Das Hotone Loudster ist genau das Richtige für Gitarristen auf der Suche nach einer Endstufe mit mehr als ausreichender Ausgangsleistung im portablen Gehäuseformat. Am Ende der Effektkette auf dem Pedalboard platziert, lassen sich Signale üblicher Vorstufen, Effektpedale oder Amp Modeler am Input des Hotone Loudster anschließen und mit einer saftigen Leistung von bis zu 75 Watt an Lautsprecherboxen mit 4 bis 16 Ohm Impedanz weitergeben. Der Klang des Hotone Loudster bleibt dabei auch auf höheren Volume-Settings stets klar und kraftvoll.
Der Loudster ist mit Netzteil schon recht groß - vor allem, wenn man bedenkt, wie klein heutzutage Verstärkerschaltungen sind. Aber er passt trotzdem auf's Pedalboard oder neben den Modeller. Wer das Gerät mobil nutzen möchte und bei Üben, Probe und Auftritten unterschiedliche Lautstärken erreichen muss, wird sich wahrscheinlich über das großzügig dimensionierte Gehäuse mit Genug Platz für Labels rund um den Lautstärkeregler freuen. Der Laustärkeregler ist gleichzeitig das einzige verstellbare Element, sonst finden sich an dem Verstärker nur Ein-/Ausschalter und Ein- und Ausgangsbuchsen. Das Ein- und Ausschalten klappt ohne hörbares Knacksen im Lautsprecher, das Volumepoti ist leichtgängig und arbeitet mit konstantem Widerstand. Fühlt sich wertig an, auch wenn ich mir einen etwas höheren Widerstand gewünscht hätte, um versehentliches Verstellen zu verhindern. Schlimm ist das aber nicht, ganz von alleine sollte sich da nichts verstellen.
Der Sound ist neutral, was aus dem Ampsimulator kommt, wird mit der gleichen Klangfarbe ausgegeben.
Die einzigen Kritikpunkte - und hier jammere ich auf wirklich hohem Niveau - sind, dass ich mich über eine von oben lesbare Markierung der Ein- und Ausgänge und des Schalters gefreut hätte, das hätte den Anschluss noch ein bisschen vereinfacht. Aber natürlich trifft man mit ein bisschen Routine auch im Blindflug die richtigen Buchsen. Außerdem wäre in manchen Situationen ein Equalizer schön, aber da die meisten mir bekannten Vorverstärker entsprechende Einstellmöglichkeiten bieten, ist das auch nicht wirklich essentiell. Vielleicht ist dieser KISS-Ansatz ja auch ganz gut. Einen nicht vorhandenen Regler kann man nicht falsch einstellen. Ein bisschen ärgerlicher ist, dass das Netzteil ein Kabel mit Micky-Maus-Stecker erfordert. Das ist unterwegs deutlich schwerer aufzutreiben als die viel gängigeren Kaltgerätekabel, falls man es mal irgendwo liegenlässt.
Die Verarbeitung gefällt mir abschließend auch ganz gut, das stabil anmutende Metallgehäuse ist gut verschraubt, Schalter und Buchsen machen einen guten Eindruck. Selbstklebende Gummifüße liegen bei. Einen klitzekleinen Abzug gibt es für den Laustärkeregler, der bei meinem Gerät locker war. Der Knopf darauf lässt sich abziehen, dann kann man den Regler wieder festschrauben, aber ein Tropfen Sicherungslack auf dem Gewinde wäre vielleicht ganz gut gewesen. Die Gehäuseschrauben sind ebenfalls nicht gesichert.
Also insgesamt bin ich sehr zufrieden, ich würde den Hotone Loudster wieder kaufen. Und vielleicht würde ich auch eine etwas stärkere Version kaufen. Ich konnte ihn noch nicht komplett aufdrehen, in einer sehr lauten Band könnte ich mir aber vorstellen, dass er an seine Grenzen stößt.