Mit dem Korg Nautilus 88 fasst der Hersteller den Gedanken neu auf, was eine moderne Synthesizer-Workstation können sollte. Dass die meisten Handgriffe am großen, farbigen 7“ Touch Bildschirm erfolgen macht das übersichtliche Bedienfeld schnell klar. Jeweils sechs Regler und Taster sind vom Nutzer nach eigenen Bedürfnissen konfigurierbar; je nach Modus sind diese vordefiniert und erfüllen eine festgelegte Aufgabe wie z.B. Einstellen des Arpeggiators oder des Filters. Die anschlagdynamische, gewichtete Hammermechanik-Klaviatur mit 88 Tasten vermittelt ein gutes Spielgefühl. Eng mit dieser verbunden ist der Dynamics-Regler, der das Anschlagverhalten der Tastatur verändert. Die Bandbreite der Expressivität ist so hoch, dass man teilweise kaum glauben mag dass man immer noch den gleichen ausgewählten Sound spielt. Neben zahlreichen PCM Sounds und Drum Kits gehören neun verschiedene Tonerzeugungs-Modelle zu den Highlights des Nautilus. Hier werden dem Musiker etliche hauseigene Klassiker wie z.B. MS-20, CX-3, Polysix und Prophecy, aber auch hochwertige Electric Piano und Grand Piano Klänge sowie Saiteninstrumente und topmoderne Synthesizer-Sounds an die Hand gegeben.
Umfangreiche Tonerzeugung
Die Sound Engine des Korg Nautilus 88 beinhaltet neun verschiedene Tonerzeugungsverfahren, die angefangen bei hochwertigen Pianos, über abgefahrene Synthesizer Sounds bis hin zu ausgesuchten Klängen für orchestrale Musik oder den bewährten Soundbedarf für Rock und Pop so ziemlich alles abdecken. Ab Werk ist das Instrument zusätzlich mit rund 760 MB PCM Sounds bestückt, diese Auswahl kann vom Nutzer auf bis zu 2GB erweitert werden. Insgesamt sind 2560 Sounds und 104 Drum-Kits vorinstalliert.
SGX-2: hochwertiges Piano
EP-1: verschiedene E-Piano Modelle
CX-3: Simulation der CX-3 Zugriegel-Orgel
HD-1: digitaler Synthesizer mit druckvollen, glasklaren Sounds
MS-20EX: Simulation des MS-20 Synthesizers mit erweiterten Möglichkeiten
PolysixEX: Reinkarnation des Polysix Synthesizers von 1981
AL-1: guter Querschnitt von Analog-Synthesizer Sounds
MOD-7: beherrscht die kultigen Korg Prophecy / Z-1 Sounds und sogar FM
STR-1: der Physical-Modelling Spezialist für Saiteninstrumente aller Art
Effekt-Power
Als Teil der Tonerzeugung darf man durchaus die Effekte zählen; im Nautilus werkeln 16 Effektprozessoren, mit denen man seinen Klängen den letzten Schliff geben kann. Die zwölf Insert-Effekte können mit einem Sound, einer Combination oder sogar verkettet an einer anderen im virtuellen Mixer platziert werden. Weitere Final-Effekte stehen bereit um die Summe zu veredeln. Die Effekte lassen sich sogar auf den Stereo-Audioeingang verwenden, wodurch Nautilus als üppiges Effektgerät ebenso eine gute Figur macht.
Sampler!
Mit dem Open Sampling System hat Korg eine unkomplizierte Möglichkeit implementiert, Samples von externen Audioquellen aufzunehmen und im Gerät zu verarbeiten, sogar Resampling ist möglich. Die maximale Samplingzeit richtet sich nach der verbliebenen Speichermenge im PCM Sounds Speicher bzw. maximal 80 Minuten in Stereo im Disk-Betrieb. Über einen USB-Stick lassen sich diverse Sampleformate wie AIFF, WAV, SoundFont 2.0 und AKAI S1000/3000 laden. Mittels USB-Ethernet-Adapter ist Nautilus an ein Computernetzwerk anzuschließbar, so kann der Datenaustausch zwischen dem Instrument und einem Computer deutlich beschleunigt werden.
Sequenzer und Live-Funktionen
Einer umfangreich ausgestatteten Synthesizer-Workstation darf natürlich der Sequenzer nicht fehlen. Jeweils 16 Noten- und Audiospuren bieten sich an, dem Musiker bei allen seinen Aktionen zu unterstützen und Ideen festzuhalten. Zudem wurde ein neuer Mode zur Eingabe von Drums implementiert, den man von den meisten Drumcomputern und Grooveboxen kennen dürfte. Dieser ist wie die meisten Funktionen über das Touch-Display erreichbar. Ebenso ist ein umfangreich einstellbarer Arpeggiator mit an Bord, der sich auf jede Notenspur anwenden lässt. Einige Bedienelemente lassen sich auf die eigenen Bedürfnisse hin anpassen, so dass man z.B. mit einem Tastendruck im Filter-Menü eines Sounds oder die Start/Stop Taste immer griffbereit hat. Das Touch Display lässt sich übrigens in einen augenfreundlichen Nachtmodus versetzen. Musiker die z.B. an verschiedenen Projekten zugleich arbeiten, werden, werden die direkt erreichbaren Set-Listen zu schätzen wissen.
Kostenlose Musik Software
Gratis zum Nautilus stellt Korg als Download ein umfangreiches Software-Paket zur Verfügung. Änderungen und Lauffähigkeit auf Windows und Mac-Systemen entnehmen Sie bitte der Korg Homepage.
Ca. 6 Jahre klassischer Klavierunterricht (laaange her), in den 80er und 90er Jahren Keyboarder in diversen Bands von Rock'n'Roll bis Metal, damals zunftgemäß mit Yamaha DX7, Oberheim und Roland am Start. Dann lange Pause. Aber irgendeinen Synthi hatte ich immer, das war Ehrensache, auch wenn mein letzter und aktueller (Roland Juno Di, 2015 hier als Auslaufmodell gekauft) ein ziemliches Schattendasein geführt hat.
Jetzt wollte ich endlich mal wieder ein Instrument mit 88 Tasten, gewichteter Hammermechanik und zeitgemäßen Synthesemöglichkeiten.
Da so ziemlich alle heutigen Geräte mehr Features mitbringen, als ich in diesem Leben noch ausreizen werde, habe ich mich in erster Linie auf die Tastatur konzentriert und im Shop alles mit 88 gewichteten Tasten ausgiebig probegeklimpert. Sehr schnell war klar, daß der (die? Das? Egal) Nautilus die für mich perfekte Kombination von Gewicht, Leichtgängigkeit und Präzision bietet. Ich habe der Gerät nun ca. eine Woche und kratze immer noch an der Oberfläche, bin begeistert bis überwältigt davon, was in 35 Jahren passiert ist. Für mich deckt die (der? Das? Wurst) Nautilus alles ab, was ich brauche, und das mit der amtlichen Tastatur. Geil!
Sound
Features
Bedienung
Verarbeitung
Preis/Leistung
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