Mit der Gibson Hummingbird Walnut
Zudem halten die vernickelten Mini Grover Rotomatic
Ausgestattet mit dem L.R. Baggs Element Pickup wird der akustische Sound der Gitarre lebendig und natürlich mit exzellenter Dynamik übertragen. Nicht zuletzt ist bereits ein
Ich spielte bisher hauptsächlich eine Takamine GJ72CE. Nun war es Zeit für ein Upgrade. Da eine gute Gitarre eine Investition fürs Leben ist, habe ich es mir nicht leicht gemacht und mich lange mit dem Thema auseinandergesetzt. Nach Recherchen zu verschiedenen Korpusformen/Tonhölzern sollte es die Hummingbird AG Walnut werden. Die bekannten Verzierungen der teureren Vertreter sind zwar schön anzusehen, kosten aber auch einen deutlichen Aufpreis. Diese überstiegen meine selbst gesetzte Obergrenze.
Die Gitarre kam wohl verpackt im Koffer bei mir an. Bereits das Case machte einen sehr hochwertigen Eindruck. Beim Herausnehmen fiel sofort auf, dass das Instrument überraschend leicht ist. Die Saiten waren alle etwa 2 Töne zu tief gestimmt (sicher um die Last für den Transport von der Decke zu nehmen). Nachdem dies korrigiert war spielte ich die ersten Akkorde. Der Klang unterschied sich deutlich von der Takamine.
Die Gitarre klingt sehr warm und die Töne weisen ein sehr interessantes Frequenzspektrum auf. Die Saiten klingen sowohl laut, als auch leise, sehr ausgewogen und immer scheint die Klangfarbe selbst gleich zu bleiben. Das ist bei keiner meiner anderen Gitarren so. Sicher spielen hier die massiven Hölzer und die Korpusform eine entscheidende Rolle. Im Prinzip ist hier ein leises Spiel überhaupt erst möglich. Die anderen Gitarren haben sicher ein anderes Resonanzverhalten einzelner Frequenzen, was einem solch dynamischen Spiel wohl eher hinderlich entgegenwirkt.
Die Saitenlage ist wirklich sehr flach. Sie liegt, laut beigelegtem Prüfprotokoll, in meinem Fall noch unter den von Gibson in der Anleitung vorgegebenen Standardwerten. Dumm nur, dass sie laut Anleitungstext nicht für Einstellungen unter diesen Standardwerten garantieren, dass die Gitarre in jedem Bund sauber klingt. Und tatsächlich gibt es bei mir zwei Bünde, in denen die aufgezogenen Standardseiten leichte Probleme machen. Dies kann man jedoch korrigieren, was ich, sollte sich dieser Zustand nach einer gewissen Einspielzeit nicht ändern, auch tun werde. Wenn ich die Saitenlage mit anderen Gitarren vergleiche, bin ich jedoch äußerst positiv überrascht, dass bei den gewählten Saitenhöhen eine solche klangliche Sauberkeit überhaupt möglich ist. Hut ab!
Kommen wir zum Tonabnehmer. Ich habe mit meiner Takamine und der Gibson einige Probeaufnahmen gemacht. Beide Gitarren wurden sowohl mit dem DI-Ausgang meines Marshall AS50D, als auch mit einem Rode NT5 aufgenommen, dass auf den 14. Bund gerichtet war. Das ganze durchlief mein Steinberg UR44 Interface und landete schließlich in Cubase. Die Ergebnisse waren sehr überraschend. Die Takamine hat einen sehr hellen und etwas bissigen Klang und es fehlt ihr offensichtlich an einer ordentlichen Portion Mitten und Bässen. Das habe ich noch nie so gesehen ;-) Der Unterschied zwischen Tonabnehmer und Mikrofon ist enorm. Anders die Gibson. Hier klingt die Gitarre sehr warm und auch der LR Baggs macht eine sehr gute Figur. Ich würde den Klang zwar nicht zwingend als natürlich bezeichnen, doch ist er deutlich besser als der Klang der Takamine. Dass muss nicht zwingend nur am Tonabnehmer liegen, sondern resultiert wohl auch aus dem Schwingverhalten der Gitarre selbst.
Fazit:
Die Gitarre muss eingespielt werden! Das ist vor allem am Griffbrett spürbar, dass nach einigen Tagen intensiveren Spielens bereits gut an Widerstand beim Ziehen der Saiten verloren hat. Zwischen Takamine GJ72CE und Humminbird liegen etwa 1000€ Unterschied. Dieser ist deutlicher spürbar, als ich erwartet hatte. Der Klang ist um Längen besser und die Gitarre lässt sich deutlich leichter spielen. Ich bin wirklich sehr glücklich damit. Wer sich klanglich mit den Hummingbirds zu Hause fühlt, sollte unbedingt zugreifen. Allerdings ist die größte Herausforderung, sich in dieser Preisklasse für einen Gitarrentyp/Hersteller zu entscheiden. Es ist, wie bereits gesagt, eine Entscheidung fürs Leben...