Mit der Mayones Regius Core Classic 6 2-Tone Sunburst präsentiert die Edelschmiede aus dem polnischen Gdansk eine Interpretation des beliebten Regius-Modells mit einer gewölbten Decke aus massivem Riegelahorn. Darüber hinaus bietet die Mayones Regius Core Classic Korpusflügel aus Sumpfesche und den typischen, durchgehenden Hals, der aus insgesamt elf Teilen Mahagoni, Ovangkol und Wenge gefertigt wird und mit seinem schnellen „D“-Profil die perfekte Grundlage für klassische und moderne Spieltechniken bietet. Am Verstärker sorgt darüber hinaus die bewährte Kombination aus einem Seymour Duncan Jazz Humbucker am Hals und einem Seymour Duncan JB Humbucker am Steg für vielseitig einsetzbare Sounds zwischen Blues, Rock und Metal. Vervollständigt wird die Ausstattung der Mayones Regius Core Classic 6 2-Tone Sunburst von einer ABM Brücke und Hip Shot Locking Tunern mit offenem Getriebe.
Ich habe schon seit längerem überlegt, warum es etwas Besonders ist, eine Gitarre zu erwerben, die handgefertigt ist, sind doch die CAD-Maschinen selbst in China deutlich präziser als die menschliche Hand.
Dann hatte ich mal die Gelegenheit, eine Mayones Regius in einem Laden selbst in die Hand zu nehmen und am Amp anzutesten. Die hob sich klanglich, haptisch und optisch schon deutlich von ähnlichen Modellen ab.
Die Mayones Regius 6 core classic 2-Tone sunburst bei Musicstore stach mir im Vergleich optisch sofort ins Auge und wurde v.a. wegen ihres durchgehenden Halses und der Seymour-Duncan Pick-Ups bestellt und war innerhalb von 24 Stunden da. Es gibt noch das Schwestermodell „Regius core“ mit anderen Pick-Ups, Tonhölzern und einem noch deutlich dünneren Hals-Bodyshape.
Verarbeitung:
Perfekte Lackierungsarbeiten, perfektes Naturalbinding am Korpus, dessen angescheftete Seitenteile aus Mahagoni bestehen und der über eine Mapledecke verfügt. Bindings gibt es auch an der Kopfplatte sowie am Hals, das Palisandergriffbrett ist schön eingelegt. 24 sauber verlegte Bünde, die nicht überstehen. Der Hals hat nur Sidedots und wirkt dadurch homogener. Er besteht aus 7 parallel angeordneten verschiedenen Hölzern (warum er in der Beschreibung als 11-teilig angegeben wird, erschließt sich mir nicht), die Saitenlage ist mit 1,2 mm am 12. Bund noch nicht zu hoch, nichts schnarrt, es sind 0.10 - 046-er Saiten werkseitig aufgezogen. Die Saiten werden nach dem string-through-the-body-Prinzip fixiert. Gute Oktavreinheit. Die schwarze Hardware (Brücke, Pick-Ups, Sattel) ist passend zur Lackierung und perfekt eingearbeitet. Die Locking-Mechaniken sind offen und arbeiten sehr stimmgenau. Der Trussrod ist über die Kopfplatte erreichbar. Hier ist auf der glockenförmigen Abdeckplatt der Schriftzug „Regius core“ vermerkt,…hmm.
Sound/Elektrik:
Die 2 Humbucker (Hals: Seymour-Duncan SH-2 Jazz, Brücke Seymour-Duncan SH-4 JB) sind splittbar (Volumepoti herausziehen) und werden durch einen 3-Wege-Schalter angesteuert. Dazu gibt es noch einen Tonepoti. Das Klinkenkabel wird an der unteren Zarge an typische Position eingesteckt.
Das Tonepoti arbeitet sauber, beim Volumepoti besteht jedoch die Notwendigkeit, es wirklich hart bis zum Anschlag drehen zu müssen, damit die Gitarre absolut leise ist.
Um es vorweg zu sagen: Der Sound ist richtig geil. Sowohl als Humbucker als auch gesplittet (die Dynamik bleibt). Ich spiele über einen Mesa-Boogie Espress 5:25 bzw. einen Marshall JVM 205c. Beeindruckend ist, dass auch bei Zerrsounds die einzelnen Töne differenzierbar bleiben und nichts matscht (spielt mal das h-moll-Intro von White Wedding).
Von brillanten, klaren, spitzen Klängen (gesplittet) für funky Sounds bis hin zum Metallbrett ist prinzipiell alles möglich. Man sollte aber beachten, dass für Overdrive / Distorsion Modi nur der Bridge-Pick-Up so richtig Spaß macht. Der Hals-Pick-Up ist dann der Favorit bei cleanen und leicht angecrunchten Sounds.
Extras:
Neben dem Zertifikat sind im stabilen Hiscox ®-Formkoffer noch so einige Casecandies dabei (Schlüsselanhänger, Famesaiten, Bedienungsanleitung, 2 Inbusschlüssel, Staubtücher, Werbung) wobei explizit die Schaller Security-Locks ® hervorzuheben sind. Diese sollten jeder hochwertigen Gitarre beiliegen.
Zusammenfassung:
Diese Gitarre ist zwar hochpreisig aber wirklich jeden Cent wert und macht Spaß. Die Handarbeit sticht tatsächlich jede Maschine aus, prima. Auch das Gewicht ist nicht zu hoch, so dass auch längere Gigs nicht zu strapaziös werden.
Die Modellbezeichnung „Regius core“ stimmt leider nicht mit den Spezifikationen meiner „Regius core classic“ überein. Hier stand ich in freundlichem Kontakt mit den Musicstorespezialisten, ggf. gibt es eine Ersatzabdeckung. Aber das ist ein „Peanut“ in der Gesamtbetrachtung.
Ich würde diese Marke empfehlen und selbst wieder kaufen.