Hughes & Kettner TubeMeister Deluxe 20

Als Bedroom-Player war der Blackstar HT-1R für mich bisher der beste und flexibelste Amp zum Üben. Aber nun sollte mal etwas größeres/besseres her, dass aber auch bei Zimmerlautstärke gut funktioniert. Einige Amps habe ich getestet (Palmer Fab 5, Blackstar HT5, Engl Gigmaster 15, ...), welche zwar alle ihre Reize hatten, aber mir dann doch zu unflexibel waren. Habe mir dann einfach mal den Tubemeister Deluxe bestellt und der ist geblieben.

Der Clean-Kanal klingt genial...von sparkly clean bis Crunch.
Anfangs kam ich mit dem Lead-Kanal überhaut nicht klar. Der Kanal klang ziemlich dünn und kratzig und bei Palm Mutes fehlte der Druck. Auch die 3-Band-Klangregelung konnte nicht helfen. Nur für den Clean-Kanal wäre mir der Amp dann doch etwas zu teuer gewesen. Deswegen nur 4 Sterne für den Sound.
Dann habe ich einfach mal eine Mullard 12AX7 Reissue im Preamp eingesetzt und die kratzigen Höhen wurden gezähmt, Bässe und Tiefmitten gepusht. Das Klang schon besser. Habe darauf hin einen kompletten Satz von TAD-Röhren (TAD RT080, RT 008 und EL84-STR matched pair) eingebaut. Jetzt passt der Zerrkanal und der Amp bekommt 5 Sterne für den Sound. Vom Klang her ist er jetzt nur noch etwas schlanker aufgestellt als der Clean-Kanal, was aber auch bei hohem Gain und Boost für eine sehr gute Differenzierung sorgt. Der Zerrgrad reicht von leicht angezerrt bis High-Gain. On Top gibt es noch den Boost, der Gain/Volume sowie Bässe und Tiefmitten anhebt.
Lässt sich auch im High-Gain mit dem Vol-Poti auf Clean herunter regeln.
Generell ist der Amp sehr gut in der Wiedergabe verschiedener Gitarren... Egal, ob Humbucker oder Single-Coil, Bridge, Neck oder Zwischenpositionen, alles hat seinen eigenen Sound, der für mich perfekt ist.

Die Power-Soak funktioniert auch gut, aber selbstverständlich bekommt man keine Endstufensättigung bei Zimmerlautstärke (Das funktionierte bisher bei keinem Amp...). Man kann den Amp auch bei sehr gutem Sound auf 20 W in Zimmerlautstärke spielen. Die Bässe sind hierbei aber tighter/moderner als in der 1W-Stellung. In der 1W-Stellung klingt es etwas mehr nach Vintage-Sound.

Die Red Box AE habe ich bisher noch nicht getestet, ist aber sicherlich ein cooles Feature.

Mit dem Tubemeister Deluxe werde ich lange glücklich sein. Betreibe ihn übrigens an einer Blackstar 1 x 12" Box mit Celestion Creamback.

Habe mir dieses Top mit dem Hintergrund gekauft, dieses fürs Homerecording zu nutzen in Kombination mit Plugins oder als Standalone. Die wechselbaren Modis von 20 auf 5, und 1 Watt sowie das Silent Recording durch die Red Box macht das Arbeiten mit dem Tubemeister super einfach und ermöglichen viele Variationen im Sound. Auch perfekt zum üben oder falls eine Mikrofonierung der Box zuhause nicht möglich ist. Die 20 Watt an meiner Orange ppc 1x12 reichen für meine Bedroom Recording Zwecke mehr als aus.
Der kleine Kommt in einem Handlichen Gigbag welcher wertig und robust wirkt.

Als Kontra muss ich anmerken das dieses Top schon ziemlich viel Hitze Produziert. Hab ich so bei keinem anderen Top in diesem ausmaß gesehen. Ich kann jedem raten den kleinen gut belüftet zu verwenden, könnte mir vorstellen das er in einem eingebautem Rack zu heiß wird und nicht genug Wärmeableitung abbekommt!

Alles in allem jedoch eine kleine Wunderbox die ich in meinem kleinen Studio Setup nicht mehr missen möchte.

Ich betreibe den TM 20 dlx an einer halboffenen Box mit Emminence Cannabis Rex 10er und einem Joyo 10 Band EQ im FX-Weg, Höhen bei 8 und 16 kHz und Bässe bei 31 Hz zurück genommen, Mitten bei 500 Hz leicht geboostet ,er ist permanent an. Powersoak steht bei mir auf 5 W oder sogar 1 W zum üben daheim, zum Proben und für kleinere Gigs ohne Powersoak.

Mit den Stock-Röhren 12AX7B China und Shuguang EL84 klang er in der Tat zischig und kratzig in jedem Kanal. Nimmt man die Höhen auf 9 Uhr und die Mitten auf halb 11 zurück, gehts für manche Musikstile und mit entsprechender Gitarre, mein Traumsound wars noch nicht. Ziemlich bald die Vorstufenröhren getauscht gegen JJ ECC81 Goldpin an V1 und JJ ECC83 Midgain Goldpin an V2.

Jetzt ist der cleane Kanal rund, warm und trotzdem brilliant und bei 15 Uhr mit einer ganz leichten Anzerrung. Der Leadkanal auf 12 Uhr drückt und rockt, Bässe sind hier ab Werk etwas zurück genommen. Mit dem Halshumbucker entsteht so ein schön singender Soloton, mit dem Bridge-HB gehts etwas deftiger ab, sehr schön. Jetzt noch den Boost dazu und Good Old Eddie ließe grüßen, wenn ichs denn könnte, der Sound käme schon mal ganz gut hin.

Vor dem EQ hängen noch Flanger und Delay im FX, funktioniert ohne Brummen oder Rauschen. Überhaupt ist der Amp recht leise, auch der optionale Fußschalter knackt oder poppt nicht. Hatte zuerst einen anderen als den originalen FS versucht, ging leider nicht, Polung oder Belegung war wohl anders.

Fazit: Features super (Powersoak, Boostfunktion, Redbox). Sound für meinen Geschmack leicht verbesserungsbedürftig, dann aber sehr gut!

Super AMP !!!

leider absolut nicht für meinen Geschmack geeignet. Getestet mit diversen Gitarren über meine Studiomonitore ( Focal, NS10, Dynaudio, Auratones ) mit der eingebauten Redbox: trotz Treble auf Null penetrante Höhen, kratzig und flach . Mit anderen (passiven ) Speakersimulationen etwas besser. Wie Thomas Blug das Vorführvideo hinbekommen hat, würde mich mal brennend interessieren. werde das Teil an ein Jugendzentrum verschenken.