Mit dem Höfner Ignition Club Bass Sunburst präsentiert der Traditionshersteller aus dem mittelfränkischen Baiersdorf einen Halbakustik E-Bass im Stil der 70er Jahre. Dementsprechend überzeugt der um eine Short Scale Mensur herum gebaute und mit Staple Pickups ausgestattete Viersaiter mit einem sonoren Klangbild, das mithilfe der kultigen Höfner Passiv-Schaltung angepasst werden kann. Klassische Hardware im Vintage Stil vervollständigt den Höfner Ignition Club Bass.
Der Höfner Ignition Club Bass besitzt eine Shortscale Mensur von 30" Länge (762 mm), die nicht nur eine extrem leichtgängige Bespielbarkeit garantiert, sondern in Verbindung mit dem halbakustischen Korpus einen sonoren, warmen Klang fördert. Dieser wird mit Boden und Zargen aus laminiertem Riegelahorn gefertigt, auf denen eine Decke aus laminierter Fichte resoniert. Darüber hinaus liegt der geleimte Ahorn-Hals, der mit einem Palisander-Griffbrett versehen ist, mit seinem schlanken Profil bequem in der Hand.
Als Tonabnehmer kommen auf dem Höfner Ignition Club Bass Sunburst zwei Höfner Ignition Staple Pickups zum Einsatz, die einen fetten Vintage Ton mit tiefmittigem Fundament und samtigen Höhen liefern. Verwaltet werden die Pickups über die kultige Höfner Passiv-Elektronik, die mit zwei Volume-Reglern und drei Schiebe-Schaltern vielseitige Klangfarben abrufbar macht. Stehen die "Bass"- und "Treble"-Regler in der Off-Position, können beide Tonabnehmer mithilfe der Volume-Regler gemischt werden. Wird das "Bass"-Preset aktiviert, ist nur der Hals-Pickup mit einer zusätzlichen Höhen-Dämpfung aktiv, während "Treble" den Stegtonabnehmer alleine aktiviert. Werden beide Schalter in die On-Position geschoben, wird das Signal stummgeschaltet. Zusätzlich können über den "Rhythm/Solo"-Schalter zwei Lautstärke Presets abgerufen werden.
Darüber hinaus ist der Höfner Ignition Club Bass mit Vintage Style Hardware ausgestattet, die sich nicht nur stimmig in den klassischen Look einfügt, sondern auch mit hoher Funktionalität überzeugt. Am Korpus werden die Saiten von einem klassischen Trapez-Saitenhalter über die Palisander-Brücke geführt, die maßgeblich zum charakterstarken Sound des Basses beiträgt. Damit eine saubere Intonation aller Saiten gegeben ist, verfügt sie außerdem über kompensierte Saitenauflagen. An der Kopfplatte versprechen darüber hinaus Open Gear Mechaniken eine exakte und stabile Stimmung des Basses.
Ich habe den Bass als Retoure-Ware gekauft,
nach dem Auspacken vielen mir gleich einige optische Makel auf, die aber nicht sooooo schwer ins Gewicht fallen! Da wird anscheinend bei der Endkontrolle einiges geduldet! Aber ok, mit der Bundfeile die Stäbchen nachgearbeitet, das Griffbrett satt geölt, denn das wirklich staubtrocken, Flatwounds aufgezogen und den Korpus poliert und schon steht der Höfner schon ganz anders da. Ach so, nachdem ich die Schutzfolie vom Pickguard abgezogen, hatte machte sich ein sehr sehr starker Geruch nach üblem China-Plastikdämpfen breit! Das war eigentlich mit das Schlimmste. Was ein Gestank!! Ich habe das Pickguard abgebaut und 5fach mit Klarlack lackiert, sieht gut aus und ist nach gründlichem durchtrocknen geruchsneutral. Der Klang ist für meine Ohren gut bis sehr gut, die Saitenlage leicht und schnell für jeden Geschmack einstellbar. Sehr komfortabel zu bespielen und ein absolutes Leichtgewicht! Mir macht der Höfner jetzt richtig Freunde!!
… aber nicht blind vor Liebe. Unsere asiatischen Freunde haben den Ignition Club Bass nicht sehr gewissenhaft verarbeitet. Darum kostet er auch 300,– und nicht 2000,– Euro. Soweit so klar. Dennoch könnte die Höfner-Endkontrolle auch im Billigsektor ruhig ein bisschen gewissenhafter drüberschauen und mehr darauf achten, was da alles unter dem Label ›Höfner‹ das Haus verlässt. 300,– Euro sind schließlich auch Geld! Aber die Freude über das schöne, gut zu spielende und toll klingende Instrument überwiegt die Verarbeitungsmängel bei Weitem. Darum habe ich mich für diesen Bass entschieden und andere zurückgestellt. Allerdings muss man das Instrument verstehen, z. B. die Oktavreinheit einzustellen wissen – der Steg kann ja nur im Ganzen verschoben werden. Also: Saiten stimmen und im zwölften Bund greifen, E zu tief – Brücke in Richtung Hals nach vorne, G zu hoch – Brücke nach hinten. Heißt: Saiten lösen, Brücke entsprechend versetzen, Saiten wieder anziehen und stimmen, testen, passt noch nicht, alles wieder von vorne, bis der bestmögliche Kompromiss auch für A und D gefunden ist. Da kann die Brücke am Ende recht schräg stehen, aber die Intonation stimmt dann einigermaßen. Auch die Schaltung kann enorm verunsichern. Der Schalter auf ›Bass On‹ schaltet nämlich den Bridge-Pickup aus, so dass nur noch der Hals-Pickup wummert. ›Treble On‹ schaltet entsprechend den Hals-Pickup aus, dass nur noch der Bridge-Pickup näselt. Beide Schalter gleichzeitig auf ›On‹ schalten also beide Pickups aus(!), der Bass ist stumm. Wer das nicht weiß, denkt, der Bass wäre kaputt, falsch verlötet. Ist aber alles im Sinne des Erfinders und wird seit jeher von Höfner so gehandhabt. Ich stehe total auf diese Kuriosität :) Dann ist da noch der Solo-Knopf, der die Lautstärke boostet. In Wahrheit wird da nichts geboostet, die Solo-Einstellung entspricht dem normalen Output der Pickups. Vielmehr wird im Rhythmus-Modus die Lautstärke etwas gedrosselt, so dass man beim Umschalten auf ›Solo‹ meint, die Lautstärke würde angehoben. Eine Tonblende gibt es nicht. Man muss den Ton also zu schalten und mit den Volumen-Reglern zu mischen wissen und nicht zuletzt mit den Fingern formen, durch Anschlag und Position. Ob dicke oder dünne Saiten, Roundwounds oder Flatwounds, muss jeder selber wissen. Mit den dünnen Flatwounds von La Bella, extra für Höfner-Violinbässe und ähnliche, hab ich jedenfalls nichts falsch gemacht. Toller Sound, tolles Instrument, bin süchtig!
Sehr gute Bespielbarkeit, insbesondere für Gitarrenspieler zum Einstieg in die „Bass-Welt“ geeignet !