Das Relay 50 System ist eine digitale Funkanlage, die speziell für die kabellose Übertragung von Instrumentensignalen konzipiert wurde.
Das System bietet 12 schaltbare Frequenzen, die im anmeldefreien 2,4 GHz Band arbeiten. Dank digitaler Übertragungstechnik überzeugen die Funkstrecken mit hervorragender Audioqualität, die das komplette Frequenzspektrum ohne Verluste abbildet. Das Relay 50 System ist zudem sehr kompakt, nicht nur Sender, sondern auch Empfänger sind somit optimal auch für den semiprofessionellen, mobilen Einsatz geeignet.
Speziell für Gitarristen interessant sind zudem die verschiedenen EQ Presets des Systems, welche auf Wunsch die speziellen Klangeigenschaften verschiedener Gitarrenkabel simulieren können. Sowohl Eingänge als auch Ausgänge sind als Klinke ausgelegt. Dank doppelter Ausgänge kann neben Mischpult oder Verstärker so beispielsweise auch ein Gitarren-Tuner angeschlossen werden.
Nach dem Erfolg des „Relay G-30“-Systems bietet Line6 gleich zwei neue Funksysteme für die nimmersatte Gitarren- und Bassfraktion. Konnte bereits der Vorläufer in unserem großen Funksystem-Vergleichstest überzeugen, so darf man auf die Performance der neuen „Relay G-50“ und G-90 Modelle gespannt sein. Wir haben die neuen Line6-Systeme nach den gleichen Kriterien wie in unserem Vergleichstest abgeklopft.
Schon in der Typenbezeichnung wird der Eindruck er- weckt, dass die frischen G-50 und G-90 Modelle mehr bieten. Dabei ist das G-50 am ehesten mit dem G-30 zu vergleichen. Beide Geräte kommen im typischen Bodentreter-Design daher und betteln förmlich darum, sich in ein bereits bestehendes Stageboard integrieren zu dürfen. Das G-50 verfügt im Vergleich zum G-30 über gleich zwei Klinkenausgänge am Empfänger. Der zweite Ausgang ist für den Anschluss eines Stimmgerätes gedacht. Auf der Oberfläche notieren wir anstatt Schieberegler (G-30) beim G-50 zwei gerasterte Potis. Einmal für die zuschaltbare Kabelsoundemulation und zudem die Kanalwahl. Hier findet sich der erste deutliche Unterschied. Das G-50 bietet gleich zwölf nutzbare Kanäle, der Vorfahre nur sechs. Hatte das G-30 innen liegende Antennen, so geht der G-50 mit zwei außen liegenden kurzen Antennen auf Empfang. Das macht sich direkt in der Systemreichweite bemerkbar. Bei direkter Sichtverbindung sind satte 60 Meter drin (G-30 = 30 Meter), das reicht auch für „Rock am Ring“- Bühnen. Weil es dort rauer als im örtlichen Jugendheim zugeht, ist das G-50-Gehäuse aus Metall gefertigt. Gleiches gilt für den neuen TBP-12 Sender, der satt und schwer in der Hand liegt. Der TBP-12 Sender wird im Übrigen auch von dem großen G-90-Bruder verwendet. Die Unterschiede zum TBP-6 Sender des G-30 sind schnell erklärt. Eine Mini-XLR-Ausgangsbuchse, an der sich das beiliegende Klinkenkabel sicher verriegeln lässt, und ein LC-Display, das Batteriestatus und Kanal anzeigt, runden das Bild ab. Mehr Batterielaufzeit? Kein Problem, der TBP-12 bietet eine Hi-/Low-Einstellung. In der Low-Einstellung fällt die Reichweite des Systems etwas geringer aus, dafür aber auch der Stromverbrauch.
Und was, wenn im 19-Zoll-Rack noch Platz ist, der gefüllt werden will, auch wenn eben dies ein größeres Investment bedeuten würde? Kein Problem, Line6 offeriert dafür das G-90 Funksystem. Eingepackt in ein gleichermaßen robustes wie geschmackvoll designtes 19-Zoll-Gehäuse, weiß das G-90 mit findigen Funktionen zu punkten. So gibt es gleich vier Antennenausgänge. Zwei auf der Vorderseite und zwei auf der Rückseite (jeweils ein/ausschaltbar). Die Stromversorgung wird über das eingebautes Netzteil mit Kaltgerätebuchse sichergestellt, ein externes Netzteil versorgt dagegen den kleinen G-50 Bruder. Schön, dass es neben den zwei Klinkenausgängen auch eine XLR-Buchse gibt. Weniger erfrischend ist der Verzicht auf einen digitalen Audioausgang. Immerhin gibt es auch in der ansonsten eher konservativen Gitarren- und Bassszene schon voll digitale Lösungen, wo der Verzicht auf eine zusätzliche Analogwandlung mit Sicherheit dankend aufgenommen würde. Auf der Vorderseite befinden sich großzügige LED-Ketten für den Audio-, Batterie und RF-Status. Über zwei Potis lassen sich die Sendekanäle und die Kabelsimulation anwählen. Parametereinstellungen nimmt man über ein Encoder-Rad vor, während das grafikfähige Display in Kombination mit den Tastern „Select“, „Exit“ und besagtem Encoder der Navigation durch die interne Software dient. Viel einzustellen gibt allerdings nicht: Antennenanwahl, Displaykontrast und -Farbe lassen sich verwalten. Eine interessante Funktion ist der Toggle Switch für Kanäle. Das heißt, man kann den Empfänger auch auf zwei Kanäle einstellen (beispielsweise Kanal 1 und Kanal 5) und mit einem Druck auf den Channel-Select-Taster derart zwischen zwei Sendern hin- und herschalten. Gute Idee, denn mit einem zweiten Sender ausgestattet, ist die Ersatzgitarre sofort einsatzbereit, da man im Krisenfall nicht erst den Sender von der einen auf die andere Gitarre umklemmen muss. Damit bei mehreren Systemen nicht die Übersicht verloren geht, lassen sich die Sender frei mit Namen belegen (sechs Zeichen maximal). Logisch, dass der Sendername auch im Display des G-90 Empfängers angezeigt wird.
sind ja bekanntlich auf jedem Frühstücksbuffet eine gern gesehene Kombination, weshalb ich für den Praxistest die beiden zur Verfügung stehenden Sender so benannt habe. Wie beim großen Drahtlosvergleichstest hat Kollege Stefan Kosmalla auch diese beiden Funksysteme durchgemessen. Wie damals beim Line6 G-30, so sind auch die Messwerte des G-50 und G-90 hervor- ragend. Ein THD + N von 0,1 Prozent und der annähernd schnurgrade Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz zeigen, dass Line6 hier sehr nah am Optimum arbeitet und sich mit diesen Messwerten keineswegs vor der Profiliga verstecken braucht. Der Live-Test bestätigt dieses Ergebnis. Selbst mit unserem Elixir-Referenzkabel mit sehr niedriger Kapazität ist kein Unterschied hörbar, weder an der Gitarre noch am Bass. Gerade die Tieftonfraktion dürfte die helle Freude an den Line6 Funken haben. Die Tieftonwiedergabe (tiefe H-Saite) ist wirklich beeindruckend gut, geprägt von hoher Dynamik, die besonders bei Slapbass-Sounds offensichtlich wird. Vermutlich lässt sich das auf die digitale Übertragung der Signale im 2.4-GHz-Band zurückführen. Der Vorteil dieser Übertragungstechnik ist der Verzicht auf eine Kompanderschaltung, sodass es möglich ist, einen Dynamikumfang von deutlich über 100 dB ohne Kompression zu übertragen. Dass die digitale Sendertechnik auf der anderen Seite ihre eigenen Problematiken auf- weisen kann, wird mit einem Blick auf den Infokasten deutlich.
Auch im Handling wissen die Geräte zu gefallen. Der große „Metallanteil“ der Gehäuse schraubt die Bühnentauglichkeit deutlich nach oben. Applaus verdient zudem die hohe Reichweite und die variable Hi- und Low-Power-Einstellung, mit der sich die durchschnittliche Lebenszeit der Batterien/Akkus spürbar verlängern lässt. Im Test ermittelten wir knapp neun Stunden mit alkalischen Markenbatterien in der Hi-Power-Einstellung und satte zwölf Stunden im Low-Power-Profil.
Gratulation – Line6 kann in den Bewertungskriterien Klang und Messwerte den damaligen Gewinner der Performance-Wertung (das Sennheiser ew 572 G-3) überflügeln. Nur hinsichtlich der „Ausstattung“ hat das Sennheiser-System noch etwas mehr im „Schrank“ als die Neuzugänge, was aber nicht reicht, um den ersten Platz in der Performance-Wertung zu verteidigen. Aufgrund des günstigen Preises und der guten Audiowerte sichert sich das Line6 „Relay G-50“ den ersten Platz in der Preis-/Leistungswertung und das G-90 den ersten Platz in der Performance-Wertung. Schade, dass beim G-90 auf den digitalen Ausgang verzichtet wurde. Immerhin gibt es mittlerweile schon einige komplett digitale Setups für Gitarristen, die davon profitiert hätten.
Als Wermutstropfen könnte sich bei speziellen Anwendungen die „2.4 GHz vs. WLan“ Problematik (siehe Kasten) erweisen, von der allerdings alle Funksysteme in diesem Frequenzbereich betroffen sind.
Zuerst das Wichtigste:
Der Klang wird von dieser Funke nicht hörbar beeinflusst. Volle Dynamik und kein Abreißen auch bei einem sehr lange und leise ausklingenden Ton, keine Störgeräusche. Ich setze das Ding gleichzeitig als Umschalter zwischen zwei Gitarren am gleichen Amp ein, habe also einen zweiten Sender auf einem zweiten Kanal und stelle beim Gitarrenwechsel einfach am Empfänger von einem Kanal auf den benachbarten. Keine Schaltgeräusche dabei, sehr angenehm. Der Empfänger steht dabei auch direkt auf Griffhöhe am Amp, wo ich beim Gitarrenwechsel sowieso vorbeikomme.
Nicht ganz optimal (aber nicht wirklich schlimm): Der An/aus-Knopf am Sender hätte besser platziert werden können, über das Design des Empfängers läßt sich natürlich streiten.
Das Metallgehäuse ist viel robuster als das Plastikgehäuse des G30 (beim G30 geht schnell schon mal die Batterieklappe auf, taugt m.E. nicht für die Bühne), bisher beim G50 keine solchen Probleme. Allerdings finde ich den Preisunterschied schon deftig.
Einfach zu installieren und zu bedienen. Klang ist total Klasse. Habe eine E-Drum angeschlossen und hat sofort funktioniert.
Ich hatte erwartet, dass ich erst noch Einstellungen vornehmen oder manuell Verbindungen herstellen muss. Aber nein, eingesteckt … Batterien rein … einschalten und schon konnte ich loslegen.
Echt prima das Ding