Die Ibanez Standard RC520-JSG Jet Stream Green verbindet auf gekonnte Weise ein authentisches Retro-Design mit dem zeitgemäßen Spielkomfort, für den Ibanez seit Jahren steht. Hierbei besitzt die E-Gitarre einen Mahagoni-Korpus mit Bindings an Vorder- und Rückseite, während auf dem rundlichen Profil des geschraubten Ahorn-Halses jede Spieltechnik locker aus den Fingern geht. Am Verstärker überzeugen die Ibanez Core Tone Humbucker mit ihrem warmen Vintage-Sound, der Blues- und Rock-Licks mit harmonischer Dynamik umsetzt. Erweitert wird das Klangspektrum dank des Coil Tap Switch um klassische Single Coil Sounds. Eine Ibanez Tight-Tune Brücke, und präzise Ibanez Mechaniken runden die Ausstattung der Ibanez RC520 stimmig ab.
Ich wollte eine Gitarre für einen Vintage-Sound.
Verglichen wurde die RC520 mit der Fender Jazzmaster Player Series.
-PU mit etwas weniger Druck für den Vintagesound
-Split-Coil Funktion
-648er Mensur
-usw
Auf dem Papier schon mal einige Gemeinsamkeiten.
Bzgl. der Kritik sei gesagt, ich hatte Eingangs eher mit der teureren Fender geliebäugelt, wollte diese aber nicht außer Konkurrenz laufen lassen.
Der Vergleich ist immer in der Reihenfolge beschrieben, wie durchgeführt.
1. Das Auspacken
Als erstes die Ibanez, lag halt oben im Karton.
Sauber verpackt im typischen Ibanez Karton, sauber gearbeiteter Hals, ordentliche Lackierung, wirklich gut eingestellte Saitenlage und trotz des Wetters (Ende Sep. ~15°C) war die Gitarre in Stimmung. Nach meiner Erfahrung also alles Ibaneztypisch.
Kurz angeschlagen, klingt schonmal gut, nichts scheppert, trockener angenehmer Klang.
Jetzt die Fender:
Karton halt, gut, kommt auf den Inhalt an.
Auch hier Sauber verpackte Gitarre, Tremolohebel und Handbuch irgendwie mit reingeschmissen.
Gitarre ausgepackt und begutachtet, Optik ist schon mal sehr geil.
Der Lack am hinteren Gurtpin ist leider schon etwas abgeplatzt obwohl keine Beschädigungen am Karton waren und die Gitarre im Karton an der Stelle mit Styropor theoretisch gut geschützt ist. Sowas darf in der Preisklasse nicht passieren.
Auch hier kurz angeschlagen, erstmal stimmen.
H- E- und e-Saite haben gescheppert, Oktavreinheit war auch um fast einen Halbton daneben.
Hier kurz trocken gespielt, Klang ist soweit ok, wär da nicht ein unangenehmer Nachhall in den Obertönen.
2. Die Verarbeitung
Ibanez:
+ Saubere Lackierung
+ Gut verarbeiteter Hals
+ Gut abgerichtete und saubere Bundstäbchen
+ Gut konstruierte Bridge
- Tone-Regler sehr leichtgängig
- PU-Switch rastet sauber ein, hat aber etwas Spiel
Fender:
+ Saubere Lackierung
+ Gut verarbeiteter Hals
+ PU-Switch rastet sauber ein und hat kein Spiel
+ Potis haben angenehmen Widerstand
- Macke im Lack
- Bundstäbchen nicht durchgängig sauber verarbeitet und matt
3. Der Klang
Wie immer ist der Klang eine rein subjektive Sache, dennoch versuche ich so neutral wie möglich zu bleiben.
Fender:
Clean:
Angenehmer Klang, der Bridge-PU ist etwas Spitz im Klang, kann man aber über den EQ regeln.
Der Neck-PU ist recht warm im Klang, aber bisschen für meinen Geschmack könnte das etwas mehr sein.
Im Coil-Split bekommt man einen Strat-Sound welcher sehr Spitz ist, leider geht wirklich viel Druck verloren was ich so nicht unbedingt erwartet habe.
Overdrive:
Klassischer Rock 'n Roll Sound, gefällt soweit, ist allerdings etwas ungewohnt da die bisherigen Gitarren wirklich Dampf haben, aber das wollte ich ja.
Distortion:
Klingt nicht, das ist definitiv nichts für die Jazzmaster, aber Vintagesound ist halt eher Overdrive von daher OK.
ABER...!
Was durchgängig nervt ist das extreme nachhallen der Saiten, bei Verzerrung klingt das einfach nur grausam.
Verursacht wird der Nachhall zwischen Sattel und Mechaniken, was noch zu verkraften wäre, und zwischen Saitenhalter und Bridge.
An letzterer Position schwingen diese so laut nach dass man diese zusätzlich abstoppen müsste da sich das auf den Rest der Saiten überträgt.
Das geht gar nicht.
Ibanez:
Clean:
Auch hier angenehmer Klang in allen drei Positionen.
Der Neck-PU könnte etwas mehr Power vertragen ist aber schön warm, hier geht der Punkt an die Fender.
Im Coilsplit geht nicht ganz so viel Power verloren wie bei der Fender, ist aber klanglich auf gleichem Level.
Overdrive:
Klingt etwas ausgewogener und klarer als die Fender. Gefällt!
Distortion:
Kann man machen, klingt nicht so schlimm wie bei der Fender, aber das Zuhause beider Gitarren ist der OD!
Fazit:
mMn. sind die >200€ Aufpreis für die Fender nicht gerechtfertigt.
Mit der RC520 bekommt man mehr fürs Geld!