Mit der neuen Furch
Ich bin seit längerem auf der Suche nach einer guten Akustikgitarre. Meine Anforderung ist, dass das Instrument in sich sehr stimmig klingt und als echte Akustikgitarre einsatzfähig ist (z.B. in Kirchen oder anderen Räumen, in den sich die Raumakustik nutzen lässt). Zusätzlich hätte ich gerne eine brauchbare Tonabnahme, um die Gitarre auch mal übers Pult spielen zu können.
Gerade bei ersterer Anforderung bin ich immer wieder gescheitert. Bespielbare Gitarren im 1000 Euro-Bereich gibt es viele, manche (z.B. Yamaha-Instrumente) bieten hier ungleich mehr beim Tonabnehmer, der AER-Behandlung, dass ein Koffer dabei ist, etc. Mein letzter Test die neuen FG-Modelle wirklich auch eine senstionelle Optik, super Hals, angenehmes Spielgefühl... aber der Klang einfach dünn.
Für diesen Vergleich der Optionen gibt es auch den einen Stern Abzug: mir ist darüber hinaus nicht klar, warum eine Gitarre zu diesem Preis überhaupt ohne Koffer kommt. Lieber wäre mir da sogar ein Hunderter mehr und ein Koffer dabei.
Nun hatte ich mehr zufällig diese Furch Blue D-MM entdeckt. Die Optik war sehr ansprechend durch die Mahagoni-Konstruktion. Vollmassiv-Bauweise, also her damit. Und da war es was ich suchte: ein volles und rundes Klangbild. Eine Akustikgitarre die für meine Ohren (und auch für die meiner Frau) nach einer ausgewogenen Gitarre klang. Die für mich als Spieler beim Spielen gut klingt und die beim Zuhörer gut ankommt und gut klingt. Ich bin wirklich begeistert und habe mich hauptsächlich daher für das Instrument entschieden!
Vorbei der Vergleich mit den obigen Instrumenten: hier waren mir die Sitka-Decken immer zu zirpend, zu höhenlastig, mit zu wenig Fundament ausgestattet (AER hin oder her). Rein akustisch betrachtet, natürlich. Über die Anlage kann ich das natürlich einstellen.
Sehr skeptisch war ich den Tonabnehmer betreffend. Zwei Rädchen, die ins Schallloch eingebaut sind...naja. Ich kann sagen, dass ich es wirklich erstaunlich finde, was dieser Abnehmer leistet. Zum einen ein klares Bild, das ohne Knacken oder sonstige Brummgeräusche über die Anlage kommt und das ich über Volume sensibel einstellen kann. Der zweite macht die Tonbearbeitung, quasi wie bei einer elektrischen Gitarre: und das irre ist, dass das funktioniert. Feinheiten gehen klar nicht, es ist ja nur ein Regler. Der funktioniert aber sauber und ich behaupte, dass damit jeder ein bevorzugtes Klangbild einstellen kann. Ich finde es wirklich gelungen. Brauchts mal mehr, kann ich ja an Aktusikamp oder Pult noch was schrauben.
Den Stern Abzug bei Verarbeitung gibt es für das Batterie"fach", das in der Gitarre auf dem Boden montiert ist. Dass es nicht im Korpus ist kann ich aus akustischen Gründen nachvollziehen. Gleichzeitig ist das für einen schnellen Wechsel absolut unbrauchbar. Wie soll ich denn dahinkommen: profilaktisch beim Saitenwechsel die Batterietauschen? Nur ohne Saiten kommt man da ohne Verletzungen ran ;-)
Kein Abzug wert aber noch Gewöhnungssache für mich: der breitere Sattel und vll auch das Halsprofil sind für mich herausfordernd. Es spielt sich nicht so leicht wie die Hälse der FGs beispielsweise. Ich nehme es mal als Aufforderung zum Üben!
Fazit: Tolles Instrument, ich erfreue mich bei jedem Anblick, sowie beim Anspielen über den runden Klang. Vor allem wenn du auf der Suche nach einem Instrument bist, das unverstärkt "Leistung" abliefert, solltest du die Furch unbedingt anspielen!!!
Um es vorweg zu nehmen, ich bin absoluter Fan von Voll-Mahagoni-Dreadnoughts. Ich hatte schon einige davon in der Hand bzw. besessen. Die ganzen USA-Dreads. Alles Top Gitarren, die diesen schönen runden Klang haben.
Die Furch braucht sich definitiv nicht verstecken. Sie unterscheidet sich optisch durch ein helles Erscheinungsbild. Alle anderen Hersteller verwenden Toner oder Beizen um das Mahagoni rötlich und dunkler erscheinen zu lassen. Sie ist Natur pur, offenporig seidenmatt lackiert, da war's. Das macht sie, um so länger ich sie anschaue, einfach immer schöner. Hals, Boden, Zargen und Decke sind wunderschön im gleichen naturfarbenen hellem Mahagoni gehalten. Dazu Steg, Griffbrett und Kopfplatte aus dunklem Ebenholz. Das Binding ist ebenfalls dunkel. Alles schlicht, aber irgendwie elegant, stimmig und trotzdem edel. Die Sattelbreite ist 45mm und somit breiter als die der USA-Dreads. Schönes breites Saitenspacing, das macht sie sehr komfortabel zu spielen. Die Mechaniken sind präzise und leichtgängig incl. Furch Branding. In der Verarbeitung unterscheidet sie sich nicht, alles ist auf höchstem Niveau. Ich kann nichts Negatives finden. Auch im Punkt Bespielbarkeit ist sie auf Augenhöhe. Sehr leicht zu greifen, Griffbrettkanten, Ende der Bundstäbchen, alles perfekt gemacht. Und nun zum Klang. In meinen Ohren ist der einfach traumhaft. Satte Bässe, volle Mitten und brillante Höhen, aber nicht spitzig oder klirrend. Einfach ein voller und absolut ausgewogener Sound. Der LR-Baggs VTC macht was er soll und klingt richtig brauchbar. Mein Fazit: Verarbeitung, Bespielbarkeit und Klang sind absolut Top. Dazu Vollmassiv und Made in Europa. Besser als die USA Konkurrenz ist sie nicht, jetzt der entscheidende Punkt, schlechter aber definitiv auch nicht, nur ein wenig anders. Das macht es aber aus. Ein Koffer im Lieferumfang wäre schön. Schaut man sich den Preis an im Vergleich zu den anderen großen Marken an, dann trifft man eine Kaufentscheidung schon wesentlich leichter. Furch macht einen Top Job. Für mich eine der Besten Gitarren die ich jemals in der Hand hatte und vielleicht auch die Gitarre fürs Leben.