Gitarrensaiten zählen in Hinblick auf Klang und Bespielbarkeit ohne Frage zu den einflussreichsten Bestandteilen einer Gitarre. Da eine Neubesaitung schon so manchem Instrument auf die Schnelle zu neuem Glanz verholfen hat, lohnt es sich also sehr, Gitarrensaiten häufiger auszutauschen. Im Folgenden erklären wir euch die wichtigsten Unterschiede zwischen den verschiedenen Saitentypen, Materialien und Stärken, sodass ihr garantiert den passenden Satz im Sortiment des MUSIC STORE Online Shop findet!
Besonders wichtig bei der Saitenwahl ist zunächst natürlich darauf zu achten, den richtigen Saitensatz für das eigene Instrument zu wählen. Denn obwohl sich die verschiedenen Saitentypen auf den ersten Blick sehr ähnlich sehen, gibt es doch einige Unterschiede, die man berücksichtigen sollte.
Westerngitarrensaiten verfügen über einen Metallkern, der ihnen ihren hellen, strahlenden Klang verleiht. Eine besonders wichtige Rolle für den Grundklang der Saiten nimmt hierbei das verwendete Material ein, bei dem es sich meist um unterschiedliche Bronzelegierungen handelt: 80/20 Bronze (80 % Kupfer, 20 % Zink) zeichnet sich durch einen besonders klaren Sound aus, Saiten aus Phosphor Bronze klingen hingegen etwas dunkler. Anders als bei E- oder Konzertgitarrensaiten verfügen Westerngitarrensätze über vier umsponnene Saiten von der E- bis zur g-Saite, lediglich die beiden höchsten h- und e-Saiten bleiben unumsponnen (plain).
E-Gitarrensaiten sind zwar ebenfalls aus Metall gefertigt, im Vergleich zu Westerngitarrensaiten aber etwas dünner ausgeführt. Das wohl beliebteste und auch meistgenutzte Material für E-Gitarrensaiten ist Stahldraht, der mit einer dünnen Nickelschicht überzogen wird. Dies sorgt zum einen für ein angenehmes Spielgefühl, zum anderen macht es die Saiten elastischer, sodass sie sich besser für Spieltechniken wie Bendings eignen. E-Gitarrensaiten werden passend zu unterschiedlichen Spielstilen, Stimmungen, Mensurlängen und vielem mehr in einer enormen Vielzahl verschiedener Stärken und Ausführungen angeboten.
Saitensätze für Konzertgitarre unterscheiden sich grundlegend von Saitensätzen für E- oder Westerngitarren, da sie keinen Metallkern besitzen. Während sie früher noch aus Tierdarm gefertigt wurden, bestehen sie heutzutage nahezu ausschließlich aus synthetischen Materialien wie Nylon, die ihnen ihren vergleichsweise warmen und weichen Klang verleihen. Die drei tiefen Basssaiten sind in der Regel mit einem zusätzlichen Metalldraht wie z. B. versilbertem Kupfer umwickelt, die Diskantsaiten bleiben hingegen unumsponnen. Dank ihres weichen Saitenkerns sind Nylongitarrensaiten besonders gut für Zupftechniken anwendbar und auch mit untrainierten Fingerkuppen sehr angenehm zu greifen, weshalb Einsteiger gerne auf der Konzertgitarre beginnen.
Die ungefähre Saitenstärke eines Satzes lässt sich meist schon an Beschreibungen wie Light, Medium oder Heavy ablesen. Etwas präziser wird es jedoch, wenn man auf die tatsächlichen Saitendurchmesser schaut. Hier hat sich flächendeckend die Angabe in Zoll durchgesetzt, sodass man häufig Werte wie z. B. .011 - .052 liest. Das bedeutet, dass die höchste Saite einen Durchmesser von 0,011 Zoll (ca. 0,27 mm) aufweist, die dickste Saite 0,052 Zoll (ca. 1,32 mm).
Viele Gitarristinnen und Gitarristen haben selbstverständlich ihre eigene bevorzugte Saitenstärke, die sie am liebsten spielen. Da es bei der Wahl des richtigen Satzes auf viele verschiedene Aspekte ankommt, fällt die Entscheidung nicht immer ganz so einfach und setzt manchmal sogar eine längere Probierphase voraus, bis der Lieblingssaitensatz in der richtigen Stärke gefunden ist. Die grundlegende Größe für das Spielgefühl stellt hier die resultierende Saitenspannung dar, die durch folgende Eigenschaften beeinflusst wird:
Ob man nun ein Setup mit größerer oder geringerer Saitenspannung bevorzugt, hängt wiederum vom individuellen Spielstil ab. Wer beim Spielen gerne auf Lead-Techniken wie Ziehton-Bendings zurückgreift, wird die geringere Saitenzugkraft dünner Saitensätze durchaus zu schätzen wissen. Auch Einsteigern werden oft dünne Saitensätze für den Anfang empfohlen, da diese sich einfacher greifen lassen und man die ersten Griffe so weitaus länger üben kann, bevor die Finger zu schmerzen beginnen.
Andererseits bietet eine straffer gespannte Saite einen weitaus klarer umrissenen Ton, der selbst bei härteren Anschlagtechniken mit dem Plektrum nicht scheppert und seiner ursprünglichen Tonhöhe treu bleibt. Stärkere Saitensätze sind besonders unter Metalheads sehr beliebt, wenn es um tiefere Stimmungen (Down-Tunings) geht, da sie die aus der Stimmung resultierende geringere Saitenzugkraft wieder ausgleichen.
Einige Hersteller wie z. B. Elixir, D'Addario oder Ernie Ball bieten sogenannte Coated Strings oder auch beschichtete Saitensätze an. Das Besondere daran ist, dass diese Saiten über eine zusätzliche Beschichtung verfügen, die als eine Art Schutzmantel gegenüber Korrosion agiert und die Saiten weitaus länger haltbar macht. Zusätzlich verhindert sie, dass sich Verunreinigungen wie Staub oder Hautreste zwischen den Umwicklungen festsetzen und das Schwingverhalten der Saite beeinträchtigen. Diese Schutzschicht ist allerdings so dünn aufgetragen, dass die Saitenschwingung als solche durch sie nicht gedämpft und der eigentliche Klang somit nicht beeinträchtigt wird.