Der Korg MS-20 FS Metallic Blue entspricht technisch exakt dem MS-20 mini, kommt jedoch im normal großen Gehäuse wie das Original der vergangenen Tage daher. FS kündigt es bereits an: Full Size! Hier wurde nichts geschrumpft; die Regler sind groß und griffig und die 37 Tasten mit normaler Größe angenehm spielbar. Das Korg MS-20 FS Metallic Blue Filter entspricht früheren Modellen des MS-20, welche den IC35-Chip nutzten. Dieser erzeugt eine rauhe, Fuzz-artige Resonanz, die den Sinus der Resonanz deutlich verfärbt.
Zwei analoge Oszillatoren mitsamt Pulsweitenmodulation, Ringmodulator und Rauschgenerator bilden das klangliche Fundament, welches von dem sehr charismatischen, raubeinigen, seriell verschalteten Highpass-Lowpass-Filter bearbeitet wird und spätestens an dieser Stelle seinen unverwechselbaren Sound aufgedrückt bekommt. Die Modulationsquellen bestehen aus zwei Hüllkurven, welche sich zwischen Hold-ADSR und Delay-AR unterscheiden lassen sowie dem flotten LFO mit variabler Wellensymmetrie; alle drei sind mit Drehreglern den Oszillatoren und den beiden Filtern fest zugewiesen.
Typisch für den Korg MS-20 FS Metallic Blue war seit je her das Patchfeld, welches rund 2/5 der Oberfläche einnimmt. Hier finden sich zahlreiche Steuerspannungs-Ein- und Ausgänge für die verschiedenen Funktionsgruppen, aber auch eine offene Sample & Hold, ein zusätzlicher, frei zugänglicher VCA und der Rauschgenerator.
Ein weiteres Highlight des Korg MS-20 FS Metallic Blue ist der Signal-Prozessor, welcher aus dem eingehenden Audiosignal einen in Höhen und Tiefen formbaren Bandpass-Sound ableitet, die Tonhöhe erkennt und als Steuerspannung ausgibt und Hüllkurvenfolger mitsamt Trigger/Gate erzeugt. Diese fünf Parameter mit den Eingängen auf dem Patchfeld „sinnvoll“ verdrahtet machen aus dem Korg MS-20 FS Metallic Blue eine selbstständige Filterbox zum intensiven Bearbeiten von externen Sounds.
10 Patchkabel sind im Lieferumfang enthalten!
Herstellerkennzeichnung:
EU-Wirtschaftsakteur:
Als Neuauflage ist der dem 1978 erstaufgelegtem MS20 absolut ebenbürtig. Die Funktionalität wurde durch eine minimalistische USB- und MIDI-Umgebung etwas angepasst.
Auch kann man beim Einschalten bestimmen, ob die erste Filterschaltung mit dem KORG 35 Filter oder die OTA Version mit einem LM136000 Chip genutzt werden soll. Letztere ist etwas weicher gespült und nicht ganz so aggressiv wie die erste. Da aber die erste MItte/Ende 1980 nicht mehr verfügbar war, musste man eben etwas neues einsetzen.
Das Gehäuse in blau (hochglanz mit leichtem Glitzer) macht einen sehr stabilen Eindruck, die Größe an sich muss einfach so sein! ich habe auch noch den Controller, (MS20 CI), aber wer das Original dann mal gespielt hat, kennt und genießt den Unterschied!
Die Tastatur wird gerne bemängelt, kann ich nicht nachvollziehen. Wer eine Neuauflage nach altem Muster haben will, muss auch mit den vermeintlichen Fehlern von damals leben. Ich persönlich komme mit der Tastatur (Mittelklasse ohne Schnickschnack) bestens zurecht, da gibt es wirklich schlimmeres!!
Der Klang sollte in den letzten 40 Jahren wohlbekannt sein, da brauche ich nichts hinzuzufügen...
Wer gerne experimentiert, Trash und Noise liebt, wer gerne schraubt und entwickelt, rudimentäre Funktionen kennenlernen möchte und sich grundsätzlich an analogen Bedienkonzepten und dem dazugehörenden Klang orientieren möchte, der macht mit diesem Klassiker der Musikgeschichte keinen Fehler!
Wer die Bedienung etwas näher kennenlernen möchte kann auch gerne auf meinem Kanal (YT) das dazugehörige Tutorial ansehen. Einfach meinen Nickname suchen, dann passt das schon... ;-)