Line 6 Relay Funkstrecken sind speziell für Gitarristen optimierte Funksysteme zur kabellosen Übertragung von Instrumentensignalen in digitaler Qualität.
Line 6 Relay Systeme funken im 2,4 GHz Frequenzband, bieten 12 schaltbare Frequenzen und eine digitale Audioübertragung im 24 Bit Format, was einen Übertragungsbereich von 10-20.000 Hz und ein Dynamikspektrum von bis zu 110 dB ermöglicht. Das heißt, analog zur kabelgebundenen Signalübertragung, keinerlei Klangeinbußen - auch über größere Strecken hinweg! Die Empfangseinheiten sind zudem als 19“ Peripherie ausgelegt, bietet ein grafisches LC Display, sowie praktische LED Ketten für Status- und Batterieanzeige. Das Line 6 Relay G90 Wireless System für Gitarre und Bass besteht aus Taschensender und 19“ Empfänger und wird inkl. Batterien ausgeliefert, welche eine Betriebszeit von bis zu neun Stunden ermöglichen.
Nach dem Erfolg des „Relay G-30“-Systems bietet Line6 gleich zwei neue Funksysteme für die nimmersatte Gitarren- und Bassfraktion. Konnte bereits der Vorläufer in unserem großen Funksystem-Vergleichstest überzeugen, so darf man auf die Performance der neuen „Relay G-50“ und G-90 Modelle gespannt sein. Wir haben die neuen Line6-Systeme nach den gleichen Kriterien wie in unserem Vergleichstest abgeklopft.
Schon in der Typenbezeichnung wird der Eindruck er- weckt, dass die frischen G-50 und G-90 Modelle mehr bieten. Dabei ist das G-50 am ehesten mit dem G-30 zu vergleichen. Beide Geräte kommen im typischen Bodentreter-Design daher und betteln förmlich darum, sich in ein bereits bestehendes Stageboard integrieren zu dürfen. Das G-50 verfügt im Vergleich zum G-30 über gleich zwei Klinkenausgänge am Empfänger. Der zweite Ausgang ist für den Anschluss eines Stimmgerätes gedacht. Auf der Oberfläche notieren wir anstatt Schieberegler (G-30) beim G-50 zwei gerasterte Potis. Einmal für die zuschaltbare Kabelsoundemulation und zudem die Kanalwahl. Hier findet sich der erste deutliche Unterschied. Das G-50 bietet gleich zwölf nutzbare Kanäle, der Vorfahre nur sechs. Hatte das G-30 innen liegende Antennen, so geht der G-50 mit zwei außen liegenden kurzen Antennen auf Empfang. Das macht sich direkt in der Systemreichweite bemerkbar. Bei direkter Sichtverbindung sind satte 60 Meter drin (G-30 = 30 Meter), das reicht auch für „Rock am Ring“- Bühnen. Weil es dort rauer als im örtlichen Jugendheim zugeht, ist das G-50-Gehäuse aus Metall gefertigt. Gleiches gilt für den neuen TBP-12 Sender, der satt und schwer in der Hand liegt. Der TBP-12 Sender wird im Übrigen auch von dem großen G-90-Bruder verwendet. Die Unterschiede zum TBP-6 Sender des G-30 sind schnell erklärt. Eine Mini-XLR-Ausgangsbuchse, an der sich das beiliegende Klinkenkabel sicher verriegeln lässt, und ein LC-Display, das Batteriestatus und Kanal anzeigt, runden das Bild ab. Mehr Batterielaufzeit? Kein Problem, der TBP-12 bietet eine Hi-/Low-Einstellung. In der Low-Einstellung fällt die Reichweite des Systems etwas geringer aus, dafür aber auch der Stromverbrauch.
Und was, wenn im 19-Zoll-Rack noch Platz ist, der gefüllt werden will, auch wenn eben dies ein größeres Investment bedeuten würde? Kein Problem, Line6 offeriert dafür das G-90 Funksystem. Eingepackt in ein gleichermaßen robustes wie geschmackvoll designtes 19-Zoll-Gehäuse, weiß das G-90 mit findigen Funktionen zu punkten. So gibt es gleich vier Antennenausgänge. Zwei auf der Vorderseite und zwei auf der Rückseite (jeweils ein/ausschaltbar). Die Stromversorgung wird über das eingebautes Netzteil mit Kaltgerätebuchse sichergestellt, ein externes Netzteil versorgt dagegen den kleinen G-50 Bruder. Schön, dass es neben den zwei Klinkenausgängen auch eine XLR-Buchse gibt. Weniger erfrischend ist der Verzicht auf einen digitalen Audioausgang. Immerhin gibt es auch in der ansonsten eher konservativen Gitarren- und Bassszene schon voll digitale Lösungen, wo der Verzicht auf eine zusätzliche Analogwandlung mit Sicherheit dankend aufgenommen würde. Auf der Vorderseite befinden sich großzügige LED-Ketten für den Audio-, Batterie und RF-Status. Über zwei Potis lassen sich die Sendekanäle und die Kabelsimulation anwählen. Parametereinstellungen nimmt man über ein Encoder-Rad vor, während das grafikfähige Display in Kombination mit den Tastern „Select“, „Exit“ und besagtem Encoder der Navigation durch die interne Software dient. Viel einzustellen gibt allerdings nicht: Antennenanwahl, Displaykontrast und -Farbe lassen sich verwalten. Eine interessante Funktion ist der Toggle Switch für Kanäle. Das heißt, man kann den Empfänger auch auf zwei Kanäle einstellen (beispielsweise Kanal 1 und Kanal 5) und mit einem Druck auf den Channel-Select-Taster derart zwischen zwei Sendern hin- und herschalten. Gute Idee, denn mit einem zweiten Sender ausgestattet, ist die Ersatzgitarre sofort einsatzbereit, da man im Krisenfall nicht erst den Sender von der einen auf die andere Gitarre umklemmen muss. Damit bei mehreren Systemen nicht die Übersicht verloren geht, lassen sich die Sender frei mit Namen belegen (sechs Zeichen maximal). Logisch, dass der Sendername auch im Display des G-90 Empfängers angezeigt wird.
Wurst und Käse
sind ja bekanntlich auf jedem Frühstücksbuffet eine gern gesehene Kombination, weshalb ich für den Praxistest die beiden zur Verfügung stehenden Sender so benannt habe. Wie beim großen Drahtlosvergleichstest hat Kollege Stefan Kosmalla auch diese beiden Funksysteme durchgemessen. Wie damals beim Line6 G-30, so sind auch die Messwerte des G-50 und G-90 hervor- ragend. Ein THD + N von 0,1 Prozent und der annähernd schnurgrade Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz zeigen, dass Line6 hier sehr nah am Optimum arbeitet und sich mit diesen Messwerten keineswegs vor der Profiliga verstecken braucht. Der Live-Test bestätigt dieses Ergebnis. Selbst mit unserem Elixir-Referenzkabel mit sehr niedriger Kapazität ist kein Unterschied hörbar, weder an der Gitarre noch am Bass. Gerade die Tieftonfraktion dürfte die helle Freude an den Line6 Funken haben. Die Tieftonwiedergabe (tiefe H-Saite) ist wirklich beeindruckend gut, geprägt von hoher Dynamik, die besonders bei Slapbass-Sounds offensichtlich wird. Vermutlich lässt sich das auf die digitale Übertragung der Signale im 2.4-GHz-Band zurückführen. Der Vorteil dieser Übertragungstechnik ist der Verzicht auf eine Kompanderschaltung, sodass es möglich ist, einen Dynamikumfang von deutlich über 100 dB ohne Kompression zu übertragen. Dass die digitale Sendertechnik auf der anderen Seite ihre eigenen Problematiken auf- weisen kann, wird mit einem Blick auf den Infokasten deutlich.
Auch im Handling wissen die Geräte zu gefallen. Der große „Metallanteil“ der Gehäuse schraubt die Bühnentauglichkeit deutlich nach oben. Applaus verdient zudem die hohe Reichweite und die variable Hi- und Low-Power-Einstellung, mit der sich die durchschnittliche Lebenszeit der Batterien/Akkus spürbar verlängern lässt. Im Test ermittelten wir knapp neun Stunden mit alkalischen Markenbatterien in der Hi-Power-Einstellung und satte zwölf Stunden im Low-Power-Profil.
Finale
Gratulation – Line6 kann in den Bewertungskriterien Klang und Messwerte den damaligen Gewinner der Performance-Wertung (das Sennheiser ew 572 G-3) überflügeln. Nur hinsichtlich der „Ausstattung“ hat das Sennheiser-System noch etwas mehr im „Schrank“ als die Neuzugänge, was aber nicht reicht, um den ersten Platz in der Performance-Wertung zu verteidigen. Aufgrund des günstigen Preises und der guten Audiowerte sichert sich das Line6 „Relay G-50“ den ersten Platz in der Preis-/Leistungswertung und das G-90 den ersten Platz in der Performance-Wertung. Schade, dass beim G-90 auf den digitalen Ausgang verzichtet wurde. Immerhin gibt es mittlerweile schon einige komplett digitale Setups für Gitarristen, die davon profitiert hätten.
Als Wermutstropfen könnte sich bei speziellen Anwendungen die „2.4 GHz vs. WLan“ Problematik (siehe Kasten) erweisen, von der allerdings alle Funksysteme in diesem Frequenzbereich betroffen sind.
Bestellt, bekoment, angeschlossen, zufrieden gegrinst!!!
Einfache Handhabung (Ausnahme der Mini-XLR Anschluß am Sender). Klanglich einwandfrei. Der Preis ist für die gebotene Leistung absolut akzeptabel. Jetzt mehrfach beim Proben und bei einem Gig eingesetzt. Keinerlei Probleme festgestellt. Kann nur sagen echt empfehlenswert.
Nach meinen rechte positiven Erfahrungen mit dem G30 von Line 6, musste ich, aufgrund gestiegener Anforderungen, ein Upgrade in Erwägung ziehen.
Eingesetzt wird das Gerät bei 4-5 Stunden Gigs, wo auch ein schneller Aufbau des Systems nötig ist.
Eindeutige Vorteile aus meiner Sicht:
- Sender um Welten besser, auch stabiler als viele Geräte der Konkurrent
- längere Betriebsdauer mit einem Batteriesatz
- kinderleichte Bedienung, auch ohne Blick in die Anleitung
- erstklassiger Sound, Kabelsimulation ist top
Gute Verarbeitung, hervorragende Funktionen, guter Empfang allerdings fühlen sich die Bedienknöpfe zum drücken klebrig an hoffentlich leidet die Beschriftung dieser nicht darunter mal sehen wie sich das in der Zukunft weiter entwickelt ..