Fender Am Vint II 61 Strat RW OWT Olympic White

Verarbeitung [3/5]

Die verwendeten Materialien sind allesamt hochwertig und wurden ordentlich zusammen gesetzt. Der Nitrolack ist wunderschön und weißt auch keine Mängel auf. Die Bundstäbchen stehen nicht über und wurden gut abgerundet und konnten so den berühmten Strumpfhosentest überstehen. Die Potis wackeln nicht, die Mechaniken sitzen bomben fest und die Brücke passt auch perfekt. Bis zu diesem Punkt bekommt man wirklich ein hochwertiges Instrument. Doch leider gehört der Feinschliff und das Setup ebenfalls zur Vereinbarung. Bis zu diesem Punkt hätte ich 5 Sterne gegeben, doch muss es leider auf 3 Sterne runter setzen. Aus dem Koffer heraus, war die Saitenlage eine Katastrophe und super niedrig. Das ist doch eigentlich gut oder? Nein, nicht bei einem 7.25 Inch Radius. Bemüht man sich um Bendings ala David Gilmour (2 Töne nach oben) passiert es das es zum „Fret Out“ kommt und die Saite einfach nicht mehr klingt. Das behebt man indem man die Saitenlage solange erhöht bis es eben passt. Doch das war nicht einmal das Hauptproblem. Mit dem Werkssetup hat jede Saite geschnarrt...jede einzelne. Ironischerweise hörte sich die G-Saite da schon wie ein Banjo an, während die B und hohe E Saite sich wie eine Sitar verhielten. Also musste ich sie erst einmal einstellen. Leider mit dem vollen Programm. Das hieß Brücke einstellen, Tremolo einstellen (Floating) und Halskrümmung einstellen. Nicht jeder Gitarrist hat die Skills und die Muse so etwas zu tun von daher ist es eine Frechheit das eine Gitarre jenseits der 2000€ so die Fabrik verlassen darf. Weiter geht es mit dem Palisandergriffbrett. Direkt aus dem Koffer war es „schmutzig“ und sehr „trocken“. Hier mussten dann die Saiten wieder runter und es hieß Griffbrett putzen und neu ölen...behutsam natürlich. Siehe da...das Griffbrett sah wie neu aus, war gut hydriert und ließ die Finger auch nicht mehr dreckig werden. Bei einer Gitarre für 2139€ jedoch erwarte ich absolute Perfektion und diese habe ich leider nicht bekommen. Daher gehen die anfänglichen 5 Sterne auf 3 herunter.

Klang [5/5]

Der Klang ist natürlich subjektiv und so darf man den Klang eigentlich nur an einer originalen Stratocaster von 1961 messen. Leider spielen da auch viele Faktoren mit rein. Je nach Amp, Effektweg, Box und Lautsprecher klingt es eben anders. Daher lege ich die Messlatte anders und frage: Klingt diese Gitarre nach einer schönen Vintage Stratocaster? Ja das tut sie. Absolut! Ich habe sie die meiste Zeit nun an einen kleinen Röhrencombo mit etwas Federhall gespielt und gehe nur dezent in die Zerre, aber wenn man die Klassiker der 60er und 70er nachspielt, dann bekommt man schon ein warmes Gefühl in der Brust und fühlt sich zuhause.

Optik [5/5]

Diese Stratocaster sieht in echt noch viel besser aus. Die Produktfotos zeigen da eher eine viel schlechtere Version der Realität. Das Sunburst ist schön dunkel und weich. Pickguard und Pickupcover haben ein schönes cremiges weiß und sehen vertretbar vergilbt aus. Genauso muss es sein. Dieses Instrument ist kein Kinderspielzeug. Sie sagt eindeutig das sie eine edle alte Lady ist, die allein in der Optik verdammt viel Prestige zeigen will und das tut sie auch gut.

Preis/Leistung [3/5]

Wird diese Gitarre dem hohen Preis gerecht? Nein, absolut nicht. Ähnliche, ja gar gleichwertige Ergebnisse würde man auch mit einer Classic Vibes Stratocaster, Player Series oder Vintera Stratocaster erzielen. Ja das ist eine Schelle, wenn ich sage das ein 400€, 700€ und 1000€ Instrument da locker flockig mithalten kann. Die American Vintage Serie wird ihrem Preis aus reiner Spielersicht absolut nicht gerecht. Dazu kommt das schlechte Werkssetup und die mangelnde Nacharbeit auf dem Palisandergriffbrett. Man bezahlt hier klar für den Namen und die zeitperiodisch korrekten Specs.

Kaufempfehlung? Ihr macht doch eh was ihr wollt... ich jedenfalls finde das es sich gelohnt hat noch einmal Arbeit in die Stra

Ich hatte sofort ein gutes Gefühl, als ob ich die schon immer gespielt hätte. Schöner Klang, schöne Farbe... Toll, seit Sultans of Swing träume ich davon.

Die Vintage II Strat ist super verarbeitet und so originalgetreu, thumbs up! Und der Klang ist genial, klassischer Strat tone. Und Fiesta Red ist mal so die beste Farbe für diese Strat. Und klasse Service des Musicstore, trotz langer Lieferzeit wurde die Strat Monate vor dem geplanten Liefertermin geliefert!!!

Da ich nicht in der Lage war für meine Wunschgitarre ins Ladengeschäft zu fahren habe ich die Kollegen von musicstore gebeten mir ein (aus ihrer Sicht) gutes Exemplar herauszusuchen und vorher ein Setup durchzuführen, was kein Problem war und meine Güte! Die Gitarre hat direkt meine Erwartungen aus dem Karton übertroffen! Gerne wieder!

Ich bin sehr froh, dass es wieder eine Fender Stratocaster mit Originalspezifikationen gibt und dann auch noch als Linkshändermodell in Custom Colors. Da könnte ich nicht Wiederstehen, endlich den traditionellen 7,25" Radius zu gekommen, der lange als unbrauchbar galt. Die Vintage Stratocaster ist für mich das perfekte Instrument, alles was nachher kam, waren nur Modernisierungen, die nicht unbedingt besser waren. Besonders lobenswert finde ich die perfekte Werkseinstellungen. So etwas kannte ich bisher nicht. Nichts schnarrt, jeder Ton klingt voll und perfekt. Der Klang ist so, wie er sein soll. Sogar das Tremolo ist so perfekt eingestellt, dass sich nichts verstimmt. Seltsam ist nur, das die Gitarre mit Rechtshänder Potiknopfen ausgestattet ist, obwohl es Linkshänder Knöpfe von Fender gibt. Merkwürdig. Die Gitarre ist die Beste, die ich jemals hatte und ich kann sie jedem empfehlen, der eine wirklich authentische Stratocaster sucht. Vielen Dank, das es solche Instrumente nun wieder gibt.