Die Fender American Ultra Luxe Telecaster MN 2-Color Sunburst ist eine auf ultimative Präzision getrimmte
Ich quäle schon einige Jahrzehnte die Saiten(früher auch professionell) und war von Beginn an großer Telefan. Ich hab auch zwischendurch in der Elektroabteilung so ziemlich alles gespielt: wenn es drauf ankam war es dann doch irgendwie immer eine Tele gewesen. Von Jazz bis Punk kann ich eben alles mit meiner persönlichen Note mit einer Tele abbilden.
Als mir die American Ultra in Seafoam Green mit dem schicken Tortoise Outfit angeboten wurde, dachte ich nur: Hilfe, wenn die halb so gut klingt, wie sie aussieht…
Dies vorweg: sie klingt! Und wie.
Das erste, was mir auffiel, war das stramme Gewicht. Sie ist kein Fliegengewicht, wie die Customshopgeräte, aber auch keine Betonschwelle wie die berüchtigten 70er Fenders.
Dafür wird man aber mit einem schon trocken gespielt sensationellen Ton belohnt. Der ist ausgewogen, wunderbar lebendig und das Sustain ist außergewöhnlich gut.
Die Spielbarkeit ist dank des modernen Halsprofils unglaublich gut, gerade als Telespieler ist man eher gewohnt, sich jeden Ton erkämpfen zu müssen.
Die gesamte Haptik ist einfach nur klasse.
Was im übrigen bei dieser Tele ungemein positiv auffällt ist die makellose Verarbeitung.
Gerade bei der Bundierung und beim Sattel bin ich extrem pingelig, damit steht und fällt Spielbarkeit und Ton. Da gibt es bei der Ultra nichts zu beanstanden.
Alsdann Kabel rein und den Amp angemacht. Hier bin ich Purist: ein guter Deluxe. Fertig, den Rest machen die Finger.
Die nächste positive Überraschung sind die Pickups. Die machen genau das, was sehr gute Telepickups machen sollen. Am Steg satter Twang, nicht zu dünn und mit angenehmen Höhen. Am Hals der typische, ganz leicht hohle, aber schön warme Ton, perfekt modulierbar. Und in der Zwischenposition den glasigen Rythmuston, wie man ihn von zig Soulplatten her kennt.
Hier ist die Schaltung mit dem S1 Switch echt ausgefuchst: in der Mittelposition aufs Volumenpoti drücken und die PU‘s werden von Serie auf Reihe geschaltet, quasi Humbuckereffekt. Tonpoti leicht zugedreht und ich ertappe mich dabei stundenlang Wes Montgomery Licks zu spielen.
Und: die Dinger sind wirklich mucksmäuschenstill. Kein Brummen, kein Sirren. Fettes Kompliment an die R&D Abteilung bei Fender!
Fazit:
Nach drei Proben und zwei Gigs habe ich mich an die Ultra dermaßen gewöhnt, das ich sicher sagen kann eine der besten und vielseitigsten Teles zu spielen, die ich kenne. Und: normalerweise bin ich jemand, der sofort an seinen Gitarren herumschraubt, optimiert ect.
Bei der Ultra habe ich sofort das Gefühl gehabt, das alles stimmig ist und perfekt aufeinander abgestimmt ist. Billig ist sie nicht, aber sie kann die Gitarre fürs Leben sein.
Well done, Fender.