Fame Audio Pro Series VRM-12

Das Thema Bändchen fand ich schon lange interessant, dieses ist mein erstes. Daher habe ich auch keine Vergleiche zu anderen. Ich finde es aber recht schick und das Signal ist eben kein Tauchspulen oder Kondenser, sondern ein Signal eigener Art.

Mir fällt dazu ein: Obwohl es ein günstiges Bändchen ist sollte man einen extrem rauscharmen Vorverstärker verwenden, man braucht viel Verstärkung. Mit günstigen Röhren-PreAmps macht das keinen Spaß. Das ist aber nicht Problem des Mikros, sondern des PreAmps.

Der Klang ist auf den ersten Blick nicht als neutral zu benennen, es ist aber alles im Signal enthalten und mit einem netten EQ kann man das alles so einstellen, wie man es braucht.
Wenn alles eingestellt ist hat man einen warmen, schönen Vintage-Sound. Sehr cool!

Dazu ein schicker Koffer als Holz, ein Etui und eine tolle Spinne - Hut ab!

Zu Testzwecken habe ich dieses Mikrofon mit dem anderen Bändchenmikro von Fame (VRM-24) bestellt. Im Vorfeld habe ich erwartet, dass die Mikrofone ziemlich identisch klingen werden, halt ein anderes Gewand haben. Dies hat sich jedoch nicht bestätigt: Das VRM-12 weist m.E. nach eine bessere Aufnahme von hohen Mittenfrequenzen auf. Hier bietet sich eine Abnahme von Gitarrensounds vor einem Lautsprecher an (getestet vor einer ORANGE PPC412 und einem Blackshadow 12"). Für Gesang halte ich diese Mikro eher geeignet als das VRM-24 - zumindest für meine Stimmlage (Tenor). Allerdings werde ich dennoch keine Aufnahme damit machen. Als Overhead über meinem Ludwig-Set habe ich eine sehr schöne Komprimierung der Becken (Zildjian Avedis + A-Custom + K-Kustom) wahrgenommen, was sehr schön zu HipHop passen kann, aber auch Stärken in der Realisierung von Oldies aufweist.

Gutes Mikro, hab es für einen Radiospot genutzt und es klingt so wie ich es mir gewünscht habe... warm ... höhen hat man immer genug und dieses bringt den warmen Sound den man sich von einem Bändchenmikro erhofft.

Der Preis ist niedrig, die Royer-Optik verlockend, die Ausstattung pompös.
Der Klang ist für meine Ohren tatsächlich ein klein bisschen ausgewogener und "goldener" als bei den allergünstigsten Chinabändchen.
Durch die Bauweise mit kurzem Bändchen ist es etwa 6dB Pegelstärker - und somit rauschärmer - als lange Bändchen dafür ist der Höhenabfall stärker ausgeprägt, was die Einsatzgebiete wieder einschränkt. Ich nutze meine langen Bändchen (aus gleicher Preisklasse) deutlich öfter!
Die Verarbeitung ist in Ordnung, ich musste es allerdings einmal zurückschicken wegen durchhängendem Bändchen, das war auch problemlos möglich.

Für den Preis ein echt gutes und schönes Bändchen-Mikrofon, das macht, was ein Bändchen machen soll: Vintage-Sound mit zurückhaltender Höhenwiedergabe bei gleichzeitig sehr hoher Auflösung und detailreicher Abnahme der Quelle.

Und die Spinne passt perfekt für ein Royer R-121 :-)

Klare Empfehlung!