbewegungen den Input umstellen, das Gerät zum speichern der Einstellung ausstöpseln, und es dann, na klar, wieder einstöpseln um es zu benutzen. "Von hinten durch die Brust ins Auge" klang noch nie so schön und da ich das Mercury 7 für Stereo Synth und Mono Gitarre benutze, dürfte mich dieser Move noch öfter erfreuen.
In Summe bringt der Mercury 7 richtig Leben in die Bude, klingt fantastisch und kostet angemessenes Geld, ist schick und vollgestopft mit tollen Funktionen. Wer nur einen guten Hall sucht ist aber mit Sicherheit auch mit weniger zufrieden.
Das Meris Mercury 7 Pedal ist zwar neu im Bereich der Gitarren/Bass Pedalen, doch schon ein altbekannter Name unter den 500 Modulen.
Wie bei den Modulen, gehört dieses Pedal von Meris unter der Königsklasse die durch andere Pedale wie das Eventide Space , Empress Reverb oder Strymon Blue Sky/Big Sky besetzt ist.
Wer ein reverb sucht, dass von Effekthascherei (Cathedral) mit unzählingen extra Optionen wie Pitch/Shimmer oder Vibrato bis Studiotaugliches, akkurates Reverb sucht (Ultraplate) bekommt allermal hier was für das Geld.
Einziges Manko: Dieses Pedal ist nicht für Leute gedacht, die nach einen etwas simplen, einfach regulierbaren Reverb-Pedal suchen, sondern, für die die ein qualitätsmäßig ein professionellen Sound in ein verlässlichen und robusten Pedal suchen.
Mein Traum-Reverb: Es kann sanft oder brachial klingen, einen schönen Raum abbilden oder alles in die unendlichen Weiten des Kosmos bringen – getreu dem Motto "Inspired by BladeRunner". Mit den Modulationsmöglichkeiten tun sich dann noch weitere Dimensionen der Klangverbiegung auf. Wer ein Reverb sucht, dass Line-Pegel verträgt, einen Stereo-Eingang hat und sich Zeit zum Entdecken nimmt, liegt mit diesem Gerät richtig. Und im Zusammenspiel mit dem Polymoon-Delay aus dem gleichen Haus...