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Die Vintage-Gitarren von Gretsch stehen seit den 1950er Jahren wie die kaum eines anderen Herstellers für ungezügelten Rock'n'Roll. Doch die bewegte Geschichte der Gitarren Company aus New York reicht weit zurück.
Gegründet wurde Gretsch, als der junge deutsche Emigrant Friedrich Gretsch 1883 ein kleines Geschäft in Brooklyn eröffnete, in dem zunächst Musik-Instrumente, wie Banjos, Tambourine und Schlagzeuge produziert wurden. Nach dem überraschenden Tod Friedrichs 1895 übernahm sein Sohn Fred Gretsch, heute als Fred Gretsch, Sr. bekannt, im Alter von gerade einmal 15 Jahren die Firma und führte sie in eine erfolgreiche Ära. Konzentrierte sich Gretsch in dieser Zeit zunächst auf Produktion von Percussion-Instrumenten sowie Banjos und Ukulelen, erweiterte man das Programm in den 1930er Jahren erstmals um Gitarren. Vor allem mit der Linie hochwertiger Archtop Orchestra Modelle konnte sich Gretsch Respekt bei Künstlern und anderen Gitarrenbauern verfügen.
Nachdem sich Fred Gretsch, Sr. 1942 zur Ruhe setzte, übernahmen seine Söhne William Walter und Fred junior die Geschicke der Firma und setzten den Erfolg in der Zeit des aufstrebenden Rock'n'Roll fort. In den 1950er Jahren fokussierte man die Produktion auf Hollowbody-Gitarren, deren Bekanntheitsgrad durch berühmte Endorser enorm gesteigert werden konnte. So gewann man mit Chet Atkins, dessen Tennessean und Country Gentleman Modelle auch heute noch zum Programm gehören, niemand geringeren als den Gitarristen von Elvis Presley für Gretsch Gitarren. Aber auch Cliff Gallup und Duane Eddy gehörten in dieser Zeit zu den Musikern, die eine Gretsch Gitarre auf der Bühne und im Recording-Studio einsetzten. Außerdem kaufte 1961 der junge George Harrison eine gebrauchte 1957er Duo Jet, die ihn während der ersten Auftritte der Beatles begleitete. Auch andere Musiker der British Invasion, darunter Brian Jones von den Rolling Stones und Pete Townshend, setzten auf Gitarren von Gretsch.
Als sich Fret Gretsch, Jr. im Jahr 1967 zur Ruhe setzte, wurde Gretsch an die Baldwin Piano Company verkauft, in deren Besitz sich die Firma bis 1985 befand. In diesem Jahr holte mit Fred W Gretsch III der Urenkel des Firmengründers Gretsch zurück in Familienbesitz. Nahezu zeitgleich machte Brian Setzer mit seiner Rockabilly-Band The Stray Cats wieder populär, sodass einem erfolgreichen Neustart nichts im Wege stand. Seit diesem Zeitpunkt war Gretsch, auch durch die Zusammenarbeit mit weiteren Künstlern wie Johnny Marr und Bully Duffy, wieder auf dem Radar vieler Gitarristen, konnte jedoch nicht an die alten Erfolge anknüpfen.
Im Jahr 2002 entschloss sich Fred Gretsch III daher zu einer Zusammenarbeit mit der Fender Musical Instruments Corporation, die ab sofort, Entwicklung, Produktion und Vertrieb übernahmen würde, wobei die Firma Gretsch jedoch weiterhin in Familienhand verblieb. Durch die Besinnung auf alte Tugenden und den klassischen Sound konnte Gretsch sich zusammen mit der Fender Musical Instruments Corporation wieder unter den Top Playern der Gitarrenhersteller platzieren und bietet für jeden Gitarristen und Geldbeutel das passende Instrument.
Den Einstieg bilden hierbei die Hollow Body Gitarren der Gretsch Electromatic und Streamliner Collections, die das klassisches Design und Sound zu einem günstigen Preis bieten. In der Gretsch Professional Collection aus japanischer Produktion versammeln sich darüber hinaus die Klassiker aus der goldenen Ära, darunter die legendäre White Falcon, die Chet Atkin Country Gentleman sowie Penguin und Jet Modelle. Auch Signature-Gitarren jüngerer Künstler, wie die Gretsch G6120SH Brian Setzer und Bonos G6136I Irish Falcon werden im Rahmen der Professional Collection angeboten. Für sonstige gehobene Ansprüche steht außerdem der Gretsch Custom Shop zur Verfügung, in dem Masterbuilder Steve Stern mit seinem kleinen Team erlese Einzelstücke fertigt.
Es gibt durchaus auch Bass-Gitarren von Gretsch, aber sie sind deutlich weniger populär als die Halbakustik-Gitarren, die in größerer Modell-Vielfalt erhältlich sind. Entsprechend gering ist die Auswahl in unserem Shop. Derzeit werden drei verschiedene Vier-Saiter-Bässe angeboten.
Zu den beliebtesten Gitarren der Firma Gretsch gehören unter anderem die Modelle White Falcon, Black Falcon, Irish Falcon und die Ched Atkins Modelle. Verschiedene Bauformen der Jazz-Gitarre sind selbstverständlich auch bei den angesagten Marken Fender, Gibson oder Ibanez vertreten, eine Gretsch-Gitarre zu spielen hat aber besonderen Stil und vor allem echten Vintage Charme.