Mit dem Moonwind MkII präsentiert Jomox nach über 10 Jahren die zweite Generation dieses außergewöhnlichen Stereo-Filters mit Stepsequencer. Im Kern besteht diese Filterbox aus zwei analogen Filtern in OTA-Bauweise mit wählbaren Lowpass, Bandpass, Highpass und Notch Charakteristiken und separat einstellbaren Cutoff, Q (Güte) und Resonanz Parametern je Seite. Den Filtern ist ein exzellentes Schwingverhalten über den gesamten Audiobereich von 10 Hz bis 30 kHz zu attestieren. In Punkto Signalrouting ergeben sich weitere klangliche Besonderheiten aufgrund der Filterverkettung, neben Stereo werden auch die Optionen Parallel, Serial und Parallel Feedback angeboten. Anstelle eines Eingangssignals bzw. additiv zu diesem ist ein Rauschgeneratorinkl. Jomox‘ speziellem MetalNoize mit 1000 Varianten implementiert. Dadurch ist das Gerät als eigenständiger Klanglieferant nutzbar ohne dass ein Audiosignal eingespeist wird. Der digitale Effektprozessor stellt 15 Effekte wie z.B. Reverb, Delay, Waveguide, Chorus oder Flanger zur Verfügung und ist an verschiedenen Stellen im Signalweg positionierbar. Den Abschluss in der Kette macht der diskret aufgebaute Stereo VCA.
Sequencer & Modulationsquellen
Das zweite Highlight des Moonwind MkII ist der interne Stepsequencer, der das Aufzeichnen von Reglerbewegungen von Cutoff, Q und Resonanz separat für die linke und rechte Seite über vier Takte hinweg ermöglicht. Anstelle der Regler kann auch das Touchpad zur intuitiven Eingabe von Parameterverläufen verwendet werden. Angesichts der Qualität und Präzision der Filter und Verkettungsoptionen sind mit dem Moonwind MkII rhythmisierte, auf den Punkt gebrachte Klangveränderungen möglich, die bestenfalls ein entsprechend umfangreich bestücktes Modularsystem zu leisten vermag. Als klassische Modulationsquellen dienen zwei ADSR Hüllkurven für Filter und VCA, zwei frei adressierbare LFOs mit jeweils 64 Wellenformen die sich zur MIDI-Clock synchronisieren lassen und ein flinker Envelope Follower. Natürlich gibt es für alles genug Speicherplätze: für die Pattern (gespeicherte Reglerverläufe) sind 32 Presets vorgesehen, für Konfigurationen und Klangeinstellungen sogar 256 Presets.
Anschlussfreudig
Im Gegensatz zum ersten Moonwind zeichnet sich die MkII durch etliche Anschlüsse für Steuerspannungen aus. Die beiden CUT L/R CV Ausgänge führen die Summe aller Spannungen (Sepuencerline, Hüllkurve und LFO) raus, die am jeweiligen Cutoff-Regler anliegen. Für die beiden Cutoff-Parameter und den VCA sind dedizierte CV-Eingänge vorhanden. Zudem gibt es sechs frei belegbare CV-Eingänge, damit ließe sich z.B. auch Q und Resonanz aus dem Eurorack heraus modulieren. Stereo Ein- und Ausgänge, ein Stereo Aux Eingang und das MIDI-Trio runden sie Ausstattung sinnvoll ab.
Outro
Wer mehr sucht als Wob-Wob Lowpass Filterungen und bereit ist sich auf etwas Neues einzulassen erhält mit dem Moonwind MkII ein leistungsfähiges Werkzeug zur Klangbearbeitung, das in dieser Form durchaus ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt genießt und unglaublich gut klingt.
Mit vielen Extras die die Arbeit mit der Filterbank zu einer wahren Freude machen. Für Fans von Filtern/bänken ein echtes must have. Einzig bei der Bedienung ziehe ich einen Stern ab...manchmal etwas kryptisch und der Bildschirmschoner schont manchmal ohne Grund das Display :-) Plus, wer keine Lust hat Bedienungsanleitungen zu lesen (RTFM) ist hier auch falsch! Ansonsten ist die Filterbank in meiner Sammlung die mit besten Grundklang und S/N. Volle Empfehlung :-)
Features
Verarbeitung
Bedienung
Preis/Leistung
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