Beethovens 32 Klaviersonaten stellen – nach einem Ausspruch Hans von Bülows – das „Neue Testament“ der Musik dar. Ganz so ernst geht es in unserem Auswahlband nicht zu, denn wir zeigen den Bonner Meister auch von seiner „weltlichen“ Seite, mit Tänzen, Bagatellen, dem ungewöhnlichen Charakterstück „Lustig und traurig“ und natürlich mit dem unverwüstlichen Stück „Für Elise“.
Dabei steigern sich die Stücke von leicht bis mittelschwer – wie üblich in unserer Reihe „Am Klavier“. Aber auch vor Beethovens Klaviersonaten muss man nicht sofort in Ehrfurcht versinken: die ganz klassisch daherkommende G-dur-Sonate (im Grunde eine Sonatine) bietet einen idealen Einstieg in sein vielfältiges Sonatenschaffen. Im Kontrast dazu steht der „Klavierpoet“ Beethoven mit dem 1. Satz der „Mondschein“-Sonate cis-moll und dem Trauermarsch aus der As-dur-Sonate – visionäre Schöpfungen, die bereits weit in die Romantik vorausweisen.