Die Fender American Special Telecaster MN 3-Tone Sunburst aus US-amerikanischer Produktion bietet das authentische Telecaster-Feeling zu einem äußerst attraktiven Preis. Hierbei verfügt die E-Gitarre über einen Erle-Korpus und einen geschraubten Ahorn-Hals im komfortablen "Modern C"-Profil, während zwei Fender Texas Special Single Coil Pickups in Verbindung mit dem "Greasebucket Tone Circuit" klassischen Tele-Twang mit heißem Output verbinden. Nicht zuletzt überzeugt die Fender Limited Edition American Special Tele mit klassischer Hardware in Form der American Vintage Telecaster Brücke und präzise Fender Cast/Sealed Mechaniken.
Die Konstruktion der American Special Telecaster folgt dem seit 1952 bewährten Fender Rezept. Dementsprechend kommt für den Korpus massive Erle zum Einsatz, während der geschraubte Hals aus Ahorn besteht und ein Ahorn-Griffbrett mit 22 Bünden im modernen Jumbo-Format bestückt ist, die gemeinsam mit dem flachen Griffbrettradius von 9.5 Zoll ungehinderte Bendings ermöglichen.
Ausgestattet mit zwei heißen Texas Special Singlecoil Pickups, lebt die Fender American Special Telecaster im riesigen Grenzgebiet zwischen klassischem Country, traditionellem Blues und dreckigem Rock. Diese überwickelten Singlecoils lassen den knackigen Tele-Twang nie vermissen und überzeugen mit straffen Bässen, präsenten Mitten und gläsernen Höhen, die in Clean- und Overdrive-Settings für eine differenzierte und durchsetzungsfähige Wiedergabe sorgen. Hierbei folgen die Tonabnehmer jeder Spielnuance mit organischer Dynamik und stellenTöne plastisch dar. Dank der "Greasebucket" Tone-Schaltung können auf der Fender American Special Telecaster die Höhen zurückgenommen werden, ohne dass die tiefen Mitten das Klangbild übermäßig prägen.
Darüber hinaus überzeugt die Fender Limited Edition American Special Telecaster mit einer zuverlässigen Hardware-Ausstattung. Korpusseitig werden die Saiten durch die bewährte American Vintage Telecaster Brücke geführt, die maßgeblich an der Entstehung des charakteristischen Twang beteiligt ist und dank drei Doppelseitenreitern aus Messing eine exakte Intonation garantiert. An der Kopfplatte werden die Saiten darüber hinaus von verkapselten Fender Standard Cast/Sealed Mechaniken gehalten, die eine exakte und stabile Stimmung garantieren.
Ausschlaggebend für den Kauf dieser Gitarre war für mich, dass ich das Klangspektrum meiner Instrumente um ein weiteres klassiches Element erweitern wollte. Ich bin ebenso Besitzer einer Fender Modern Player Tele, einer Fender Lite Ash Strat (nachgerüstete Custom Shop 54 Pickups) und eine Fender Mexican Deluxe Strat. Da mir die Modern Player als Tele klanglich nicht so richtig zusagt, musste eine klassische Tele her.
Bisher habe ich vor allem aus finanziellen Gründen von den amerikanischen Instrumenten abgesehen. Der Preis der American Special war allerdings nur unwesentlich höher als jener der Mexican Deluxe und so habe ich mich für dieses Brett entschieden. Weise... wie sich herausstellte.
Die Verarbeitung dieser Gitarre ist sensationell. Es gibt keinen einzigen Kritikpunkt. Ich war mit der Mexikanerin, der Japanerin und der Chinesin durchaus zufrieden, was die Sauberkeit bei der Herstellung angeht. Obwohl ich bei den letztgenannten Modellen keinen Grund zur Beanstandung hatte, wirkt die Verarbeitung der American Special noch einmal eine Klasse besser. Das ist unglaublich! Diesmal waren die Pickups nach meinem Geschmack eingestellt und die Saitenlage angenehm niedrig (ich weiß: Geschmackssache). Trotzdem blieb das Sustain bei Bendings in den hohen Lagen erhalten, was bei flachen Saitenlagen und ungünstigen Griffbrettradien nicht immer so ist.
Der Klang der Texas Specials ist sehr gut. Ich würde gern einen halben Stern Abzug geben, da für meinen Geschmack der Vintage-Klang alter Instrumente etwas besser herausgearbeitet werden könnte. Das ist aber eine persönliche Ansicht. Ein ganzer Stern Abzug ist jedoch zu viel. Prinzipiell mag ich den heißeren Klang der Texas Specials. Vor allem angezerrt klingt das Instrument phantastisch. Der Hals-Tonabnehmer ist sensationell warm. Der Pickup am Steg ist Tele-typisch sehr Twangy, was mich persönlich immer etwas gestört hat, was für das Durchsetzen im Mix aber unerlässlich ist. Abhilfe schafft hier der Ton-Regler. Dafür hat man ihn ja schließlich eingebaut.
In Kombination mit einem Fender Blues Junior ist der Steg-Pickup klanglich sehr schön ausgewogen. Mit dem Amp angezerrt sind beide Pickups eine Ohrenweide. Am Marshall DSL20HR, der bereits von Haus aus sehr rotzig klingt, wird mir der Klang des Bridge-Pickups dann allerdings zu harsch. Der Hals-Pickup ist mit allen Amps (inkl. H&K Grandmeister 36) brauchbar gewesen. Bei den Overdrive-Pedalen zeigte sich für mich ein ähnliches Bild. Der Steg-Pickup klang mit einigen Tretern sehr Harsch, während andere ihn gut unter Kontrolle hatten. Der Hals-Pickup wurde hier ebenfalls deutlich besser akzeptiert.
Fazit: Für die klassischen Sounds ist die Gitarre sensationell flexibel. Gehts in Richtung High-Gain (nicht so mein Ding), kommt es auf die richtige Kombination von AMP und Gitarre an. Ich würde behaupten, dass sich die Tele in Fender-Amps o.ä. sehr gut behauptet. Das war ja zu erwarten. Alles andere ist dann Geschmackssache. Der Hals liegt sehr gut in der Hand und das Satin-Finish spielt sich deutlich besser als der lackierte Hals der Modern Player. Sunburst war schon immer meins und so ist die Optik der Gitarre grandios.
Für Liebhaber klassischer Sounds ist diese Gitarre zu empfehlen. Für unter 900 Euro ist das Preis/Leistungs-Verhältnis absolut top. Im Vergleich zur Modern Player ist der Sound um Welten besser. Wagt man klanglich den Vergleich zu den Strats aus Japan und Mexico, die sich in meinem Besitz befinden, so denke ich, dass das Jagen nach amerikanischen Gitarren etwas überbewertet wird. Auch aus den günstigeren Lagern lassen sich durchaus qualitativ vergleichbare Klänge herauslocken. Dennoch war der Kauf eine sehr gute Entscheidung und macht mich zudem noch glücklich. Was will man also mehr?