Als waschechtes Instrument für klassische Rock-Sounds präsentiert die Gibson SG Naked 2016 Limited das kraftvolle Klangbild zweier P-90 Soapbar Pickups und ein klassisches Natur-Finish der Siebziger Jahre. Spieltechnisch bietet diese SG ein 22-bündiges Palisandergriffbrett mit äußerst schmaler Sattelbreite, auf dem auch anspruchsvollere Lead-Techniken wie String Skippings und schnell gespielte Lines ohne Probleme umsetzbar sind. Als Hardware-Ausstattung setzt die SG Naked hingegen auf die traditionelle und leicht einzustellende Tune-o-Matic Brücke in Kombination mit einem Stopbar für eine kräftige und direkte Ansprache, während sechs Grover Mechaniken mit Kidney Flügeln zuverlässig die Stimmung halten.
Als Tonabnehmer kommen auf der SG Naked zwei P-90 im traditionellen Soapbar Gehäuse zum Einsatz. Der Vorgänger des PAF-Humbuckers setzt sich aus einer Einzelspulen-Konstruktion zusammen, dessen Wicklung weitaus breiter als bei herkömmlichen Single Coils ausfällt und sorgt für breite und volle Sounds im Humbucker-Stil, ohne den klaren Snap des Single Coils zu verleugnen. Beide Pickups werden über die bewährte SG-Elektronik mit 3-Wege Toggle und individuellen Volume- und Tone Reglern gesteuert.
Die Anbauteile der Gibson SG Naked entsprechen dem Hardware-Setup traditioneller Gibson Solidbody Instrumente in Form einer Tune-o-Matic Brücke, deren sechs einzelne Saitenreiter individuelle Einstellungen für jede Saite erlauben. Dank fest eingeschraubter Bolzen in den Korpus erhält die SG Naked zusätzliche Resonanz, während die sechs Grover Mechaniken an der Kopfplatte für bewährte Stimmstabilität und langjährige Zuverlässigkeit stehen.
Ich bin beileibe kein Gibson Aficionado der alles toll findet, wenn nur das Gibson Logo auf dem Headstock prangt. Dazu habe ich in den letzten Jahrzehnten schon zu viele mittelmäßige bis schlechte Instrumente dieser Marke in den Händen gehabt. Aber dieses Instrument ist für den gebotenen Preis ein wirklich gutes Angebot an Gitarristen, die diese Form in Verbindung mit dem Sound von P90 PU's mögen sowie ein schnörkelloses und gerade durch die Schlichtheit schönes Instrument suchen.
Die Verarbeitung ist makellos. Lediglich die scharfen und teilweise kratzigen Bundkanten - die jedoch alle Instrumente der Studio und Tribute Baureihe aufweisen - musste ich nachbearbeiten und habe bei dieser Gelegenheit die Bünde nochmals spiegelglatt poliert. Die Bünde sind werksseitig bestens abgerichtet und der Sattel perfekt gekerbt.
Die typische SG Kopflastigkeit hält sich bei diesem Instrument in Grenzen und mit einem Baumwoll- statt Nylongurt lässt sich gut damit leben.
Der Sound ist knackig, auch durch die P90 bedingt und eignet sich für alle Stile, wo Definition und Durchsetzungsfähigkeit angesagt sind.
Was jedoch schon gewöhnungsbedürftig ist, ist die extrem schmale Sattelbreite, welche sich eigentlich übers ganze Griffbrett fortsetzt. Wer schmale bzw. eher zierlichere Finger hat wird glücklich werden, Gitarristen mit eher dickeren Fingern werden ihre liebe Mühe bekommen. Aber das muss individuell ausprobiert werden.
Für den aufgerufenen Preis - den genannten UVP finde ich absolut überzogen und würde diesen auch nie bezahlen - bekommt man ein wirklich tolles Instrument mit gutem Preis- Leistungsverhältnis, wenn die Specs zusagen.
ich hab die Gitarre jetzt 4 Tage und bin begeistert, super verarbeitet, klingt sitze, lässt sich toll spielen und sieht super aus.
Außerdem war sie fast perfekt eingestellt.
Würde ich immer wieder kaufen!
Danke Music Store!
Das, was mich an der SG Naked am meisten gereizt hat, ist der schmale Sattel von 39,3mm (1.55") und der schmale Hals insgesamt. Ähnliche Maße findet man übrigens bei der Angus Young Signature. Und für mich ist diese Gitarre ein Volltreffer, denn die Halsmaße kommen meinen Händen sehr entgegen. Obwohl die Sättel meiner anderen Gitarren (Strats und Teles) nur 2mm breiter sind, ist das überaschender Weise ein himmelweiter Unterschied.
Gibson hat ab Mitte der 1960er bis Anfang der 1970er Hälse mit solchen Maßen gebaut und sie auch für Les Pauls und ES 335 verwendet. Ich wünschte, Gibson würde wieder öfter Gitarren mit Specs dieser Epoche bauen!
Verarbeitung: Hier und dort am Holz hätte man noch mal mit 3000er Schleifpapier beigehen können. Aber nicht schlimm. Das kriege ich auch selber hin, wenn ich will. Ansonsten kam sie super eingestellt und die Bundabrichtung macht einen sehr guten Eindruck. Sofort spielbereit!
Klang: Raw P90 SG Bluespower! Ich mag P90 Sounds. Ich mag Singlecoils. Die P90 in Verbindung mit diesem Rockbrett haben ein ordentliches Pfund an Durchsetzungsvermögen.
Optik: SG halt. SG unlackiert. Irgendwo muss der Preis ja herkommen.
Preis/Leistung: Find ich mega! Ok, sie war heruntergesetzt. Aber ich hätte auch mehr Geld ausgegeben.
Fazit: Wer mäkelig ist, der könnte Gibson im Vergleich zu japanischen oder gar deutschen Herstellern Verarbeitungsnachlässigkeit vorwerfen. Aber ganz ehrlich: Das interessiert mich alles nicht, wenn ich ein Instrument in den Händen habe, dass super klingt, top eingestellt ist und einfach Attitude hat!